Krieg in der Ukraine

Der seit 2014 andauernde und vor Kurzem eskalierte Konflikt in der Ukraine wirkt sich auf alle Teile unserer Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auch der Gartenbau, Obst- und Gemüseerzeuger, Importeure, Maschinenhersteller und viele weitere Bereiche der Grünen Branche spüren die Auswirkungen des Krieges. Einige europäische und internationale Unternehmen unterstützen solidarisch die Ukraine und die vielen tausende Flüchtenden Menschen, die Anderenorts Schutz suchen.

Hinweis der Redaktion: In diesem Dossier finden Sie gesammelte Meldungen von Unternehmen, Organisationen oder anderen Akteuren, die im Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt ihre Auswirkungen feststellen oder ihre Reaktion darstellen.

Nachrichten zum Ukraine-Krieg

Niedersachsen: Fleißige Bestäuber emsig unterwegs

Die Blütenpracht im Alten Land beginnt: Während die Kirsche vielerorts bereits in Vollblüte steht, folgt der Aufgang der Birnenblüte in dieser Woche.

Mit ihrer Bestäubungsleistung sorgen die Bienen – wie diese Honigbiene an einer Birnenblüte – für gute Erträge im Obstbau und in der Landwirtschaft. Bild: Dr. Wolfram Klein/ESTEBURG.

Der Apfel blüht dann ab Anfang Mai. Zunächst wird der Boskop seine Blüten öffnen, danach die Sorte Jonagold. Momentan befinden sich die meisten Apfelblüten noch im Knospen-Stadium.

Mit dem Beginn der Obstbaumblüte beginnt auch die arbeitsintensive Zeit der Honigbienen, Hummeln und Wildbienen. Sie alle tragen zu einer erfolgreichen Obsternte bei. Viele unserer heimischen Kulturpflanzen seien auf den Transport des Blütenstaubs von Blüte zu Blüte durch Insekten angewiesen, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Insekten sind hierbei nicht nur Garanten der Erntemenge, sondern auch der Qualität des Ernteprodukts. So fördert zum Beispiel eine gute Befruchtung im April oder Mai bereits die Haltbarkeit von Äpfeln bei der späteren Lagerung im Winter.

Ohne die Arbeit der Honigbiene wäre Obst aus dem Alten Land an der Niederelbe Mangelware. Mit ihrer Bestäubungsleistung sorgen die Bienen für gute Erträge im Obstbau und in der Landwirtschaft. Etwa 80% der gesamten einheimischen Blütenpflanzen werden allein durch die Honigbienen bestäubt. Dabei leisten die Bienen ein ungeheuerliches Arbeitspensum. Ein einziges Gramm Honig erfordert 8.000 bis 10.000 Blütenbesuche. Um 500 Gramm einzutragen, müssen die Bienen eine Wegstrecke von circa dem Dreifachen des Erdumfanges zurücklegen. Die dabei durch die Bestäubung garantierten Samen und Früchte gehen in die Milliarden. Während Honigbienen übrigens ab 12°C ihrem eifrigen Treiben nachgehen und zu viel Wind und zu viel Regen gar nicht mögen, sind die weniger temperaturanfälligen Wildbienen schon ab 8°C putzmunter.

Im Alten Land werden die Imker jedes Frühjahr darüber informiert, wann sie ihre Bienenvölker aufstellen können. Die bestäubenden Insekten genießen während der Blüte im Alten Land einen besonderen Schutz, der über die gesetzlichen Anforderungen der Bienenschutzverordnung hinausgeht. Während des täglichen Bienenfluges werden selbst bienenverträgliche Präparate, zum Beispiel zur Pilzbekämpfung, aber auch Blattdünger nicht in die offene Blüte gesprüht. Die Obstbauer*innen des Alten Landes verzichten also freiwillig auf Pflanzenschutz- und Blattdüngemaßnahmen am Tage und behandeln blühende Kulturen erst nach dem täglichen Bienenflug. Auch Haus- und Kleingärtner*innen sollten sich diesem Vorgehen anschließen.

In Niedersachsen sind nach Angaben des Landesverbands Hannoverscher Imker rund 14.000 Imkerinnen und Imker tätig. Sie halten etwa 90.000 Bienenvölker, die im Sommer jeweils zwischen 20.000 und 40.000 Bienen stark sind. Der Honigertrag pro Bienenvolk schwankt zwischen 15 und 20 kg. Insgesamt werden 20.000 bis 25.000 Tonnen Honig pro Jahr in Deutschland geerntet. Das entspricht nur etwa 20 bis 25% des deutschen Verbrauchs. Denn im Honigessen sind die Deutschen Spitze: Jeder verzehrt durchschnittlich 1,3 kg im Jahr. (LWK Niedersachsen)

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