BÖLW: Hochkarätiger Agroforst-Kongress

Agroforstsysteme sind hoch im Kurs: Mehr als 300 Menschen aus Landwirtschaft, Forschung und Naturschutz versammelten sich Anfang Oktober beim Agroforst-Kongress in Kassel, mehr als 1.500 waren online dabei.

Klimaschutz auf dem Acker. Foto: Michael Grolm.

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Agroforst – vielfältig, bäuerlich, notwendig“ hieß die Veranstaltung, die aufzeigen sollte, wie Bäume auf Äckern und Feldern zur Bewältigung der Klimakrise beitragen können. Prominente Mitdiskutanten waren: Luisa Neubauer von Fridays For Future, Harald Grethe von Agora Agrar und Christoph Bautz von Campact. Tina Andres, Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW sagte: „Unsere Botschaft lautet: In Zeiten von Klimawandel, Artensterben und bedrohlicher Bodendegradation sind Agroforst-Systeme integraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Landwirtschaft.“

Der Nachhaltigkeitsforscher Tobias Plieninger von der Universität Kassel bestätigte: „Aus wissenschaftlicher Sicht spricht sehr vieles für mehr Agroforst“. Bäume speicherten Kohlenstoff, hielten Boden und Wasser in der Landschaft und schenkten Tieren und Pflanzen Lebensraum. Traditionelle Agroforst-Systeme mit Hecken und Streuobstwiesen zeigten, wie widerstandsfähig das Zusammenspiel von Baum und Boden bei Extremwetterlagen ist und bildeten eine Brücke für moderne Lösungen.

Es brauche stärkere Unterstützung seitens der Politik, damit mehr Landwirtschaftsbetriebe Agroforst anwenden können, fordert die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Vize-Bundesgeschäftsführer Bernd Schmitz kritisiert: „Die Förderung ist insgesamt zu niedrig und häufig zu bürokratisch. Gleichzeitig werden viele Agroforstsysteme noch nicht als solche anerkannt. Somit fehlt vielen Bäuerinnen und Bauern die Sicherheit, diese auch dauerhaft und flexibel bewirtschaften zu können.“

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