BUGA 2015 Havelregion: "Grabgestaltung & Denkmal"

Im April 2014 wurde der Wettbewerb für den Ausstellungsbereich "Grabgestaltung & Denkmal" ausgeschrieben. Nun sind die Arbeiten, die dem BUGA-Zweckverband zur BUGA 2015 Havelregion eingereicht wurden, juriert worden.

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Im April 2014 wurde der Wettbewerb für den Ausstellungsbereich „Grabgestaltung & Denkmal“ ausgeschrieben. Nun sind die Arbeiten, die dem BUGA-Zweckverband zur BUGA 2015 Havelregion eingereicht wurden, juriert worden. 50 Unternehmen hatten sich mit 130 Entwurfsarbeiten beteiligt. Neben der eigentlichen Grabbepflanzung durch die Friedhofsgärtner gehören auch die Grabsteine der Steinmetze und Bildhauer zum vollständigen Ensemble einer Grabgestaltung. Der sepulkrale BUGA-Ausstellungsbereich ist auf dem alten Domfriedhof im BUGA-Dombezirk der Hansestadt Havelberg angesiedelt.

Am 10. Juli wurden künstlerisch-handwerkliche Arbeiten von Steinmetzen, Bildhauern, Holzbildhauern und Metallgestaltern aus der gesamten Bundesrepublik durch eine BUGAFachjury (Preisrichterrundgang) beurteilt. Ausgewählt wurden 70 Arbeiten aus Naturwerkstein (gesägter, geschliffener und behauener Naturstein aus Marmor, Granit, Kalksandstein u.a.) sowie Keramik. Die Arbeiten überzeugten die Jury vor allem durch ihre handwerklichausgereifte Stilistik sowie die geometrische Anordnung von Schrift und Bildzeichen. Es wurde eine Grabzeichen Mischung ganz unterschiedlicher Form gewählt: klassisch-modern oder neuartig-mutig. „Für unsere BUGA wurden die allerbesten Steinmetzarbeiten ausgesucht. Das ist Pflicht und unser Selbstverständnis lässt auch gar nichts anders zu. Die Auswahl war nicht einfach, weil die Qualitäten fast aller eingereichten Arbeiten sehr hoch waren“, so Rainer Berger im Nachgang der Jurysitzung. Er ist der Initiator des Wettbewerbs und Ausstellungsbevollmächtigter der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft mbH (DBG) sowie zugleich Leiter der „Gärtnerischen Ausstellungen“ innerhalb des BUGA-Teams. Rainer Berger weiter: „Wir waren gestern mit den Jurymitgliedern vor dem Preisrichterrundgang nochmal auf dem alten Domfriedhof. Sie waren begeistert von der Anlage.“

In den kommenden Wochen werden die 70 Grabzeichen den vorgesehenen 70 Grabstellen des alten Domfriedhofs zugeordnet. Im März 2015 werden die Grabzeichen dann in die Erde gesetzt. Erst danach können die Mustergrabflächen den Friedhofsgärtnern aus der gesamten Bundesrepublik zur Bepflanzung zugewiesen werden. Dies geschieht mittels Verlosung. Der Wettbewerb unter den BUGA-Friedhofsgärtnern wird insgesamt dreimal durchgeführt – während der BUGA-Zeit von April bis Oktober 2015 werden alle 70 Grabstellen dreimal umgepflanzt, was 3 größere Wettbewerbe mit sich bringt.

Gestaltung des Ausstellungsbereiches „Grabgestaltung & Denkmal“ 
Der knapp 3.000 Quadratmeter große BUGA-Ausstellungsbereich „Grabgestaltung & Denkmal“ wurde von Georg v. Gayl geplant (www.georgvongayl.de). Der in Berlin ansässige Landschaftsarchitekt hat sich bei der Wiederauferstehung und Erneuerung des alten Domfriedhofes in der Hansestadt Havelberg am letzten verfügbaren historischen Plan des Areals orientiert – dieser stammt aus dem Jahr 1890.

Der Friedhof selbst wurde bereits im Jahr der französischen Revolution 1789 angelegt. In den letzten Jahrzehnten war der Park zugewachsen, so dass seine alte Funktionalität nicht mehr erkennbar war. Zur BUGA wird das neugestaltete Kleinod einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zusammen mit der Denkmalpflege des Landes Sachsen-Anhalt konnte an die alten Wegestrukturen von 1890 geknüpft werden – zugleich wurden moderne Parkdimensionen erschlossen. Der Bereich „Grabgestaltung & Denkmal“ beinhaltet 70 Mustergrabstellen. Diese werden ausschließlich für die BUGA 2015 angelegt. Ein Rundweg, beginnend an der neuen Flethe-Brücke, ermöglicht es dem BUGA-Besucher die 20 Einzelgräber, 22 Doppelgräber und 18 Urnengräber des vorderen Platzes zu erschließen. Beachtlich ist die symbolträchtige Kreuzform des Platzes sowie die große Solitäresche – hier wird auf eine keltisch-christliche Mythologie verwiesen. Gezeigt werden zudem fließende Grabformen. Die organischen Formen beinhalten weitere 10 Doppelgräber und sind im hinteren Bereich des Ausstellungsareals angesiedelt. Rasen, immergrüne Bodendeckerpflanzen, Blütenstauden sowie Gräser dienen als Begleitgrün innerhalb des gesamten Areals. Ein Informationspavillon der Friedhofsgärtner und Steinmetze wird ab April 2015 den BUGA-Gästen für Fachauskünfte rund um das Thema Grabgestaltung zur Verfügung stehen. (DBG)

In der Jury waren vertreten:
Mathias Kuklik
Projektkoordinator „Gärtnerische Ausstellungen“ BUGA-Zweckverband
Georg v. Gayl
Landschaftsarchitekt Projektplaner des BUGA-Ausstellungsbereiches „Grabgestaltung & Denkmal“
Renate Behrmann
Ausstellungsbevollmächtigte der DBG mbH
Gerold Eppler
Steinbildhauer, Kunstpädagoge, Mitglied ARGE Friedhof und Denkmal e.V. (AFD), Mitarbeiter Museum für Sepulkralkultur/Zentralinstitut für Sepulkralkultur Kassel
Helmut Kubitschek
Bildhauer Freiburg im Breisgau
Herrmann Rudolph
Stellv. Bundesinnungsmeister im Bundesverband des Deutschen Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks
Manfred Freuken
Friedhofsgärtner aus Duisburg und Vertreter des Bundes deutscher Friedhofsgärtner im Zentralverband Gartenbau e.V.

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