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Baden-Württemberg: Start in die Zwetschgensaison
Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) rechnet damit, dass in diesem Jahr rund 13.000 t Zwetschgen im Südwesten geerntet und über die genossenschaftlichen Erzeugermärkte in den Verkauf kommen werden. Das bedeutet einen Rückgang von fast 20 Prozent zu der Vermarktungsmenge im Vorjahr mit 16.000 Tonnen aufgrund nicht optimaler Bedingungen während der Blüte. Nach den frühen Sorten im Juli kommen im August die mittleren und im September die späten Sorten. Rund 15 Wochen dauert die Zwetschgen- und Pflaumenzeit. Die Haupternte wird im August und September stattfinden. Im vergangenen Jahr sind bundesweit rund 50.000 t Zwetschgen geerntet worden.
„Die baden-württembergischen Zwetschgen-Erzeugermärkte in Bruchsal, Oberkirch, Vogtsburg, Ravensburg und Friedrichshafen können aufgrund des trockenen Wetters zum Saisonbeginn hervorragende Qualitäten anbieten und hoffen auch für die Haupternte auf günstige und stabile Wetterverhältnisse“, sagt BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser.
Anfang Juli wurden die ersten Zwetschgen bei den badischen Erzeugermärkten in Oberkirch, Vogtsburg und Bruchsal angeliefert. Die Obstbauern am Bodensee begannen einige Tage später mit der Ernte der Früchte. Neben den 20 Hauptsorten im Lebensmittelhandel vermarkten die Erzeugerorganisationen noch rund 40 weitere Sorten an den Fach- und Spezialitätenhandel.
Bei der mengenstarken Frühsorte „Katinka“ lag die bisherige Absatzmenge bei den badischen Obstmärkten noch unter 1.000 t. Im Vorjahr wurden insgesamt 1.600 t dieser Sorte vermarktet. Ab August beginnt mit der Bühler Frühzwetschge und den „Cacaks“-Sorten die Zwetschgen-Hauptzeit, ab Ende August kommen dann die „Hauszwetschgen“.
Die reifen Früchte erkennt man an der für die jeweilige Sorte typischen Fruchtfärbung, die von gleichmäßig dunkelbau bei den „Cacaks“-Sorten bis zu leuchtend blau bei der Sorte „Top“ reicht. Auch Farbflecken sind sortentypische Merkmale wie bei der Sorte „Hanita“. Reife Zwetschgen geben auf Druck leicht nach. Im Gegensatz zu Äpfeln haben die Zwetschgen keine Kerne, sondern Steine. Daher werden die Zwetschgen zum Steinobst gerechnet. Die Steine können nach dem Öffnen leicht von der reifen Frucht gelöst werden. Die zarte Wachsschicht, der sogenannte „Duft“, ist ein natürlicher Schutzbelag der Zwetschgen gegen Austrocknung und ist bei Zwetschgenkennern ein wichtiges Qualitätskriterium. Ein Abreiben oder Abwaschen des Dufts ist nicht notwendig.
In Baden-Württemberg werden auf rund 1.500 Hektar Zwetschgen angebaut. Das sind rund 40% der gesamten Zwetschgenanbaufläche Deutschlands. Pro Kopf verzehrt jeder Bundesbürger rund 1,2 kg Zwetschgen. Ob pur, zu Kompott verarbeitet, als Zwetschgenkuchen oder als Edelbranntwein – die Verzehrmöglichkeiten sind bei Zwetschgen genauso vielfältig wie die Sorten.
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