DGB: Ausbeutung bei der Gurkenernte?

Rumänische Helfer für die Gurkenernte im Spreewald zahlten für die Vermittlung nach Deutschland hohe Provisionen. Ihnen wurden die Pässe entzogen durch den Arbeitgeber und sie schufteten für Armutslöhne.

Rumänische Helfer für die Gurkenernte im Spreewald zahlten für die Vermittlung nach Deutschland hohe Provisionen. Ihnen wurden die Pässe entzogen durch den Arbeitgeber und sie schufteten für Armutslöhne: Wer auf seine Rechte pochte, wurde fristlos gekündigt. Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft, wie es im Deutsch des Bundeskriminalamtes etwas umständlich klingt, ist in Deutschland ein Kriminalitätsproblem mit sehr hoher Dunkelziffer. Viele Betroffene haben Angst vor Repressalien und Gewalt sowie häufig hohe Schulden. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Genf schätzt weltweit 21 Mio. Opfer von Zwangsarbeit: ein Phänomen, das zunehmend auch in unseren Breitengraden auftaucht.

Ausgebeutete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten in Brandenburg vor allem auf dem Bau, in der Gastronomie sowie der Landwirtschaft. In Deutschland ist Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung und der sexuellen Ausbeutung seit 2005 in dem §232 und §233 des Strafgesetzbuches als Delikt verankert.

"Diese Menschen brauchen Hilfe, wir müssen ihnen eine Stimme geben und den Polizeibehörden muss die Möglichkeit eröffnet werden, internationale Täterstrukturen zu zerschlagen", formulierte die DGB-Vorsitzende von Berlin-Brandenburg, Doro Zinke, anlässlich der Eröffnung zweier neuer Beratungsstellen in Potsdam und Frankfurt/Oder (eine weitere Anlaufstelle befindet sich im Berliner DGB-Haus). Die Betroffenen sollten nicht nur über ihre tariflichen Rechte aufgeklärt werden, ihnen müsse auch eine Rechtsberatung angeboten werden, um sich wehren zu können, so Zinke. (DGB)

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DGB: Ausbeutung bei der Gurkenernte?

Rumänische Helfer für die Gurkenernte im Spreewald zahlten für die Vermittlung nach Deutschland hohe Provisionen. Ihnen wurden die Pässe entzogen durch den Arbeitgeber und sie schufteten für Armutslöhne.

Rumänische Helfer für die Gurkenernte im Spreewald zahlten für die Vermittlung nach Deutschland hohe Provisionen. Ihnen wurden die Pässe entzogen durch den Arbeitgeber und sie schufteten für Armutslöhne: Wer auf seine Rechte pochte, wurde fristlos gekündigt. Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft, wie es im Deutsch des Bundeskriminalamtes etwas umständlich klingt, ist in Deutschland ein Kriminalitätsproblem mit sehr hoher Dunkelziffer. Viele Betroffene haben Angst vor Repressalien und Gewalt sowie häufig hohe Schulden. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Genf schätzt weltweit 21 Mio. Opfer von Zwangsarbeit: ein Phänomen, das zunehmend auch in unseren Breitengraden auftaucht.

Ausgebeutete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten in Brandenburg vor allem auf dem Bau, in der Gastronomie sowie der Landwirtschaft. In Deutschland ist Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung und der sexuellen Ausbeutung seit 2005 in dem §232 und §233 des Strafgesetzbuches als Delikt verankert.

"Diese Menschen brauchen Hilfe, wir müssen ihnen eine Stimme geben und den Polizeibehörden muss die Möglichkeit eröffnet werden, internationale Täterstrukturen zu zerschlagen", formulierte die DGB-Vorsitzende von Berlin-Brandenburg, Doro Zinke, anlässlich der Eröffnung zweier neuer Beratungsstellen in Potsdam und Frankfurt/Oder (eine weitere Anlaufstelle befindet sich im Berliner DGB-Haus). Die Betroffenen sollten nicht nur über ihre tariflichen Rechte aufgeklärt werden, ihnen müsse auch eine Rechtsberatung angeboten werden, um sich wehren zu können, so Zinke. (DGB)

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