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Krieg in der Ukraine
 
				
		
								
							
									Der seit 2014 andauernde und vor Kurzem eskalierte Konflikt in der Ukraine wirkt sich auf alle Teile unserer Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auch der Gartenbau, Obst- und Gemüseerzeuger, Importeure, Maschinenhersteller und viele weitere Bereiche der Grünen Branche spüren die Auswirkungen des Krieges. Einige europäische und internationale Unternehmen unterstützen solidarisch die Ukraine und die vielen tausende Flüchtenden Menschen, die Anderenorts Schutz suchen.
Hinweis der Redaktion: In diesem Dossier finden Sie gesammelte Meldungen von Unternehmen, Organisationen oder anderen Akteuren, die im Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt ihre Auswirkungen feststellen oder ihre Reaktion darstellen.
Nachrichten zum Ukraine-Krieg
Fräulein: Deutschlandweit zurück im Handel
Schon bei seiner Markteinführung vor zwei Jahren hat Fräulein nicht nur die Herzen ausgewiesener Apfelkenner und -liebhaber, sondern auch die von Gelegenheits-Apfelessern erobert. Kein Wunder, denn die bodenständige, strahlende und mindestens halbseitig rotbackige Apfelsorte hat einfach alles, was man sich von einem Apfel wünschen kann: Sie ist außergewöhnlich saftig, hat ein exzellentes Süße-Säure-Verhältnis, einen knackig-krispen Biss und dazu noch hervorragende Lagereigenschaften. Und das Beste an Fräulein, er ist ein echtes Zufallsprodukt der Natur. Eine solche Entdeckung hat auch für den erfahrensten Pomologen Seltenheitswert - selbst, wenn er seine Bienen ausgiebig "experimentieren" lässt. Fliegen die nämlich über eine Apfelwiese mit unterschiedlichen Sorten, ist es geradezu unvermeidlich, dass die Apfelblüten kreuz und quer befruchtet werden - und neue Sorten entstehen. So geschehen bei Obstbauer Sundermeyer aus der Hildesheimer Börde, der den sensationell schmeckenden Zufallssämling entdeckte: "Das Fruchtfleisch ist beim ersten Biss förmlich in meinem Mund explodiert!"
Das Fräulein-Wunder
Nicht nur Fräulein-Entdecker Sundermeyer war begeistert. Dem Fräulein-Hype konnten sich auch viele andere Obstbauern nicht entziehen. Inzwischen bauen gut 300 Apfelbauern in Deutschland die neue Sorte an. Darunter auch der Obsthof Müller im badischen Oberkirch. Die Müllers haben sich 2020 von der Begeisterung ihrer Kollegen anstecken lassen und gleich eine ganze Plantage mit Fräulein-Bäumen bepflanzt. Im Interview erzählt Sophia Müller mehr dazu:
Was hat Sie dazu bewegt, die neue Apfel-Sorte Fräulein anzupflanzen?
Sophia Müller: Unser Anbauberater hat uns den Apfel vorgestellt und wir waren sofort begeistert. Ein super Geschmack, so knackig-krisp und saftig. Richtig lecker! Und dann ist Fräulein auch noch eine späte und besonders gut lagerfähige Sorte. Das hat perfekt für uns gepasst und wir haben sofort entschieden: Den pflanzen wir und zwar gleich auf 1,2 Hektar.
Wann war das? Und wie groß sind die Bäume mittlerweile?
S.M.: 2020 haben wir unsere Fräulein-Bäume gepflanzt. Das sind so schmale, hohe Spindelbäume, die 3 bis 3,5 Meter hoch werden. Und in diesem Jahr haben wir das zweite Mal geerntet. Natürlich noch keine riesigen Mengen, denn in den ersten Jahren verbraucht der Baum seine Kraft vor allem für das Wachstum, aber doch schon deutlich mehr als im ersten Jahr! Die Erträge steigen halt langsam und stetig, aber wir gehen davon aus, dass die Bäume schon in 2-3 Jahren gute Erträge bringen
Von welchen Mengen sprechen wir konkret?
S.M.: Eine kleine aber feine Menge an Erstlingsfrüchten haben wir schon 2021 ernten können. Aber da stand ja auch die Baumpflege noch im Vordergrund. In diesem Jahr konnten wir schon etwa 25 Früchte pro Baum pflücken - schöne, gut durchgefärbte Exemplare. Insgesamt sind wir damit auf rund 45 Großkisten à 300 kg gekommen - also gut 13,5 Tonnen. Angefangen haben wir in diesem Jahr sehr früh, schon am 20. September und haben dann bis zum 5. Oktober zwei Pflückdurchgänge im Abstand von rund 14 Tagen gemacht.
Wie sind Ihre Erwartungen für die nächsten Jahre?
S.M.: Wir gehen davon aus, dass die Pflückleistung ordentlich zunimmt. Denn ab dem dritten Jahr hat der Baum schon mehr Astpartien und ist weitergewachsen. Wir rechnen deshalb mit rund 100 Früchten pro Baum im kommenden Jahr, das heißt einer Vervierfachung des diesjährigen Ertrags.
Eine saftige Erfolgsstory
1,5 Mio. Fräulein-Bäume wachsen mittlerweile auf Plantagen in Sachsen, Mittelbaden, im Rheinland, Alten Land und am Bodensee - doch für eine flächendeckende Versorgung des Handels reichen die nach wie vor exklusiven Erntemengen noch immer nicht. Denn ein Apfelbaum ist eben auch nur ein Baum Und der wächst nicht über Nacht. Bis eine üppige und ertragreiche Ernte zu erwarten ist, braucht es eine Weile. Deshalb Augen auf beim Apfelkauf. (ots)

 
					
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