Drei Jahre Ukraine-Krieg: Energiepreise noch immer 31% höher als 2021

Drei Jahre nach Beginn des Krieges in der Ukraine liegen die Kosten für Strom, Heizung und Kraftstoff noch immer 31% höher als vor der Energiekrise.

Auch das Heizen mit Gas wurde deutlich teurer. Bild: GABOT.

Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox muss ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt aktuell 5.407 Euro im Jahr für Energie aufbringen. Im Vorkriegsjahr 2021 waren es noch 4.121 Euro – ein Anstieg um 1.286 Euro.

"Bereits im Herbst 2021 begannen die Preise für Erdgas und Öl deutlich zu steigen. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im folgenden Winter wurden dann Rekordpreise erreicht. Obwohl die Energiekosten seit ihrem Höchststand im Oktober 2022 um ein Drittel gesunken sind, befinden sie sich auch jetzt noch deutlich über dem Niveau vor Kriegsausbruch", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Ausgaben fürs Heizen lasten besonders auf den Haushaltskassen

Die Heizkosten sind besonders stark gestiegen. Heizöl ist um 35% teurer geworden: 20 Hektoliter kosten aktuell im Februar 1.934 Euro statt 1.428 Euro im Jahr 2021. Auch das Heizen mit Gas wurde deutlich teurer. Bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden stiegen die Kosten von 1.329 Euro auf 2.319 Euro – ein Plus von 74%. Neben den gestiegenen Beschaffungskosten treiben höhere Gasnetzgebühren und der steigende CO2-Preis auf fossile Brennstoffe die Preise. Da mehr Haushalte mit Gas als mit Öl heizen, sind die durchschnittlichen Heizkosten insgesamt um 61% gestiegen.

Sprit und Strom 17% teurer als vor dem Krieg

Auch Autofahrer spüren die höheren Kosten. Benzin ist seit 2021 um 15% und Diesel um 21% teurer geworden. Im Durchschnitt zahlen Verbraucher 17% mehr für Kraftstoff. Die Stromkosten sind ebenfalls gestiegen, wenn auch weniger stark. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh zahlt jetzt 1.432 Euro statt 1.229 Euro im Jahr 2021 – ein Anstieg von 17%. Die Gründe dafür sind vor allem höhere Netzentgelte und gestiegene Beschaffungskosten der Energieversorger.

"Eine Rückkehr auf das Energiekostenniveau von vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist derzeit nicht in Sicht. Angesichts wieder angestiegener Großhandelspreise, höheren Netzkosten in den Bereichen Strom und Gas sowie steigender CO2-Preise ist eher davon auszugehen, dass die Energiekosten weiter ansteigen werden. Ob eine neue Bundesregierung die Mittel bereitstellen wird, um die Belastung der Haushalte abzufedern, bleibt abzuwarten", sagt Thorsten Storck.

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.