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IVA: Umsatzplus auf dem Pflanzenschutzmarkt 2022
Die Erzeugerpreise für die meisten Ackerbaukulturen verharrten aufgrund der geopolitischen Lage auf Rekordniveau. Das Jahr 2022 war von extremen Preisanstiegen auf den Energiemärkten und damit verbundenen Preissteigerungen auch für landwirtschaftliche Betriebsmittel gekennzeichnet. Es kam im Laufe des Jahres zu einem deutlichen Bestandsaufbau auf Handels- und Endverbraucherseite. Bereits in den vergangenen Jahren war das Handelsgeschehen von scharfem Wettbewerb gekennzeichnet, der sich auch 2022 fortgesetzt hat.
Die Pflanzenschutzmittel-Lagerbestände im Großhandel sind 2022 mit 395 Mio. Euro um 40,6% im Vergleich zu Ende 2021 gestiegen. Besonders deutlich war der Anstieg bei Fungiziden mit plus 67,4% und Herbiziden mit plus 34,5%. Die Ursachen lagen im geringeren Verbrauch 2022 und den Vorkäufen aufgrund der erwarteten Preisentwicklung im Jahr 2023.
Der Herbizidumsatz ist mit 669 Mio. Euro um 14,4% gestiegen. Die Wintergetreidefläche war im Vergleich zum Vorjahr konstant. Aufgrund der kühlen und trockenen Witterung ging der Einsatz von gräserwirksamen Produkten im Frühjahr etwas zurück. Die Herbstanwendungen waren auf dem Niveau des guten Vorjahres. Der Rübenherbizidmarkt war im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Das Gesamtgeschäft war erneut enttäuschend. Die Maisanbaufläche ist deutlich um etwa 6% gesunken. Im selben Umfang entwickelte sich auch der Markt für Maisherbizide. Für die im Herbst angewendeten Rapsherbizide stand eine um etwa 9% gestiegene Rapsanbaufläche zur Verfügung. Sie betrug circa 1,081 Mio. Hektar. Der Marktwert der verwendeten Rapsherbizide war auf dem Niveau des Vorjahres.
Der Fungizidumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 23,5% gestiegen und beträgt 542 Mio. Euro. Durch den trockenen Frühsommer und den damit verbundenen niedrigen Infektionsdruck nahm der Fungizideinsatz im Getreide in fast allen Anbauregionen ab. Beim Handel und in der Landwirtschaft wurden in bedeutendem Umfang Lagerbestände abgebaut. Der Fungizideinsatz im Raps ist 2022 deutlich gestiegen. Der Markt für Kartoffelfungizide war rückläufig und der über weite Phasen trockenen Witterung und dem damit verbundenen niedrigen Infektionsdruck geschuldet. Handel und Landwirte bauten Bestände ab. Aufgrund der Witterung gab es bei den Weinbau-Fungiziden einen geringeren Einsatz als 2021. Befürchtungen hinsichtlich Produktverknappungen führten zu einer frühen starken Nachfrage, sodass witterungsbedingt enorme Bestände in der Landwirtschaft aufgebaut wurden.
Der Insektizidumsatz lag mit 123 Mio. Euro um 20,6% über dem Wert des Vorjahres. Der Markt für Rapsinsektizide war 2022 auf einem ähnlichen Niveau wie 2021. Grund dafür war die längere Kältephase im Frühjahr 2022. Der Insektizideinsatz im Getreide stieg nach einem Rückgang 2021 wieder deutlich an, was sich auch in behandelter Fläche und im Wert niedergeschlagen hat. Der Handel hat Bestände abgebaut. Die Insektizidanwendungen in den Spezialkulturen lagen über dem Vorjahresniveau trotz Bestandsabbaus.
Der Umsatz der „sonstigen“ Pflanzenschutzmittel wie beispielsweise Repellents, Wachstumsregulatoren, Rodentizide (Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren) und Molluskizide (Mittel zur Bekämpfung von Schnecken) stieg um 22,8% auf 97 Mio. Euro. Der Marktwert der eingesetzten Wachstumsregulatoren war im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Auf Handelsseite wurden Bestände aufgebaut. Nach einem Jahr mit höherem Schneckenbefall und einem damit verbundenen Bestandsabbau auf Handelsebene 2021, war das Jahr 2022 wieder ein durchschnittliches Schneckenjahr mit trockenen Perioden im Frühjahr. Dies führte zu einem verhaltenen Einsatz von Molluskiziden, der sich aber im Spätherbst erhöhte. Auf Handelsebene wurden wieder Bestände aufgebaut.
Der Umsatz für Pflanzenschutzmittel für Haus und Garten lag im Jahr 2022 bei insgesamt 69,7 Mio. Euro, was einer Steigerung um knapp 7% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Berechnungsbasis sind die Bruttopreise der Hersteller an den Handel. (IVA)
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