- Startseite
- Mehr...
- Dossiers
- Meilenstein im Ackerbau: Unkraut bekämpf...
Krieg in der Ukraine
 
				
		
								
							
									Der seit 2014 andauernde und vor Kurzem eskalierte Konflikt in der Ukraine wirkt sich auf alle Teile unserer Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auch der Gartenbau, Obst- und Gemüseerzeuger, Importeure, Maschinenhersteller und viele weitere Bereiche der Grünen Branche spüren die Auswirkungen des Krieges. Einige europäische und internationale Unternehmen unterstützen solidarisch die Ukraine und die vielen tausende Flüchtenden Menschen, die Anderenorts Schutz suchen.
Hinweis der Redaktion: In diesem Dossier finden Sie gesammelte Meldungen von Unternehmen, Organisationen oder anderen Akteuren, die im Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt ihre Auswirkungen feststellen oder ihre Reaktion darstellen.
Nachrichten zum Ukraine-Krieg
Meilenstein im Ackerbau: Unkraut bekämpfen ohne Glyphosat
Ein Forschungsteam von Agronom/innen der Berner Fachhochschule hat den Nachweis erbracht: Mit Direktsaat sowie der richtigen Gründüngung lässt sich Unkraut ohne das umstrittene Herbizid Glyphosat bekämpfen und gleichzeitig der Boden vor Erosion schützen. Das von den Wissenschaftlern zur Reife gebrachte Verfahren ist somit die Kombination von Umwelt- und Bodenschutz im Ackerbau.
Seit die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO den Unkrautvertilger Glyphosat als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft hat, streiten sich Politik und Wissenschaft über dessen Schädlichkeit für Mensch und Umwelt. Fast völlig unbeachtet bleibt hingegen ein anderes dringliches Problem, das mit der Unkrautbekämpfung zusammenhängt: die Bodenerosion.
Um Unkraut zu unterdrücken, kommen heute im Wesentlichen zwei Methoden zur Anwendung: Herbizide spritzen bzw. die Böden maschinell wenden – zum Beispiel mit dem Pflug. Diese intensive Bodenbearbeitung hat jedoch ebenfalls ihren Preis: Allein in der Schweiz werden als Folge davon jährlich bis zu 840.000 t Erde aus Landwirtschaftsflächen abgeschwemmt.
Zwei Fliegen auf einen Schlag
«Um den Boden zu schonen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, braucht es drei Dinge», erklärt Bernhard Streit, Dozent für Verfahrenstechnik im Pflanzenbau an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL der Berner Fachhochschule: "Erstens sollte der Boden möglichst nicht bearbeitet werden. Zweitens sollte er permanent mit Pflanzen bedeckt sein und drittens braucht es eine Fruchtfolge, bei der die Kulturen ideal aufeinander abgestimmt sind."
Unter seiner Leitung haben Agronominnen der BFH-HAFL und Agroscope im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms "Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden" (NFP 68) ein Anbausystem zur Reife gebracht, das die Böden schont und auch ohne Glyphosat- Einsatz gute Erträge liefert. Die Formel lautet: Direktsaat – ein Verfahren, bei dem die Böden gar nicht bearbeitet werden – kombiniert mit Gründüngung als Zwischenkultur.
Gründünger als Schlüssel zum Erfolg
Letztere ist der Schlüssel zum Erfolg. Denn Zwischenkulturen wie etwa Futtererbsen erledigen gleich mehrere Aufgaben: Sie dämmen das Unkraut ein, fördern die Bodenfruchtbarkeit, machen Nährstoffe besser verfügbar und verringern die Erosionsgefahr. Die Kunst: Es gilt, das richtige Gemenge an Gründünger, die ideale Fruchtfolge sowie den passenden Zeitpunkt für die Aussaat zu finden.
"Im bisherigen Projekt konnten wir erst für den Winterweizen nachweisen, dass die glyphosatfreie Direktsaat funktioniert", schränkt Bernhard Streit ein. Aber die gesammelten Erfahrungen lassen die Wissenschaftler/innen vermuten, dass ähnliche Systeme auch mit andern Hauptkulturen klappen könnten. Die Forschung beim Mais haben sie jedenfalls schon aufgenommen. (Berner Fachhochschule)

Kommentare (0)
Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.