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DBV: Konjunkturbarometer zeigt gebremste Investitionsplanungen
Während die aktuelle wirtschaftliche Situation stabil beurteilt wird, haben sich die Zukunftserwartungen weiter eingetrübt. Gleichzeitig werden die Investitionsplanungen deutlich zurückgenommen. Aktuell ist der Index des Konjunkturbarometers Agrar gegenüber der vorangegangenen Erhebung von 23,9 Punkten auf 22,3 Punkte zurückgegangen. Der aktuelle Indexwert entspricht in etwa dem Wert von März 2018 (22,1), liegt aber erheblich unter den Indexwerten früherer Jahre, wo in der Spitze gut 36 Punkte erreicht wurden. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen.
„Landwirte scheuen derzeit Investitionen, weil politische Planungssicherheit fehlt. Wir brauchen dringend mehr Verlässlichkeit und Langfristigkeit in den politischen Entscheidungen. Die derzeitige Verunsicherung gefährdet den Landwirtschaftsstandort Deutschland“, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.
Die Investitionsplanungen der Landwirte für die kommenden 6 Monate liegen erheblich unter dem entsprechenden Vorjahresstand. Nur 29% der Landwirte wollen in dieser Zeit investieren; vor einem Jahr waren es 35%. Das für die nächsten 6 Monate geplante Investitionsvolumen liegt mit 4,1 Mrd. Euro um 0,4 Mrd. Euro unter dem entsprechenden Vorjahresstand. Das relativ hohe Niveau der Jahre 2013 und 2014 mit geplanten halbjährlichen Investitionsvolumina von gut 6 Mrd. Euro wird weit verfehlt. Investitionen in eine leistungsfähige Landwirtschaft sichern auch viele Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen. Investitionen in Ställe gehen grundsätzlich mit mehr Tierwohl einher.
Vom aktuell geplanten Investitionsvolumen in Höhe von 4,1 Mrd. Euro entfallen auf den Bereich Ställe und Stalltechnik 2,1 Mrd. Euro. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert ist dies ein Minus von 0,4 Mrd. Euro. Mit 0,9 Mrd. Euro fallen die vorgesehenen Maschineninvestitionen im Jahresvergleich um 0,1 Mrd. Euro geringer aus. 0,9 Mrd. Euro sind für Investitionen in Erneuerbare Energien vorgesehen (plus 0,2 Mrd. Euro).
Die Liquidität der Betriebe hat sich gegenüber Dezember kaum verändert. Als Spätfolge des Dürresommers 2018 ist die Liquiditätssituation im Osten Deutschlands besonders angespannt. Ein Viertel der Landwirte dort spricht von einer angespannten oder sehr angespannten Situation. Unter den Betriebsformen klagen die Veredlungsbetriebe besonders häufig über eine schwierige Liquiditätslage.
Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die aktuelle wirtschaftliche Situation im Durchschnitt der Betriebe mit 2,97 besser beurteilt als die künftige Entwicklung mit einem Wert von 3,10. Gegenüber Dezember 2018 hat sich die Einschätzung in den einzelnen Betriebsformen kaum verändert. Die Zukunftserwartungen haben sich in den Veredlungsbetrieben weiter verbessert. In den Acker- und Futterbaubetrieben dagegen haben sich die Erwartungen an die wirtschaftliche Zukunft gegenüber September und Dezember 2018 weiter eingetrübt.
Neben der vielfach enttäuschenden Entwicklung der Erzeugerpreise in den letzten Monaten bei Getreide, Milch und Rindern wird der nationalen Agrarpolitik ein dämpfender Einfluss auf die aktuelle Stimmungslage in der Landwirtschaft zugeschrieben. Von der aktuellen Entwicklung der Schweinepreise und Einkaufspreise für Futtermittel, Düngemittel und Energie geht dagegen ein positiver Einfluss auf die Stimmungslage in den Betrieben aus. Die Ernteerwartungen fallen im Jahresvergleich etwas optimistischer aus. Ein besonders belastender Einfluss geht weiter von den Pachtpreisen aus. Relativ positiv werden hingegen weiterhin die Kapitalmarktzinsen und Leasing-Konditionen beurteilt.
Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Runde im März 2019 befragte dazu das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt 854 Landwirte in ganz Deutschland. (DBV)
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