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NABU: Studie zu Blühstreifen, Hecken und Co.
Wie kann das mit möglichst wenig Produktionsverlusten für die Landwirtschaft und möglichst schnellen Effekten für die Biodiversität gelingen? Eine Studie des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) im Auftrag des NABU hat hierfür einen Ansatz entwickelt.
Die Studie untersucht, beispielhaft für ganz Deutschland, Regionen in Brandenburg, die aus ökologischer Sicht besonders verarmt sind – sogenannte Coldspots (als Gegenstück zu Biodiversitäts-Hotspots). Dort werden Landschaftselemente für die Artenvielfalt besonders dringend gebraucht. Um die Ertragseinbußen für die Landwirtschaft in Grenzen zu halten oder sogar die Produktion zu steigern, werden innerhalb dieser Gemeinden ertragsschwache Flächen mit niedriger Ackerzahl priorisiert sowie Flächen, die durch Bodenerosion besonders stark gefährdet sind. Werden diese Faktoren bei der Flächenauswahl für Landschaftselemente berücksichtigt, kann sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Landwirtschaft verbessern. Denn: Landschaftselemente wie Hecken, Blühstreifen oder Kleingewässer bieten nicht nur Schutz vor Wind, verbessern den Boden und halten Feuchtigkeit auf den Flächen, sondern erhöhen auch die Zahl von bestäubenden Insekten und schädlingsfressenden Vögeln.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Ob als Puffer bei Dürren und Hochwasser, Erosionsschutz oder Booster für die Bestäubung: Blühstreifen, Hecken und Co. sind ökologisch wie ökonomisch unabdingbar. Wer der Natur auf seinen landwirtschaftlichen Flächen mehr Platz einräumt, verzichtet zwar zunächst auf Anbaufläche, profitiert langfristig jedoch von wertvollen Ökosystemleistungen. Die Studie entwickelt nun ein tragfähiges Konzept für Naturschutz und Landwirtschaft gleichermaßen: Es ermittelt, wo die ökonomischen Einbußen am geringsten und der Nutzen von Ökosystemleistungen am höchsten ist. Zugleich zeigen die Ergebnisse ganz konkret, wie das von der Wissenschaft geforderte Ziel von 10% Landschaftselementen Realität werden kann. Nun ist die Politik gefragt: Sie muss schnellstmöglich die richtigen Rahmenbedingungen setzen."
Zwar hat eine Vielzahl von Betrieben, kommunalen Akteuren und Ehrenamtlichen bereits Landschaftselemente angelegt – Deutschland ist jedoch noch weit entfernt vom fachlich gebotene 10-Prozent-Ziel. Damit es schnell und flächendeckend umgesetzt werden kann, fordert der NABU rechtsverbindliche Regeln und finanzielle Anreize für Hecken, Blühstreifen und Co. – etwa im Rahmen der EU-Agrarförderung (GAP) oder dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK). Um Planung und Umsetzung zu koordinieren, sollten regionale Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz aufgebaut werden inklusive standortangepasster naturschutzfachlicher Beratung. Nicht zuletzt braucht es ein abgestimmtes System der Berichterstattung, des Monitorings und der Evaluation auf nationaler und europäischer Ebene, um das 10-Prozent-Ziel zu erreichen.
NABU-Agrarexpertin Laura Henningson: „Auf den ausgeräumten Flächen der Coldspot-Gemeinden ist die Natur besonders gefährdet. Hier haben Landschaftselemente den größten positiven Effekt auf die Biodiversität. Wenn dort etwa Blühstreifen oder Hecken angelegt und bestehende Biotope besser geschützt werden, profitieren Biodiversität und Produktivität gleichermaßen. Um Artenvielfalt und Ökosystemleistungen bestmöglich zu fördern, müssen Naturschutzflächen gleichzeitig über alle Gemeinden hinweg miteinander vernetzt werden." (NABU)
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Messeneuheiten
NABU: Studie zu Blühstreifen, Hecken und Co.
Wie kann das mit möglichst wenig Produktionsverlusten für die Landwirtschaft und möglichst schnellen Effekten für die Biodiversität gelingen? Eine Studie des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) im Auftrag des NABU hat hierfür einen Ansatz entwickelt.
Die Studie untersucht, beispielhaft für ganz Deutschland, Regionen in Brandenburg, die aus ökologischer Sicht besonders verarmt sind – sogenannte Coldspots (als Gegenstück zu Biodiversitäts-Hotspots). Dort werden Landschaftselemente für die Artenvielfalt besonders dringend gebraucht. Um die Ertragseinbußen für die Landwirtschaft in Grenzen zu halten oder sogar die Produktion zu steigern, werden innerhalb dieser Gemeinden ertragsschwache Flächen mit niedriger Ackerzahl priorisiert sowie Flächen, die durch Bodenerosion besonders stark gefährdet sind. Werden diese Faktoren bei der Flächenauswahl für Landschaftselemente berücksichtigt, kann sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Landwirtschaft verbessern. Denn: Landschaftselemente wie Hecken, Blühstreifen oder Kleingewässer bieten nicht nur Schutz vor Wind, verbessern den Boden und halten Feuchtigkeit auf den Flächen, sondern erhöhen auch die Zahl von bestäubenden Insekten und schädlingsfressenden Vögeln.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Ob als Puffer bei Dürren und Hochwasser, Erosionsschutz oder Booster für die Bestäubung: Blühstreifen, Hecken und Co. sind ökologisch wie ökonomisch unabdingbar. Wer der Natur auf seinen landwirtschaftlichen Flächen mehr Platz einräumt, verzichtet zwar zunächst auf Anbaufläche, profitiert langfristig jedoch von wertvollen Ökosystemleistungen. Die Studie entwickelt nun ein tragfähiges Konzept für Naturschutz und Landwirtschaft gleichermaßen: Es ermittelt, wo die ökonomischen Einbußen am geringsten und der Nutzen von Ökosystemleistungen am höchsten ist. Zugleich zeigen die Ergebnisse ganz konkret, wie das von der Wissenschaft geforderte Ziel von 10% Landschaftselementen Realität werden kann. Nun ist die Politik gefragt: Sie muss schnellstmöglich die richtigen Rahmenbedingungen setzen."
Zwar hat eine Vielzahl von Betrieben, kommunalen Akteuren und Ehrenamtlichen bereits Landschaftselemente angelegt – Deutschland ist jedoch noch weit entfernt vom fachlich gebotene 10-Prozent-Ziel. Damit es schnell und flächendeckend umgesetzt werden kann, fordert der NABU rechtsverbindliche Regeln und finanzielle Anreize für Hecken, Blühstreifen und Co. – etwa im Rahmen der EU-Agrarförderung (GAP) oder dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK). Um Planung und Umsetzung zu koordinieren, sollten regionale Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz aufgebaut werden inklusive standortangepasster naturschutzfachlicher Beratung. Nicht zuletzt braucht es ein abgestimmtes System der Berichterstattung, des Monitorings und der Evaluation auf nationaler und europäischer Ebene, um das 10-Prozent-Ziel zu erreichen.
NABU-Agrarexpertin Laura Henningson: „Auf den ausgeräumten Flächen der Coldspot-Gemeinden ist die Natur besonders gefährdet. Hier haben Landschaftselemente den größten positiven Effekt auf die Biodiversität. Wenn dort etwa Blühstreifen oder Hecken angelegt und bestehende Biotope besser geschützt werden, profitieren Biodiversität und Produktivität gleichermaßen. Um Artenvielfalt und Ökosystemleistungen bestmöglich zu fördern, müssen Naturschutzflächen gleichzeitig über alle Gemeinden hinweg miteinander vernetzt werden." (NABU)
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