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Baden-Württemberg: Jahresbericht Ökomonitoring 2022 veröffentlicht
„Damit Verbraucherinnen und Verbraucher sich auf die Qualität von Bio-Lebensmitteln verlassen können, führen wir mit dem Ökomonitoring in Baden-Württemberg bereits seit 2002 ein EU- und bundesweit einzigartiges Untersuchungsprogramm für ökologisch erzeugte Lebensmittel durch. Das Ökomonitoring in Baden-Württemberg hat auch im Jahr 2022 bestätigt: Bio-Lebensmittel verdienen zu Recht das Verbrauchervertrauen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Freitag (18. August) im Rahmen der Vorstellung des Ökomonitoring-Berichts 2022 in Stuttgart.
Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württemberg (CVUAs) untersuchten 2022 mehr als 600 Öko-Produkte im Rahmen des Ökomonitorings. Das Untersuchungsspektrum reicht von Pestizidrückständen über gentechnisch veränderte Organismen, mikrobiologische Untersuchungen, Prozess- und Umweltkontaminanten, bis hin zur Prüfung auf Authentizität bei Bio-Eiern und Bio-Milch bzw. Bio-Milchprodukten. „Unsere Ergebnisse zeigen: Die Qualität ökologisch erzeugter Lebensmittel ist sehr gut. Wie in den Vorjahren gab es lediglich Einzelfälle, in welchen weitere Recherchen und Maßnahmen erforderlich waren“, betonte Minister Hauk.
Erneut nur vereinzelt Rückstände von Pflanzenschutzmitteln
Die EU-Öko-Verordnung erlaubt keinen Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel. Das CVUA Stuttgart untersucht daher, ob solche Rückstände in Öko-Erzeugnissen nachweisbar sind. Bei Überschreitungen, die darauf hindeuten, dass die Anbauregeln des ökologischen Landbaus nicht eingehalten worden sind, wird in Zusammenarbeit mit der für die Ökokontrolle zuständigen Behörde am Regierungspräsidium Karlsruhe recherchiert. Von den rund 420 Öko-Produkten, die 2022 auf Pestizid-Rückstände untersucht worden sind, beanstandete das CVUA Stuttgart nur acht Proben aufgrund irreführender Öko-Kennzeichnung, da erhöhte Rückstandsgehalte in diesen Proben gefunden worden waren. Dies zeigt, dass 98% aller risikoorientiert entnommenen Proben im Handel das Öko-Siegel hinsichtlich des Nicht-Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln zu Recht tragen. Der Verdacht auf unzulässigen Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in Öko-Erzeugnissen ergibt sich nur in sehr wenigen Ausnahmefällen. „Die Beanstandungsquote liegt seit Jahren auf konstant sehr niedrigem Niveau“, erläuterte Minister Hauk.
Gute Bilanz für die Abwesenheit gentechnischer Verunreinigungen
In Öko-Lebensmitteln ist Gentechnik nicht erlaubt. Deshalb untersucht das CVUA Freiburg regelmäßig auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in Bio-Honig, Bio-Soja-Erzeugnissen und Bio-Mais-Erzeugnissen. Lediglich 2,4% der Bio-Soja-Erzeugnisse zeigten GVO-Verunreinigungen im Spurenbereich, während in fast jedem fünften konventionellen Soja-Erzeugnis deutliche Verunreinigungen (19,6%) auftraten, einmal sogar über dem Grenzwert von 0,9%, der eine Kennzeichnungspflicht auslöst. In 21 Jahren Ökomonitoring konnte hier allerdings ein deutlicher Abwärtstrend beobachtet werden. Sowohl Bio-Soja-Erzeugnisse als auch konventionelle Soja-Erzeugnisse sind immer seltener mit GVO-Verunreinigungen belastet. Bio-Honig und Bio-Mais-Erzeugnisse waren wie in den Vorjahren unauffällig.
Keine Probleme mit ausgewählten Umweltkontaminanten
Die Untersuchungen ausgewählter Umweltkontaminanten (Nitrat und Schwermetalle) in verschiedenen Lebensmitteln ergaben keine Auffälligkeiten. Die festgestellten Nitratgehalte in Tiefkühl-Spinat lagen durchweg unter dem Höchstgehalt und hängen nicht von der Erzeugungsart ab, obwohl im Öko-Landbau anders und weniger gedüngt wird. Auch die festgestellten Gehalte an Arsen in Basmatireis waren vergleichbar niedrig in ökologisch und konventionell erzeugten Produkten. Bei Nahrungsergänzungsmitteln hängen die insgesamt geringen Gehalte der Schwermetalle Quecksilber, Blei und Cadmium eher von der Zusammensetzung des Produktes ab, als von der Erzeugungsart der Zutaten.
„Das Ökomonitoring leistet einen großen Beitrag zum Verbrauchervertrauen. Unsere Untersuchungsergebnisse zeigen auch im 21. Jahr: Dort, wo ‚Bio‘ draufsteht, ist in den allermeisten Fällen auch ‚Bio‘ drin. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass keines der auffälligen Produkte aus Baden-Württemberg stammt. Wer regionale Bio-Produkte kauft, unterstützt unser Ziel, den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2030 auf 30 – 40% zu erhöhen, und trägt damit zu einer hochwertigen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion bei“, sagte Minister Hauk. (Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg)
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