RLV: Streuobstwiesen als Kulturgut und Lebensraum erhalten

Am "Tag der Streuobstwiese" fanden europaweit Aktionen statt, um auf die Bedeutung von Streuobstwiesen für die Gesellschaft, aber auch für die Tier- und Pflanzenwelt hinzuweisen.

Über 20 Obstbäume, überwiegend alte Apfelsorten sind auf der Wiese in Iserlohn-Oestrich zu finden. Bild: RLV.

Mit der an den Heimatverein Iserlohn-Oestrich verliehenen Auszeichnung für die vorbildliche Pflege einer Streuobstwiese machte das „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ auf den Schutz aber auch die Gefährdung von Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen aufmerksam. Das „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ setzt sich seit 2017 verbändeübergreifend für den Schutz und Erhalt sowie die Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen ein.

Streuobstwiesen spielen eine herausragende Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt. Doch der starke Verlust der Streuobstbestände schreitet insbesondere aufgrund von hohem Flächenverbrauch sowie -umnutzung immer weiter voran. Christian Chwallek, stellvertretender Vorsitzender des NABU NRW wertschätzt das Engagement: „Mit dem Erhalt alter Obstsorten und der Pflege vieler Streuobstwiesen in NRW leisten viele Aktive auf regionaler und lokaler Ebene einen unerlässlichen Beitrag für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt. Streuobstwiesen bilden einen bedeutsamen Lebensraum für rund 3.000 Tier- und Pflanzenarten.“

Über 20 Obstbäume, überwiegend alte Apfelsorten sind auf der Wiese in Iserlohn-Oestrich zu finden. Im Herbst werden bei einer gemeinschaftlichen Apfelsammelaktion die Äpfel geerntet, an das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis abgegeben und zu Saft verarbeitet. Während der Vegetationszeit wird die Wiese von Hochlandrindern beweidet, sodass eine extensive Unternutzung stattfindet. Weitere wichtige Aspekte für die Unterstützung der Artenvielfalt wie ein Insektenhotel, Vogelnistkästen, eine Ansitzstange für Greifvögel, Heckenstrukturen oder Totholzhaufen lassen sich auf der Wiese finden.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband als Projektpartner im „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ begrüßt die Auszeichnung einer „vorbildlichen Streuobstwiese“ in Iserlohn als willkommenes Beispiel dafür, dass auch Nicht-Landwirte sich für den Artenschutz einsetzen können, sagt Ulrich Brinckmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Märkischer Kreis. Dadurch sei die Pflege des bäuerlichen Kulturguts auf mehr Standbeine verteilt. Auch der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) freut sich über die Auszeichnung und betont die Wichtigkeit von Streuobstwiesen und deren Erhalt. „Gemeinsam geht es besser“, lautet hier die Devise, so RLV-Präsident Bernhard Conzen. „Wir freuen uns, dass wir Teil des Netzwerks sind und Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand etwas erreichen.“

Gemeinsam setzen sich die Projektpartner dafür ein Streuobstwiesen als Kulturgut und bedeutsamen Lebensraum stärker zu schützen und zu erhalten. Für den Erhalt von Streuobstwiesen sei es notwendig, dass die Bewirtschaftung für den Betreiber wirtschaftlich tragbar ist. Bürger und Bürgerinnen könnten einen Beitrag zum Schutz von Streuobstwiesen leisten, in dem sie diese mit dem Kauf von regionalen Streuobstprodukten unterstützen. (RLV)

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Am "Tag der Streuobstwiese" fanden europaweit Aktionen statt, um auf die Bedeutung von Streuobstwiesen für die Gesellschaft, aber auch für die Tier- und Pflanzenwelt hinzuweisen.

Über 20 Obstbäume, überwiegend alte Apfelsorten sind auf der Wiese in Iserlohn-Oestrich zu finden. Bild: RLV.

Mit der an den Heimatverein Iserlohn-Oestrich verliehenen Auszeichnung für die vorbildliche Pflege einer Streuobstwiese machte das „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ auf den Schutz aber auch die Gefährdung von Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen aufmerksam. Das „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ setzt sich seit 2017 verbändeübergreifend für den Schutz und Erhalt sowie die Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen ein.

Streuobstwiesen spielen eine herausragende Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt. Doch der starke Verlust der Streuobstbestände schreitet insbesondere aufgrund von hohem Flächenverbrauch sowie -umnutzung immer weiter voran. Christian Chwallek, stellvertretender Vorsitzender des NABU NRW wertschätzt das Engagement: „Mit dem Erhalt alter Obstsorten und der Pflege vieler Streuobstwiesen in NRW leisten viele Aktive auf regionaler und lokaler Ebene einen unerlässlichen Beitrag für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt. Streuobstwiesen bilden einen bedeutsamen Lebensraum für rund 3.000 Tier- und Pflanzenarten.“

Über 20 Obstbäume, überwiegend alte Apfelsorten sind auf der Wiese in Iserlohn-Oestrich zu finden. Im Herbst werden bei einer gemeinschaftlichen Apfelsammelaktion die Äpfel geerntet, an das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis abgegeben und zu Saft verarbeitet. Während der Vegetationszeit wird die Wiese von Hochlandrindern beweidet, sodass eine extensive Unternutzung stattfindet. Weitere wichtige Aspekte für die Unterstützung der Artenvielfalt wie ein Insektenhotel, Vogelnistkästen, eine Ansitzstange für Greifvögel, Heckenstrukturen oder Totholzhaufen lassen sich auf der Wiese finden.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband als Projektpartner im „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ begrüßt die Auszeichnung einer „vorbildlichen Streuobstwiese“ in Iserlohn als willkommenes Beispiel dafür, dass auch Nicht-Landwirte sich für den Artenschutz einsetzen können, sagt Ulrich Brinckmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Märkischer Kreis. Dadurch sei die Pflege des bäuerlichen Kulturguts auf mehr Standbeine verteilt. Auch der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) freut sich über die Auszeichnung und betont die Wichtigkeit von Streuobstwiesen und deren Erhalt. „Gemeinsam geht es besser“, lautet hier die Devise, so RLV-Präsident Bernhard Conzen. „Wir freuen uns, dass wir Teil des Netzwerks sind und Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand etwas erreichen.“

Gemeinsam setzen sich die Projektpartner dafür ein Streuobstwiesen als Kulturgut und bedeutsamen Lebensraum stärker zu schützen und zu erhalten. Für den Erhalt von Streuobstwiesen sei es notwendig, dass die Bewirtschaftung für den Betreiber wirtschaftlich tragbar ist. Bürger und Bürgerinnen könnten einen Beitrag zum Schutz von Streuobstwiesen leisten, in dem sie diese mit dem Kauf von regionalen Streuobstprodukten unterstützen. (RLV)

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