Äpfel: Nur beste Qualität einlagern

Für das Erreichen der optimalen Lagerdauer von Äpfeln ist der sortenspezifische Erntezeitpunkt zu beachten. Sowohl eine zu frühe als auch eine zu späte Ernte können die Lagerdauer beeinflussen.

Richtig eingelagerte Äpfel kommen gesund in den Handel. Bild: GABOT.

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Zu früh geerntete Äpfel schrumpfen schnell, haben wenig Aroma und neigen leicht zur Schalenbräune. Eine zu späte Ernte kann zu Fleischbräune führen. Als allgemeine Faustregel gilt, dass die Pflückreife dann gegeben ist, wenn sich die Äpfel beim Hochbiegen des Fruchtstiels leicht vom Fruchtholz lösen lassen. Die Früchte dürfen während des Pflückens nicht durch Druckstellen oder mechanische Verletzungen derart vorgeschädigt werden, dass sie Fäulniserreger infizieren können.

Die Lentizellenröte zeigt sich auf der Schale besonders von hellschaligen Sorten mit zahlreichen 1 bis 3 mm großen roten oder bis 5 mm großen braunen Flecken um die Lentizelle. Diese ist meist in der Mitte der Flecke als helle Pustel zu erkennen. Die Symptone erscheinen während der Reife und auch später auf dem Lager. Die anfangs roten Flecken verfärben sich später auch braun. Die Ursachen sind auf Stoffwechselstörungen und auf ungünstige Witterungsverhältnisse zurückzuführen. Die Schäden werden besonders in trockenen Jahren und bei starken Temperaturschwankungen sowie zu später Ernte beobachtet.

Abhilfe: Ein optimaler Erntetermin und ein nicht zu warmer Lagerraum beugen der Krankheit vor.

Bei Fruchtberostungen entstehen auf der Fruchtschale netzartige oder streifige, nestförmige Verkorkungen. Die Symptome gehen besonders von der Kelch- und Stielgrube aus. Als Ursachen können Witterungsbedingungen der auslösende Faktor sein, wie beispielsweise starke Tag-Nacht-Temperaturschwankungen mit Taubildung, lang anhaltende Niederschläge oder hohe Luftfeuchte. Aber selbst nach einer Pflanzenschutz -Behandlung oder durch einen Befall mit Apfelmehltau können Fruchtberostungen auftreten. Die Anfälligkeit der einzelnen Sorten ist unterschiedlich groß.

Abhilfe: Früchte, bei denen es zu Rissen in der Schale gekommen ist, dürfen wegen der Gefahr von Infektionen durch Fäulniserreger nicht eingelagert werden.

Bei Hagel sind auf den Früchten unterschiedlich große, meist flache Anschlagstellen der Hagelkörner vor allem an einer Fruchtseite gleichmäßig verteilt zu finden. Bei einigen Sorten verbräunen diese mit der weiteren Fruchtentwicklung und verkorken. Bei empfindlichen Sorten oder bei solchen in der Reifephase stellen diese Verletzungen Eintrittspforten für pilzliche Fäulniserreger, zum Beispiel Monilia, dar.

Abhilfe: Wegen der Gefahr von Sekundärinfektionen während der Lagerung sollten derart geschädigte Früchte nicht eingelagert werden.

Hitzeschäden bzw. Sonnenbrand entstehen besonders dann, wenn nach einer feuchtkühlen Periode plötzlich hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung auftreten. Dadurch werden die Zellpartien auf der Sonnenseite derart geschädigt, dass sie absterben. Auf Äpfeln zeigen sich, je nach Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung (Hitze), entweder großflächige helle Flecke oder braune Nekrosen , die bei manchen Sorten einen rötlichen Rand haben. Der Schaden reicht meist tiefer in das Fruchtfleisch.

Abhilfe: Solche Früchte sind nicht einzulagern, da verschiedene pilzliche Erreger über das geschädigte Gewebe eindringen und sekundär Fäulen verursachen können.

Die Stippigkeit ist eine physiologisch bedingte Stoffwechselstörung der Früchte. Sie äußert sich durch runde, dunklere, etwas eingesunkene Flecken auf der Fruchtschale. In diesem Bereich ist das Fruchtfleisch einige Millimeter tief abgestorben und braun verfärbt. Stark befallenes Fruchtfleisch schmeckt bitter. Die Stippigkeit tritt immer bei einem gestörten Kalium-Magnesium-Kalzium-Gleichgewicht auf. Häufiger ist die Krankheit bei übergroßen Früchten zu finden. Deshalb sollten sie durch Fruchtausdünnung und optimale Kulturmaßnahmen vermieden werden. Eine einseitige Kalium- und Magnesium- sowie starke und späte Stickstoffdüngung sind krankheitsfördernd. Niederschläge nach längerer Trockenheit und zu frühe Fruchternte begünstigen ebenfalls die Krankheit. Manchmal ist die Stippe zum Zeitpunkt der Ernte noch sehr gering und tritt erst während der Lagerung deutlich hervor.

Abhilfe: Während der Vegetation kann durch ausgeglichene Düngung bei regelmäßiger Zufuhr von Kalk und organischen Düngern entgegengewirkt werden.

Die Glasigkeit zeigt sich an den Früchten zunächst in diffusen Flecken. Beim Aufschneiden ist das Fruchtfleisch zumeist nesterartig um das Kerngehäuse wässrig oder glasig durchscheinend. Die Symptome breiten sich dann auf die ganze Frucht aus. Betroffene Früchte sind schwerer als gesunde, weil die Zellzwischenräume mit Wasser gefüllt sind. Durch einen geringeren Säuregehalt schmecken betroffene Früchte fade. Die Ursachen für diese physiologische Störung sind noch nicht völlig geklärt. Häufig sind Schäden bei stark schwankenden Witterungsverhältnissen zu beobachten, wie Wechsel von kühlem, feuchtem Frühjahrswetter, heißem, trockenem Sommerwetter und wieder nassem Spätsommer sowie Frühherbst. Glasigkeit kann aber auch gefördert werden durch zu feuchte Sommer, späte Ernte bei vorangegangenen Temperaturschwankungen, Stickstoff- bzw. Kaliüberdüngung, zu starkem Rückschnitt oder schwachem Behang der Bäume.

Abhilfe: Bemerkt man die Krankheit schon am Baum, zum Beispiel durch das höhere Fruchtgewicht, so kann der Schaden durch eine zeitige Ernte und nur kurzfristige Lagerung bei 15 bis 20 Grad Celsius in Grenzen gehalten werden. Die höheren Lagertemperaturen regen den Stoffwechsel der Äpfel an, was zu einer stärkeren Abgabe von Wasser führt. Trotzdem ist auch dann keine lange Haltbarkeit zu erwarten. Unter normalen Lagerverhältnissen halten sich die Früchte nicht sehr lange, bekommen einen modrigen Geschmack und gehen bald in Fäulnis über.

Bei der Schalenbräune ist die eigentliche Schalenbräune und die sogenannte Altersschalenbräune zu unterscheiden. Bei der eigentlichen Schalenbräune kommt es auf den Früchten zu flächigem, unscharf begrenzten Verblassen und schließlich Verbräunen der Schale. Die Symptome zeigen sich meist nach zwei bis drei Monaten Lagerung. An den Flecken sinkt das Gewebe etwas ein, das direkt unter der Schale befindliche Gewebe verbräunt auch, aber nicht das Fruchtfleisch. Mit der Schalenbräune muss man vor allem an zu zeitig geernteten Schattenfrüchten rechnen. Die Altersschalenbräune ist ein Zeichen für die Überreife der Früchte. Die Schale bekommt hier matte, große, braune Flecken. Das Fruchtfleisch im Bereich der Flecken wird braun und ist praktisch nicht mehr verwertbar.

Abhilfe: Schalenbräune lässt sich durch eine Ernte zum optimalen Pflückzeitpunkt, gut belüftete Lagerräume sowie Einhalten der sortentypischen Lagerdauer vermeiden. (Quelle: Profil Online)

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