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Bundesfachgruppe Gemüsebau: Erfolgreiche Herbsttagung
Unter dem Motto „Geschmack – ein unvergessenes Qualitätsmerkmal“ fand vom 19. bis 22. November in Cottbus die 49. Herbsttagung der Bundesfachgruppe Gemüsebau (BfG) im Zentralverband Gartenbau (ZVG) statt. Unter der Leitung des Vorsitzenden Christian Ufen, gab es Vorträge zu den Themen Geschmack und Frische.
Professor Dr. Bernhard Tauscher von der Arbeitsgemeinschaft für Geschmacksforschung in Hirschberg referierte darüber, wie Geschmack wahrgenommen wird. Anhand von Geschmacksproben konnte er die Anwesenden überzeugen, dass Riechen eine größere Bedeutung hat als Schmecken. Wissenschaftlich erwiesen sei, dass die Geschmackszellen eines Menschen mit zunehmendem Alter rapide abnehmen.
Dr. Martin Geyer vom Leibniz-Institut für Agrartechnik Bornim e.V. ging auf das Thema „Frischeterminal – Entscheidungshilfe für Kunden am Point of Sale (POS)“ ein. Diese Entscheidungshilfen spielen eine zunehmende Rolle in der gartenbaulichen Wertschöpfungskette. Eine projektbezogene Umfrage zeige, dass der Verbraucher beim Einkauf von Gemüse und Obst mehr Informationen, insbesondere über Regionalität und Frische der Ware, wünscht. Hier könnten neue Medien die Informationslücke schließen.
Andrea Schieder, Enza Zaden in Dannstadt-Schauernheim, befasste sich mit dem Thema „Züchtungsziele im Spannungsfeld zwischen Geschmack und anderen Parametern aus der Sicht eines Züchters“. Sie betonte, dass die Züchtung einer neuen Sorte sehr lange dauert. Dr. Andreas Jende, Geschäftsführer des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg, stellte den Gemüsebau in Brandenburg vor. So seien Spreewälder Gurken und der Beelitzer Spargel sicherlich die größten Aushängeschilder des brandenburgischen Gemüsebaus, dessen Anbaufläche insgesamt 5.400 ha beträgt.
Professor Dr. hc. Fritz-Gerald Schröder, Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden, äußerte sich zum „Gemüsebau in 50 Jahren“. Er prognostizierte, dass immer mehr Ackerland verloren gehen wird, während die Weltbevölkerung wachsen wird. So wird es eine große Herausforderung werden, auf immer kleiner werdenden Flächen immer höhere Erträge zu erzielen. Dies könnte neue Kultur- und Anbauformen entstehen lassen. Birgit Korth, Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, betonte, dass der Gartenbau dieses Bundeslandes auf eine lange Tradition zurückblicke. Vor allem die Versorgungsfunktion für Berlin erfolgt zu einem großen Teil aus Brandenburg. Die kurzen Wege zum Verbraucher spielen insbesondere beim Spargel, aber auch beim Gemüse aus dem Oderbruch eine besondere Rolle. Sie hob die Entwicklung des Wirtschaftsgebietes Spreewald mit seinen Gurkenspezialitäten, Meerrettich und weiteren Gemüsearten hervor.
Jörg Kirstein, Präsident des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg, begrüßte die Delegierten des deutschen Gemüsebaus zur Herbsttagung, die auf Einladung seines Landesverbandes und des Landesbauernverbandes Brandenburg in Cottbus stattfand. Er hob hervor, dass der brandenburgische Gartenbau zwar nur ein Prozent der landwirtschaftlichen Fläche bewirtschafte, aber rund zehn Prozent der Wertschöpfung erziele mit 20% der Beschäftigten in der Landwirtschaft.
Udo Folgart, Mitglied des Landtages Brandenburg und Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, nannte die praxisgerechte Ausgestaltung der Düngeverordnung, die sich noch in der Ressortabstimmung befindet, eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Wochen. Im Rahmen der Tagung standen auch wichtige Wahlen an: So wurde Theo Germes aus Geldern als stellvertretenden Vorsitzenden der Bundesfachgruppe Gemüsebau wiedergewählt, Hermann Reber wurde als Delegierter der Fachgruppe in den Bundesausschuss Obst und Gemüse gewählt. Franz Löffler wurde vorgeschlagen, die Bundesfachgruppe im Ausschuss Bildungspolitik und Berufsbildung des Zentralverbandes Gartenbau zu vertreten. Stefan Schulz und Julian Hespeler werden den Gemüsebau in der Fachkommission des Zentrums für Betriebswirtschaft im Gartenbau, Hannover, vertreten. (ZVG/BfG)
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