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Cerescon: Erster selektiven Spargelernte-Roboter
Durch die Einführung des Agrarroboters von Cerescon ist der Spargelanbau, bei dem allein schon in Deutschland ein Jahresumsatz von ca. 550 Mio. Euro erwirtschaftet wird, in Westeuropa gesichert. Das sogenannte weiße Gold von Hand zu stechen, wird immer kostspieliger. Darüber hinaus gestaltet sich die Beschäftigung der dafür benötigten vielen tausend Saisonkräfte als derartig schwierig, dass große Anbaubetriebe eine Verlegung ihrer Produktionsstätten in Niedriglohnländer in Erwägung gezogen haben. Das ist jetzt nicht mehr erforderlich.
“Wir sehen in der Automatisierung der Spargelernte eine große Chance, die sinkende Verfügbarkeit von Arbeitskräften zu kompensieren und Spargel weiterhin in Deutschland produzieren zu können", sagt Andreas Löbke, Production Manager bei Winkelmann.
Unterirdische Erfassung
Die Maschine besteht aus drei Teilen: zur Erfassung des unterirdisch befindlichen Spargels, zum Schneiden des Spargels per Roboter und zur Instandsetzung des Spargeldamms. Cerescon hat die Maschine mit einem in Eigenregie entwickelten und patentierten Erfassungssystem auf der Grundlage der Sensortechnologie ausgerüstet, das den Spargel unterirdisch erfasst, bevor das weiße Gold den Erdboden durchbricht und sich verfärbt. Der Roboter sticht den Spargel unterirdisch und legt ihn in einem Behälter ab. Gleich nach dem Stechen wird der Spargeldamm wiederhergestellt, damit die gleichbleibende Qualität des Spargels in der gesamten Saison gewährleistet ist. „Diese selektive Erntemaschine läutet eine neue Ära in der Agrarwirtschaft ein“, ist sich Ad Vermeer, der CTO von Cerescon, sicher. „Die einfachen Saisonarbeiten ersetzen wir durch hochwertige Jobs und außer Spargel gibt es noch viele Gewächse, bei denen eine Auswahl bei der Ernte getroffen werden muss.Daher bieten sich noch zahllose Möglichkeiten für vergleichbare Anwendungen in der hochtechnologisierten Agrowirtschaft.“
Praxistest
In dieser Saison beginnt Cerescon in Zusammenarbeit mit der Wageningen University of Research (WUR) mit einer dreijährigen Studie zur Bestimmung der quantitativen und qualitativen Leistungen dieser automatischen Spargelerntemaschine im Vergleich zur herkömmlichen Erntemethode. Zu diesem Zweck wurden – gemeinsam mit den Spargelbauern Martens und Teboza sowie dem Betrieb LimGroup – in der niederländischen Provinz Limburg drei Versuchsfelder eingerichtet. Im Herbst wird das weitere Wachstum der Pflanzen beurteilt, sodass sich feststellen lässt, welchen Einfluss die Erntemethode auf die Erträge in den folgenden Jahren hat. Dadurch ergibt sich ein verlässliches Bild über die Leistungen der Erntemaschine. Chris de Visser, Business Developer an der Wageningen University of Research, erklärt über die Entwicklung des Spargelernteroboters: „Dieses System, bei dem Landwirtschaft und Hightech-Industrie zusammenkommen, bietet faszinierende Möglichkeiten.“
Verkauf
Die Maschine wird zwischen 500.000,- und 600.000,- Euro kosten. Im ersten Quartal 2018 werden die ersten Maschinen – rechtzeitig vor der Erntesaison – auf Projektbasis im Markt angeboten. Cerescon wird die Spargelerntemaschinen zunächst an große Spargelanbaubetriebe in Deutschland und den Niederlanden verkaufen. Für die Länder in Südeuropa und außerhalb Europas beabsichtigt das Unternehmen, mit einem Partner zusammenzuarbeiten.
Cerescon hat sich in nur 2 Jahren von einer Firma ohne Angestellte zu einem Unternehmen mit 15 Beschäftigten entwickelt, das durch private Financiers, Innovationsdarlehen, die Metropole Eindhoven, MIT-Bezuschussungen und das Start-up-Programm von StartLife finanziert wird. (Cerescon)
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