Krieg in der Ukraine

Der seit 2014 andauernde und vor Kurzem eskalierte Konflikt in der Ukraine wirkt sich auf alle Teile unserer Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auch der Gartenbau, Obst- und Gemüseerzeuger, Importeure, Maschinenhersteller und viele weitere Bereiche der Grünen Branche spüren die Auswirkungen des Krieges. Einige europäische und internationale Unternehmen unterstützen solidarisch die Ukraine und die vielen tausende Flüchtenden Menschen, die Anderenorts Schutz suchen.

Hinweis der Redaktion: In diesem Dossier finden Sie gesammelte Meldungen von Unternehmen, Organisationen oder anderen Akteuren, die im Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt ihre Auswirkungen feststellen oder ihre Reaktion darstellen.

Nachrichten zum Ukraine-Krieg

Kartoffeln: Viren vom Acker bekommen

Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LALLF) qualifiziert Kartoffelselekteure im "Virusschaugarten".

Kartoffelviren vom Acker bekommen.

„Das Alleinstellungsmerkmal unserer derzeitigen „Selektionstage“ in Gülzow, einer Qualifizierung von Kartoffelselekteuren, liegt darin, dass wir alle wichtigen viralen Erkrankungen auf Versuchsflächen an der gewachsenen Kartoffelpflanze zeigen“, sagt Joachim Vietinghoff, Leiter des Pflanzenschutzdienstes im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock. „Die Selekteure können daran lernen, was sie vom Pflanzkartoffelfeld entfernen müssen, um das Wachstum gesunder und sortenreiner Bestände zu unterstützen“, ergänzt er.

In einem Theorie- und einem Praxisteil lernen in diesen Tagen knapp 150 engagierte Frauen und Männer, überwiegend aus Mecklenburg-Vorpommern und weiteren vier Bundesländern, die „Bilder“ der Krankheiten (Symptome) und Ausprägungen viraler Erkrankungen der Kartoffeln kennen. Dazu wird im LALLF jährlich extra ein halber Hektar Pflanzkartoffeln in verschiedenen Parzellen und in einem „Virusschaugarten“ angebaut, um Beispiele der Blattroll-, Y-, A-, M-, X- und S-Viren zeigen zu können.

Die Selekteure sind dann nach einem Test qualifiziert, um im Auftrag der Vermehrer und Züchterhäuser deren Äcker „zu durchkämmen“, so dass die Anbaubestände von kranken Pflanzkartoffelpflanzen bereinigt werden und möglichst gesund wachsen. Kranke Pflanzen müssen rechtzeitig gründlich entfernt und beseitigt werden, um unter anderem die Virusübertragung durch Blattläuse auf die gesunden Kartoffelpflanzen zu reduzieren.

„Wir Deutschen essen bekanntermaßen gern und viel Kartoffeln. Daher ist die Arbeit der qualifizierten Selekteure sehr wichtig. Sie schaffen die Basis, dass das Pflanzgut der Kartoffelzüchter Jahr für Jahr eine gute Qualität beibehält“, unterstreicht Vietinghoff.

Hintergrund

Das Erkennen viruskranker Pflanzen ist im Feld häufig sehr schwierig. Je nach Jahreswitterung und Veränderungen im Sorten- und Virusspektrum gibt es unterschiedliche Ausprägungen der Krankheitsbilder. Daher sind jährlich zu wiederholende Schulungen erforderlich. So werden für Selekteure vier eintägige Lehrgänge (Selektionstage M-V) durchgeführt, die durch Unika und die Landwirtschaftliche Rentenbank gefördert werden.

Hauptaufgabe des LALLF am Standort Gülzow ist die amtliche Kontrolle der Pflanzgutstufen von Kartoffeln der Vermehrungsbetriebe auf festgelegte Virusnormen (laut Pflanzkartoffelverordnung). Am Ende der aufwändigen Untersuchungen steht eine Zertifizierung des Pflanzgutes oder eine Qualitätsabstufung. Das Vorkommen von Viren wird in aufwändigen Analysemethoden, wie dem immunologischen Verfahren ELISA und dem molekularen PCR-Verfahren durchgeführt.

Die Vermehrungsfläche für Pflanzkartoffeln beträgt in M-V aktuell etwa 3.000 ha. Mit dieser Größenordnung liegt das Land bundesweit auf Platz 2 nach Niedersachsen.

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.