B2BEST Barometer: Soziale Nachhaltigkeit rückt stärker in den Fokus ­ ­ ­ ­

Neues B2BEST Barometer von ECC KÖLN und Creditreform zeigt: Nachhaltigkeit ist weiterhin Top-Thema in B2B-Unternehmen. Der Fokus auf Umweltaspekte in Nachhaltigkeitsstrategien bleibt bestehen und das Bewusstsein für Chancengleichheit und die Relevanz sozialer Aspekte für die Lieferantenauswahl steigen.

Soziale Kriterien bei der Lieferantenauswahl. Grafik: ECC KÖLN.

B2B-Unternehmen messen dem Thema Nachhaltigkeit weiterhin eine hohe Bedeutung bei: 88% der Befragten erachten ESG1-Maßnahmen als entscheidend für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch geben zwei Drittel an, dass sie sich in diesem Bereich noch in der Anfangsphase befinden. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen B2BEST Barometers von ECC KÖLN und Creditreform. Ein Blick auf die strategische Ausrichtung macht deutlich, dass Umweltaspekte nach wie vor im Mittelpunkt stehen. So sind langfristige Ziele dort eher implementiert (Umwelt: 82%, Soziales: 76%, Governance: 79%) und der Bereich wird innerhalb der nächsten drei Jahre strategisch priorisiert (Umwelt: 63%, Soziales: 48%, Governance: 41%). Zudem planen die Unternehmen hier auch verstärkt Investitionen (Umwelt: 75%, Soziales: 68%, Governance: 65%).

Steigendes Bewusstsein und Engagement für soziale Gerechtigkeit

Soziale Gerechtigkeit ist in vielen Unternehmen bereits durch offizielle Richtlinien verankert – insbesondere in Bezug auf Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern (64%) und die Förderung von Frauen in Führungsrollen (59%). Darüber hinaus setzen sich die befragten Unternehmen aktiv für soziale Projekte und Initiativen ein. In diesem Jahr rückt besonders die Unterstützung von Gesundheit und Wohlstand in den Mittelpunkt: 43% der Unternehmen wollen entsprechende Projekte verstärkt fördern.

„Das steigende Bewusstsein für Chancengleichheit in B2B-Unternehmen ist ein positives Signal. Allerdings sind bestehende Richtlinien oft nur punktuell vorhanden, sodass hier noch Luft nach oben ist. Um soziale Nachhaltigkeit weiter zu stärken, braucht es neben konkreten Vorschriften aus Sicht der Unternehmen auch die Entwicklung neuer Technologien und Prozesse sowie ein Umdenken auf Managementebene,“ so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH KÖLN und Gründer des ECC KÖLN.

Soziale Kriterien entscheidend für Lieferantenauswahl

Auch bei der Auswahl von Lieferanten und Geschäftspartnern spielen soziale Kriterien eine entscheidende Rolle. Besonders faire Arbeitsbedingungen (63%), die Einhaltung von Menschenrechten und Arbeitsschutzstandards (59%) sowie transparente und ethische Geschäftspraktiken (50%) stehen im Fokus der Unternehmen.

„Bereits geltende Vorschriften wie das Lieferkettengesetz und die Corporate Sustainability Reporting Directive bringen zwar Herausforderungen mit sich, fördern jedoch gleichzeitig die ökologische und soziale Verantwortung von Unternehmen. Eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten und Stakeholdern spielt dabei eine zentrale Rolle, um ökologische und soziale Verantwortung wirksam umzusetzen,“ erklärt Christian Kramer, Branchenmanager Groß- und Außenhandel bei Creditreform.

Wirtschaftliche Lage verbessert sich leicht

Knapp acht von zehn der befragten Hersteller und Großhändler (77%) bewerten die allgemeine wirtschaftliche Lage insgesamt weiterhin (sehr) gut. Der Mittelwert von 2,00 (auf einer Skala von 1=sehr gut bis 5=sehr schlecht) verbessert sich leicht im Vergleich zum vierten Quartal 2024. Die Investitionsbereitschaft steigt zum Jahresbeginn an, insbesondere in die Digitalisierung der Verkaufsprozesse (56%), die gegenüber dem Vorquartal stärker priorisiert wird.

1ESG steht für die Begriffe Environment (Schonung von Umwelt und Klima), Social (Chancengleichheit, Arbeits-, Gesundheitsschutz und gesellschaftliches Engagement) sowie Governance (eine seriöse und ethisch vertretbare Unternehmensführung, die die Gesetze achtet und Steuerungs- und Kontrollprozesse pflegt).

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