Krieg in der Ukraine

Der seit 2014 andauernde und vor Kurzem eskalierte Konflikt in der Ukraine wirkt sich auf alle Teile unserer Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auch der Gartenbau, Obst- und Gemüseerzeuger, Importeure, Maschinenhersteller und viele weitere Bereiche der Grünen Branche spüren die Auswirkungen des Krieges. Einige europäische und internationale Unternehmen unterstützen solidarisch die Ukraine und die vielen tausende Flüchtenden Menschen, die Anderenorts Schutz suchen.

Hinweis der Redaktion: In diesem Dossier finden Sie gesammelte Meldungen von Unternehmen, Organisationen oder anderen Akteuren, die im Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt ihre Auswirkungen feststellen oder ihre Reaktion darstellen.

Nachrichten zum Ukraine-Krieg

Ernteeinschätzung: Obst und Gemüse 2017

Der Bundesausschuss Obst und Gemüse hat jetzt seine aktuelle Ernteeinschätzung für Obst und Gemüse 2017 veröffentlicht.

Ernteeinschätzung: Obst und Gemüse 2017.

Bei der Witterung gilt für alle Kulturen: 2017 war ein Jahr mit einem sehr ungleichmäßigen Vegetationsverlauf, der März war zu warm, der April war am Anfang trocken und warm und in der zweiten Hälfte zu kalt mit den verheerenden Frostnächten für den Obst- und Weinbau, im Mai dann sommerliche Temperaturen, aber auch Hagel und Starkregen. Der Juni war ein warmer Sommermonat mit Hitzewellen und einer Trockenheit im Süden und Westen, während es im Nordosten zu nass war und schließlich war der Juli mit Starkregen und Hagel deutlich zu nass und regional kam es zu Überschwemmungen.

Der warme März sorgte für einen Vegetationsvorsprung, den die Aprilfröste jäh zu Nichte machten. Bei Spargel und einigen Gemüsearten begann durch den warmen März die Ernte relativ früh, bei allen anderen Kulturen später als im Vorjahr. Im Obstbau haben die Spätfröste und insbesondere die Frostnacht vom 19. auf den 20. April deutliche Spuren hinterlassen. Besonders betroffen waren nach Regionen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bayern und bei den Kulturen allen voran das Steinobst, also Kirschen, Pflaumen und Zwetschen gefolgt vom Kernobst, also Äpfeln und Birnen und dem Beerenobst, von den Erdbeeren über die Johannisbeeren, Stachelbeeren und Heidelbeeren und der Wein.

Die Ergebnisse der Obst- und Gemüseernte im Detail:

Obst
In Deutschland wird bei Äpfeln in diesem Jahr frostbedingt eine der kleinsten Ernten überhaupt erwartet. So ist in Deutschland von nur rund 555.000 t auszugehen, nach 1.033.000 t im Vorjahr und damit 46% weniger als im Vorjahr. Insbesondere in Baden-Württemberg werden frostbedingt deutlich weniger Äpfel erwartet, im Norden sieht es etwas besser aus.

In der Europäischen Union werden auch deutlich weniger Äpfel erwartet. So liegt die Ernteschätzung für die EU (28) bei 9.343.000 t und damit um 21% niedriger als im Vorjahr. Bei Birnen werden in Deutschland nur 19.000 t erwartet und damit 46% weniger als im Vorjahr mit 35.000 t.

Die Kirschernte ist im gesamten Bundesgebiet durch Fröste massiv dezimiert worden. Große Totalausfälle sind insbesondere aus Baden-Württemberg zu vermelden, der Norden schneidet besser ab. Insgesamt wird in Deutschland bei Süßkirschen in diesem Jahr mit rund 14.000 t weniger als die Hälfte der Ernte von 2016 mit 29.400 t erwartet und auch 56% weniger als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Die 2017er Ernte ist damit eine der kleinsten Süßkirschenernten. Die Preise sind deshalb natürlich höher als im Vorjahr, aber das gleicht den Schaden bei weitem nicht aus. Besonders hart betroffen sind natürlich Betriebe mit einem Totalausfall. Weitere deutliche zusätzliche Ertragsausfälle durch Hagel oder die Kirschessigfliege sind nicht zu verzeichnen. Der aus Asien eingeführte Schädling hat in diesem Jahr bis jetzt aufgrund der für dessen Entwicklung ungünstigen Witterungsbedingungen zu keinen größeren Problemen geführt, im Süden war es zu heiß und im Norden zu kalt und zu feucht, sodass sich die Populationen nicht so stark vermehren konnten.

Die Sauerkirschenernte 2017 dürfte ebenfalls frostbedingt nur um 9.000 t liegen und damit um 45% unter der Vorjahresernte, bei allerdings angezogenen Preisen für die Verarbeitungsindustrie. Auch hier ist es die bisher kleinste Ernte.

Was für Kirschen gilt, gilt auch bei Pflaumen und Zwetschen, auch hier sind die Ernteerwartungen mengenmäßig sehr niedrig. Insgesamt ist 2017 nur mit einer Erntemenge von rund 22.000 t und auch hier ist mit einer der kleinsten Ernten zu rechnen, nach der schon kleinen Erntemenge von 37.800 t im Vorjahr. Auch hier liegen die Preise über Vorjahresniveau. Bei Mirabellen wird eine Erntemenge von rund 3.500 Tonnen nach 4.300 t in 2016 erwartet.

Die Erdbeersaison war witterungsbedingt mehr als durchwachsen. Auch hier gab es frostbedingte Ausfälle. Insgesamt war aber der Saisonverlauf von Süden nach Norden gleichmäßiger als in den früheren Jahren. Die feuchte Witterung im Juli hat den empfindlichen Früchten zusätzlich zugesetzt. Die nunmehr auslaufende Erdbeersaison war dennoch von einer gleichmäßigen Marktversorgung geprägt, und der Norden hatte im Vergleich zu den vorherigen Jahren eine etwas bessere Saison. Gegenüber dem Vorjahr erwarten wir mengenmäßig rund 20% weniger und damit eine Erntemenge von rund 120.000 t nach 150.000 t im Vorjahr. Neben dem Frost ist der Rückgang der Anbaufläche bei Erdbeeren dafür verantwortlich.

Auch das Beerenobst wird in diesem Jahr das niedrige Vorjahresergebnis nochmals unterschreiten, da auch hier deutliche Schäden durch den Frost zu verzeichnen waren und die Witterung eher ungünstig war. Derzeit ist davon auszugehen, dass die Ernte 2016 von roten Johannisbeeren bei knapp 4.000 t liegen dürfte, die bei schwarzen Johannisbeeren bei 8.000 t und bei Himbeeren um 4.000 t. Die Heidelbeerernte dürfte um 8.000 t erreichen.

Gemüse
Die Erntesaison 2017 begann bei fast allen Kulturen mit dem warmen März sehr früh und wurde im April aber wieder gehemmt. Die Frostnächste im April haben – anders als beim Obst – im Gemüse lange nicht so deutliche Spuren hinterlassen. Es kam zu Verzögerungen beim Wachstum und einige Kulturen wie Bohnen oder Salate haben auch direkte Schäden durch den Frost erlitten Stark- und Extremniederschläge haben vielen Gemüsekulturen auch in diesem Jahr wieder zugesetzt.

Die Spargelsaison ist seit dem 24. Juni, dem Johannistag, beendet. Für den Spargel begann die Saison durch den warmen März sehr früh, im April war es dann über weite Teile zu kühl und im Juni war der Witterungsverlauf gut, so dass im bundesweiten Mittel eine im Vergleich zum Vorjahr etwas höhere Ernte erzielt werden konnte. Nach vorläufigen Schätzungen wurden gut 127.000 t Spargel geerntet und damit 6% mehr als im Vorjahr mit 119.400 t.

Die Anbaufläche von Zwiebeln wurde im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland nicht mehr ausgedehnt und liegt bei rund 11.000 ha. 2017 ist von einer Ernte von gut 500.000 t auszugehen, nach 523.000 t im Jahre 2016.

Bei Möhren ist die Fläche stabil und die Erträge sind normal. Witterungsbedingt verzögerte sich die Entwicklung der Möhrenbestände. Teilweise war es allerdings für die Möhrenbestände zu nass. Die gesamte Erntemenge dürfte mit 550.000 t unter dem Vorjahr mit 641.000 t liegen.

Bei den Salaten haben wir im Jahr 2017 über einen langen Zeitraum vergleichsweise normale Erntemengen bei unterdurchschnittlichen Preisen über das gesamte Salatsortiment, vom Kopfsalat über die bunten Salate bis hin zum Eissalat.

Die Blumenkohlsaison zeichnet sich bislang durch eine halbwegs gleichmäßige Mengenverteilung bei unterdurchschnittlichen Preisen aus. Brokkoli war dagegen Mitte Juli ausgesprochen knapp und teuer.

Bei Radies und Kohlrabi waren die Angebotsmengen bisher meist zu groß und damit die Preise niedrig.

Im Unterglasanbau waren die Preise für Salatgurken und Tomaten in der Frühsaison durchschnittlich, in der Hauptsaison haben in diesem Jahr die Salatgurken und die Tomaten beim Preis deutlich nachgegeben. (Quelle: bog)

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