Ausbau der Genbank Zierpflanzen in der Diskussion

Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), eröffnete in Bonn das 2. Symposium "Erhaltung und nachhaltige Nutzung genetischer Ressourcen von Zierpflanzen – weitere Schritte zum Ausbau der Deutschen Genbank Zierpflanzen" (GABOT berichtete).

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Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), eröffnete in Bonn das 2. Symposium "Erhaltung und nachhaltige Nutzung genetischer Ressourcen von Zierpflanzen – weitere Schritte zum Ausbau der Deutschen Genbank Zierpflanzen" (GABOT berichtete). Dieses wurde am 24. und 25. November von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durchgeführt.

„Unser gemeinsames Leitbild für den Gartenbau ist die innovative, nachhaltige Nutzung der pflanzlichen Vielfalt bei Gemüse, Obst und Zierpflanzen für unterschiedlichste Verwendungen. Dafür müssen wir eine breite genetische Basis erhalten", sagte Julia Klöckner. „Hierzu werden jetzt öffentliche und private Sammlungen genetischer Ressourcen von Zierpflanzen weiter ergänzt, besser vernetzt und Erhaltungsaktivitäten bundesweit koordiniert. Das Symposium gibt dazu wichtige Impulse. Das Internationale Jahr der Biologischen Vielfalt 2010 ist eine große Chance, unsere Kulturpflanzenvielfalt und ihre nachhaltige Nutzung breiter bekannt zu machen." Mit dieser Aussage gab die Staatssekretärin den Startschuss für die Diskussion mit Züchtern aus dem Profi- und Hobbybereich, Sammlungshaltern, Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Forschung sowie Vertretern der betroffenen Verbände.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Ausbau der Deutschen Genbank Zierpflanzen, mit dem Ziel, ein tragfähiges Netzwerk von Zierpflanzensammlungen weiter zu entwickeln, dessen Anfänge beim ersten Symposium im Jahr 2000 in Königswinter gelegt wurden.

„Die Züchtung muss mit gezielten Maßnahmen auf die politischen und gesellschaftlichen Anforderungen reagieren, um sich den Fragen zur Sicherung der Welternährung, den Folgen des Klimawandels und der Verfügbarkeit fossiler Energieträger zu stellen“, so Dr. Siegfried Scholz, Generalsekretär des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), in seiner Rede zur Notwendigkeit genetischer Ressourcen für den Gartenbau. Rasche Fortschritte in der Pflanzenzüchtung und im Gartenbau könnten und müssten dazu beitragen, die globalen Herausforderungen zu lösen, so Scholz. Züchtungsforschung ermögliche dabei den wissenschaftlichen Zugang zu den Grundlagen der modernen Pflanzenbiologie, um standortangepasste, gesündere Pflanzen mit hoher natürlicher Widerstandsfähigkeit zu schaffen. Basis dieser züchtungsmethodischen Arbeiten seien die Evaluierung, Erschließung und Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen. Mit der Schaffung eines dezentralen Netzwerks von Zierpflanzensammlungen müsse sichergestellt werden, dass die Werte an genetischen Ressourcen in unserem Land langfristig erhalten blieben. Darüber hinaus, so Scholz, brauche man eine gesicherte Identifikation und Definition von Arten in Sammlungen, um zu gewährleisten, dass in internationalen Verhandlungen verlässlich über das Gleiche verhandelt werden könne.

Als Ergebnis der Veranstaltung wurde vereinbart, dass eine Arbeitsgruppe zunächst die vordringlichsten Aufgaben und Notwendigkeiten formulieren soll. Weiterhin sollen vorhandenes Wissen integriert und die Ansprüche der verschiedenen Interessengruppen zusammengefasst werden, um die Arbeiten mit angezogenem Tempo, unter Federführung der BLE, fortführen und weitere politische Gespräche initiieren zu können.

Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist erklärtes Ziel der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt der Bundesregierung. Für den Bereich Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft hat das BMELV eine unterstützende und ergänzende Sektorstrategie zur Agrobiodiversität erarbeitet. Der Erhalt der biologischen Vielfalt soll besonders durch ihre nachhaltige Nutzung erreicht werden. Dies gilt auch für die Vielfalt der gartenbaulichen Kulturpflanzen. Züchtung und Produktion von Zierpflanzen besitzen für den Gartenbau in Deutschland immense ökonomische Bedeutung. Die Verfügbarkeit von und der Zugang zu genetischen Ressourcen sind dabei zum Beispiel für die Züchtung innovativer Zierpflanzen wichtige Voraussetzung. (Quellen: BMELV/BLE/ZVG)

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