Ab 2006: Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Aus den Landwirtschaftskammern Hannover und Weser-Ems wird ab 2006 die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.Die Vorstände der Landwirtschaftskammern Hannover und Weser-Ems haben in parallel stattfindenden Sitzungen am Montag einvernehmlich die Zusammenführung ihrer beiden Häuser zu einer Landwirtschaftskammer Niedersachsen zum 1. Januar 2006 beschlossen. Die Beschlüsse sind insoweit vorläufig, als die Hauptversammlungen beider Kammern im Dezember noch zustimmen müssen. Sitz der Landwirtschaftskammern soll auf Wunsch der Landesregierung Oldenburg werden, aber auch Hannover soll für bedeutende Aufgaben ein ständiger Standort bleiben.

 

In einer gemeinsamen Erklärung bedauern die Vorstände beider Kammern ausdrücklich, dass die Landesregierung mit der Standortfestlegung in die Rechte der Selbstverwaltung eingegriffen hat, ohne gleichzeitig eine zufrieden stellende finanzielle Regelung anzubieten.

 

Die Organisationen und die fachliche Arbeit in den Geschäftsbereichen bzw. Abteilungen werden zum 1. Januar 2006 zusammengeführt. Organisation und Aufgaben der Dienststellen in den Regionen werden ebenfalls bis zum 1. Januar 2006 angeglichen. Die Gremien und Organe der Selbstverwaltungen bleiben bis zum Ende der laufenden Wahlperiode und bis zur Konstituierung einer gemeinsamen Kammerversammlung im Februar 2009 im Amt. Geschäftsführender Präsident bis dahin wird der hannoversche Kammerpräsident Fritz Stegen aus Bokel im Landkreis Cuxhaven. Er wird dabei von Friedrich Scholten, bisher Präsident der Landwirtschaftskammer Weser-Ems, unterstützt.

 

In der Landwirtschaftskammer Niedersachsen werden beide Kammerdirektoren gemeinsam und gleichberechtigt die Stellung des Kammerdirektors wahrnehmen. In Hannover werden der neu geschaffene Geschäftsbereich Förderung, der Geschäftsbereich Landwirtschaft mit den Aufgaben im Pflanzenbau und Pflanzenschutz und der Geschäftsbereich Forstwirtschaft angesiedelt. Oldenburg wird Sitz des Geschäftsbereiches Verwaltung, des Geschäftsbereiches Landwirtschaft mit den Aufgaben in der Tierischen Erzeugung, der Unternehmensberatung und der Ländlichen Entwicklung und des Geschäftsbereiches der Lufa Nordwest. Zum Sitz der Leitung des Geschäftsbereich Gartenbau, mit den Instituten in Hannover-Ahlem, Rostrup und Jork, werden noch Gespräche mit den Vertretern der Gartenbauverbände geführt.

 

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen wird ab 2006 über rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Beratungsdienststellen, auf Versuchsfeldern und in Instituten der praxisnahen Forschung in ganz Niedersachsen verfügen. Betreut werden rund 58.000 landwirtschaftliche Betriebe mit ca. 2,7 Mio. Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche und rund 500.000 Hektar Privat- bzw. Körperschaftswald. Zu ihren Aufgaben gehören die Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Beratung und die praxisnahe Forschung. Einen wesentlichen Anteil nehmen hoheitliche Aufgaben ein. Nach der Auflösung der Bezirksregierungen und der Ämter für Agrarstruktur im Rahmen der niedersächsischen Verwaltungsreform werden die Kammern bereits ab 2005 die gesamte Abwicklung der Agrarförderung durch Bund, Land und Europäische Union übernehmen. (lwkh)

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