DOGK 2014: Fließt bald die beste Ware an Europa vorbei?

Produzenten und Exporteure aus Übersee beklagen seit langem den ruinösen Wettbewerb auf dem europäischen und insbesondere dem deutschen Obst- und Gemüsemarkt.

Anzeige

Produzenten und Exporteure aus Übersee beklagen seit langem den ruinösen Wettbewerb auf dem europäischen und insbesondere dem deutschen Obst- und Gemüsemarkt.

Der enorme Preisdruck wird immer weniger akzeptiert, man sucht deshalb nach Alternativen. Ein Blick auf die Exportstatistiken zeigt, dass bei großen Artikeln immer mehr Ware an der EU vorbei läuft.

So ist der Anteil der EU an den südafrikanischen Apfelausfuhren von über 60% im Jahr 2005 auf 33 % im Jahr 2012 gefallen, in Neuseeland sank der Anteil der EU von ebenfalls über 60% auf 42% ab. Asien ist für Neuseelands Kernobstexporteure mittlerweile fast genauso wichtig wie die EU. Auch Südafrika exportiert mittlerweile fast 60% seiner Äpfel in afrikanische oder asiatische Länder.

Die Saison 2013 zeigte aber auch, dass sich solche Entwicklungen wieder sehr rasch umkehren können. Aufgrund der kleineren Ernte 2012/13 in Europa war im Sommer 2013 wieder mehr Platz auf dem europäischen Markt und die Einfuhren von der Südhalbkugel legten prompt wieder zu. In Neuseeland zwar nicht stärker als der Gesamtexport, in Südafrika und Chile kletterte der Marktanteil der EU aber wieder um einige Prozentpunkte nach oben. Das Europa als Bestimmungsland so uninteressant noch nicht sein kann, zeigen auch die Heidelbeerexporte der Südhalbkugellieferanten.

Der Heidelbeerexport Chiles war zum Beispiel ursprünglich fast ausschließlich auf die USA ausgerichtet, in der Saison 2007/08 gingen dorthin noch 85% der Ausfuhrmenge. In der gerade abgelaufenen Saison 2013/14 ist dieser Anteil nach vorläufigen Zahlen auf 65% geschrumpft, zugelegt hat neben Asien (8%) vor allem Kontinentaleuropa (14%). In absoluten Zahlen war der jährliche Zuwachs hier sogar bedeutender als auf dem asiatischen Markt. Großbritannien (8%) war zwar 2007/08 wichtiger als alle anderen EU-Mitglieder zusammen, die Importmengen wuchsen danach aber nur unterdurchschnittlich.

Die Veränderung der Handelsströme wird auf dem Deutschen Obst & Gemüse Kongress (DOGK) am 18./19. September in Düsseldorf unter die Lupe genommen. Wohin geht die Reise? Diskutieren Sie mit! (AMI) 

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.