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Vertragsgemüseanbau: Schädlinge sorgen für Mindererträge
Als Grund wird vor allem das Fehlen von Pflanzenschutzmittelzulassungen zur Bekämpfung von Schaderregern angeführt, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).
Bei den Dicken Bohnen liegen die Erträge in diesem Jahr zwischen 1,5 und 6,5 t/ha. Ein Durchschnittsertrag von circa 5 t ist nicht wirtschaftlich und führt dazu, dass die Erzeuger sich nicht mehr in der Lage sehen, Dicke Bohnen anzubauen.
Bei Dicken Bohnen handelt es sich um eine typisch rheinische Gemüseart. Somit würde ein regionales Produkt aus dem Anbau verschwinden. Aber nicht nur die rheinischen Erzeuger klagen über Pflanzenschutzprobleme und niedrige Erträge. Auch in anderen EU-Ländern wie den Niederlanden und Belgien, wo Dicke Bohnen ebenfalls angebaut werden, leiden die Kulturen. Auch hier sind die Erträge in den letzten Jahren so stark gesunken, dass eine Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist.
Die hohen Temperaturen vor allem bereits im Frühjahr führen zu einer explosionsartigen Vermehrung von Blattläusen. Bei den Dicken Bohnen schädigt vor allem die Schwarze Bohnenlaus, die mit den derzeit noch zugelassenen Pflanzenschutzmitteln kaum mehr bekämpft werden kann. Weitere Schäden entstehen durch die Übertragung von Viruserkrankungen durch die Blattläuse. Die Viren schädigen und schwächen die Bohnenpflanzen und die Bohnenkerne so, dass die geernteten Bohnenkerne nicht verarbeitet werden können.
Die Situation bei anderen Vertragsgemüsekulturen – hierzu zählen im Rheinland Buschbohnen, Erbsen, Spinat, Weiß- und Rotkohl – ist ähnlich desaströs: Gegen viele Schaderreger stehen kaum noch wirksame Pflanzenschutzmittel und Beizen zur Verfügung.
So fordern die Erzeuger die Zulassung wirksamer Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Blattläuse, aber auch von Beizmitteln für das Saatgut, mit denen Pilzerkrankungen und ein früher Insektenbefall verhindert werden können. Wenn Kulturen wie die Dicke Bohne nicht aus dem Anbau verschwinden sollen, muss umgehend gehandelt werden.
Im Rheinland bauen mehr als 200 Betriebe Gemüse für die Verarbeitungsindustrie an und versorgen die Gemüseverarbeiter im Rheinland und im grenznahen Belgien und den Niederlanden mit frischem Gemüse. Das verarbeitete Gemüse kommt auf kurzem Weg in Glas, Dose oder als Tiefkühlprodukt wieder in die Regale des hiesigen Handels. (RLV)
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