Bio-Gemüseabsatz zieht wieder an

Nach kontinuierlichen Wachstumsraten um 10% in den Vorjahren, kauften die deutschen Haushalte 2008 erstmals leicht (-1%) weniger Gemüse als 2007, gaben aber genauso viel Geld dafür aus.

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2008 wendete sich das Blatt bei den Bio-Gemüsekäufen. Nach kontinuierlichen Wachstumsraten um 10% in den Vorjahren, kauften die deutschen Haushalte 2008 erstmals leicht (-1%) weniger Gemüse als 2007, gaben aber genauso viel Geld dafür aus. Dabei war das Jahr zweigeteilt: Insbesondere im ersten Halbjahr verbuchte der Handel Verluste von insgesamt 10%. Europaweit widrige Witterungsbedingungen führten 2007 zu niedrigen Ernten, so dass in der gesamten Saison 2007/08 weniger Gemüse zu Verfügung stand. Insbesondere das Bio-Schwergewicht Möhren musste im ersten Halbjahr Verluste von 8% hinnehmen.

Mit der Ernte 2008 verbesserte sich nicht nur die Versorgung mit Möhren, auch Zwiebeln, Kohl, Rote Bete sind wieder besser verfügbar, so dass seit September 2008 die Gemüseverkäufe wieder in die Höhe geschnellt sind: Im zweiten Halbjahr 2008 wurden wieder Steigerungsraten im Bio-Gemüseverkauf von gut 4 % ausgewiesen, im 4. Quartal sogar knapp 10%. Der leichte Rückgang der Verkäufe über das gesamte Jahr gesehen, ist also weniger auf Kaufzurückhaltung als auf mangelnde Verfügbarkeit bei hohen Preisen im ersten Halbjahr zurückzuführen. Im Gegenteil, gerade im von der Rezession betroffenen 4. Quartal steigen die Bio-Gemüseeinkäufe wieder.

44% des in Deutschland verkauften Bio-Gemüses waren auch 2008 Möhren. Wichtigste Einkaufsstätte für Bio-Gemüse blieben mit 44% Anteil nach wie vor die Discounter, wobei diese nur 26% des Umsatzes generierten, da sich die Auswahl meist auf einige niedrigpreisige Produkte beschränkt. Die Vielfalt des Bio-Gemüses findet der Kunde nach wie vor im Naturkostfachhandel, der 18% der Menge verkauft und dabei 21% des Bio-Gemüseumsatzes generiert.

54% des in Deutschland verkauften Bio-Gemüses stammen nach ZMP-Analysen des GfKHaushaltspanels aus Deutschland, wieder leicht mehr als in den Vorjahren. Der Handel ist vorsichtiger geworden, und listete trotz des relativ geringen heimischen Angebots nur wenige zusätzliche Importe. Zudem werden nicht mehr alle Produkte zu jedem Preis gelistet und es wird stärker auf Herkunft, Sicherheit und Qualität geachtet als noch 2007. Damals waren Rohstoffsicherung und „Hauptsache bei Bio dabei sein“ eher an der Tagesordnung.

Insgesamt ist die inländische Ware auf dem Vormarsch: Während 2008 3,0% weniger Importe verkauft wurden, wies inländisches Gemüse einen Zuwachs von 1,9% aus. Bei den einzelnen Arten fällt dies aber sehr unterschiedlich aus: Die Zwiebelernte 2007 war so gering ausgefallen, dass im Frühjahr 2008 zeitiger mit Importen begonnen werden musste, so dass diese um 36% zunahmen, während deutsche Verkäufe um 10% sanken. Umgekehrt ging der Verkaufsrückgang (-9%) bei den Kohlgemüsen fast ausschließlich zu Lasten der Importe, während 4% mehr deutsche Ware verkauft wurde. Auch die deutsche Rote Bete Ernte fiel 2008 wieder besser aus, so dass insgesamt 8 %, von der heimischen Ware aber 9% mehr verkauft wurden.

Mit der Ernte 2008 steht dem Handel eine größere Gemüsemenge zur Verfügung als in den Vorjahren, und wie das zweite Halbjahr 2008 zeigt, wird diese auch dankbar abgenommen.

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Die ZMP wird vom 19. Februar bis zum 22. Februar 2009 auf der BioFach 2009 in Nürnberg mit einem Expertenteam und den neuesten Marktinformationen vor Ort sein. An allen Tagen werden ZMP-Fachleute in der Halle 9, Stand 9-237, für Fachgespräche zur Verfügung stehen. Zwei Fachvorträge zum Bio-Agrar und zum Bio-Verbrauchermarkt im Kongresszentrum der Messe und ein Pressefrühstück mit einer Gesamtbewertung des Bio-Marktes werden das Informationsangebot der ZMP ergänzen. (Quelle: ZMP)

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