Die Gurke darf wieder krumm sein

Auf den 1. Juli 2009 wird die 20 Jahre alte Gurkenkrümmungs-Norm definitiv aufgehoben.

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Auf den 1. Juli 2009 wird die 20 Jahre alte Gurkenkrümmungs-Norm definitiv aufgehoben. Nach der Verordnung von 1988 mussten Gurken der Extra-Klasse bisher "gut geformt und praktisch gerade sein". Als "maximale Krümmung" wurden gerade mal zehn Millimeter auf zehn Zentimeter Gurkenlänge akzeptiert. Was nicht der EU-Norm entsprach, wurde assortiert und oft weggeworfen.

Nach einem guten halben Jahr hat die EU-Landwirtschaftskommissarin Mariann Fischer Boel nun die Abschaffung der Schönheitsvorschriften für Gurken sowie 25 andere Obst- und Gemüsesorten durchsetzen können, wie die Nachrichtenagentur SDA berichtet. Weitere Normen-Streichungen sind geplant. Gut sei dies nicht zuletzt für die Konsumenten, meint die EU-Kommission: Zwar sehe Obst und Gemüse dann oft nicht mehr so appetitlich aus. Aber je weniger in Konserven und auf dem Müll lande, desto stärker dürften die Preise sinken.

Allerdings hat die Behörde die Rechnung ohne die Supermärkte und Discounter gemacht. Dem Handel ist die Streichung der Normen ein Dorn im Auge. Denn sie sorgten für eine bessere Vergleich- und Stapelbarkeit. Auch der Deutsche Bauernverband hält die Abschaffung der Obst- und Gemüsenormen für "unverständlich und nicht nachvollziehbar" und warnt vor einer "Wühlkiste" im Supermarkt. (lid)

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