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Hortensien: Von alten und neuen Sorten
Bauernhortensien sind die häufigste Art. Sie können bis zu zwei Meter hoch werden und bieten ein besonders breites Farbspektrum, das von Weiß über Rosa, Pink und Rot bis hin zu Blau und Violett reicht. Man findet sie sowohl mit ball- als auch mit tellerförmigen Blütenständen. Schneeballhortensien erreichen ebenfalls eine Wuchshöhe von rund zwei Metern. Sie verfügen über große, schirmförmige Blütenstände, deren Farbe im Laufe des Sommers zwischen grünlich und weiß variiert. Rispenhortensien schließlich wachsen zwei bis drei Meter hoch und haben kegelförmige Blütenstände, die meistens weiß oder rosa sind. Es gibt aber auch rot- oder grünblühende Sorten. Eine aufgrund ihrer einzigartigen Wuchsform völlig neue Klasse unter den Hortensien ist die Girlandenhortensie.
Unter dem Namen 'Runaway Bride' hat diese in den letzten zwei Jahren die Herzen unzähliger Blumenfreunde im Sturm erobert. Mit ihrem außergewöhnlichen, modernen Aussehen und ihren schneeweißen, tellerförmigen Blütenständen unterscheidet sich die Pflanzenneuheit deutlich von den traditionellen Gartenschönheiten. Der wichtigste Unterschied zu herkömmlichen Hortensien besteht darin, dass die 'Runaway Bride' als einzige Hortensienart ab dem zweiten Jahr nicht nur an den Triebenden Blüten bildet, sondern zusätzlich an jedem einzelnen Blattpaar entlang der Zweige. Dies führt zu einem unglaublichen Blütenreichtum und einem girlandenförmigen Wuchs, wie man ihn von Hortensien bisher nicht kannte. Die Girlandenhortensie erreicht eine Wuchshöhe von 100 bis 120 Zentimetern und eignet sich deshalb nicht nur als Beetpflanze, sondern auch für Kübel oder Blumenampeln auf Balkon und Terrasse.
Standort und Erde
Mit einem geschützten, halbschattigen Standort, zum Beispiel unter großen Bäumen, macht man bei Hortensien generell nichts verkehrt. Besonders die traditionellen Bauernhortensien fühlen sich ohne direkte Sonne am wohlsten. Rispenhortensien hingegen vertragen auch ein vollsonniges Plätzchen und Schneeball- und Girlandenhortensien kommen zusätzlich zum Halbschatten sowohl mit Sonne als auch mit Schatten zurecht.
Wenn vorhanden, ziehen alle Hortensienarten einen wettergeschützten Standort vor, da ihnen zu starker Wind und Regen durchaus zusetzen kann. Besonders anfällig zeigt sich hier die Schneeballhortensie, da diese über außergewöhnlich große Blüten und zugleich sehr dünne Triebe verfügt. Hortensien lieben wasserdurchlässige, lockere und humusreiche Erde mit einem hohen Nährstoffgehalt. Der pH-Wert des Bodens sollte je nach gewünschter Blütenfarbe zwischen 4-4,5 und max. 5,5 liegen. Hierbei gilt: Je saurer der Boden, desto blauer die Blüten. Während der pH-Wert bei rosafarbenen Hortensien etwa bei 5,5 liegen sollte, darf er bei blauen maximal 4,5 betragen.
Die weißen Girlandenhortensien bevorzugen ebenfalls einen sauren Boden und sollten deshalb bei der Wahl der Erde wie blaue Hortensien behandelt werden.Zu kompliziert? Wer sicher gehen will, dass die Erde den Anforderungen genügt, findet im Fachhandel kompetente Beratung und spezielle Erden für die unterschiedlichen Hortensienarten.
Gießen und Düngen
Wasser ist für alle Hortensien das wichtigste Schönheitselixier. Damit die Pflanzen üppig und ausdauernd blühen, sollte die Erde niemals völlig austrocknen. Je nach Standort und Bodenbeschaffenheit kann es an besonders warmen Sommertagen sogar notwendig sein, mehrmals täglich zu gießen. (Halb)schatten und Böden mit einer hohen Wasserspeicherkapazität helfen dabei, den Gießaufwand möglichst gering zu halten. Bei Hortensien in Kübeln oder Blumenampeln ist regelmäßiges Gießen aufgrund des geringeren Erdvolumens besonders wichtig.
Dabei unbedingt darauf achten, dass überschüssiges Wasser leicht abfließen kann, denn nasse Füße durch Staunässe mögen Hortensien ebenso wenig wie Trockenheit. Neben einer guten Drainageschicht können Pflanzkübel aus Ton oder Terracotta dabei helfen, Staunässe zu verhindern, indem sie den Austausch von Luft und Feuchtigkeit fördern.Um prächtig zu gedeihen, benötigen Hortensien außerdem reichlich Nährstoffe.
Regelmäßiges Düngen mit speziellem Hortensiendünger sorgt dafür, dass die Pflanzen jederzeit optimal versorgt sind. Gut zu wissen: Anders als der Name vermuten lässt, trägt Spezialdünger für blaue Hortensien auch dazu bei, dass die Blüten der Girlandenhortensie „Runaway Bride“ den ganzen Sommer über ihr strahlendes Weiß behalten. Hierfür das Gießwasser einfach vom Beginn der Wachstumsperiode Mitte März bis zur Blüte bei jedem zweiten Gießen mit Dünger anreichern. Spätere Düngergaben nach der Blüte helfen der Pflanze, sich auch im kommenden Jahr prächtig zu entwickeln und reichlich Blüten zu bilden.
Beim Entfernen abgeblühter Blütenstände darauf achten, dass keine Triebe beschädigt werden. Am besten wartet man, bis sie vollständig getrocknet sind und sich problemlos mit der Hand abstreifen oder mit den Fingern abknipsen lassen.
Rückschnitt und Überwintern
Beim Thema Rückschnitt gibt es die größten Unterschiede zwischen den verschiedenen Sorten. Rispen- und Schneeballhortensien sollte man im Herbst, spätestens aber vor dem erneuten Austreiben im Frühjahr zurückschneiden, damit sie kräftig wachsen und zahlreiche neue Blütenstände bilden. Bei Rispenhortensien empfiehlt sich ein Rückschnitt bis auf eine Höhe von 30 bis 50 Zentimetern, Schneeballhortensien können sogar bis auf 15 bis 20 Zentimeter gekürzt werden. Bauernhortensien hingegen legen ihre neuen Blüten schon im Herbst an. Ein radikaler Rückschnitt ist deshalb keine gute Idee. Bei ihnen sollte man im Frühjahr lediglich die vertrockneten Blütenstände und beschädigten Triebspitzen entfernen. Für die „Runaway Bride“ gelten noch andere Regeln. Sie sollte nach dem 1. August nicht mehr zurückgeschnitten werden, um ihren girlandenartigen Wuchs im Folgejahr nicht zu gefährden. Sollte sie während der Wachstumsperiode zu groß werden, kann man sie nach der Blüte im Frühling zurückschneiden. Sie treibt dann wieder neu aus. Übrigens: Bevor die Girlandenhortensie im Herbst ihre Blätter verliert, verfärben sich diese in ein leuchtendes Orangerot. Die Girlandenhortensie zeigt sich so am Ende der Saison noch einmal von einer besonders schönen Seite.
Hortensien sind winterhart und überstehen in der Regel auch Minusgrade problemlos. Bei starkem Frost empfiehlt es sich jedoch insbesondere bei jüngeren Exemplaren und Kübelpflanzen, den Wurzelballen mit Rindenmulch oder Reisig abzudecken, um Schäden an den Wurzeln zu vermeiden. Bei Kübelpflanzen kann es außerdem ratsam sein, den Topf mit einer isolierenden Schicht zu umhüllen und ihn hochzustellen.
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