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Zehn Jahre Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt
Vor zehn Jahren, im Jahr 2000, öffnete das Deutsche Gartenbaumuseum Erfurt in der historischen Cyriaksburg inmitten des egaparks für alle Garten- und Pflanzenfreunde seine Tore. Es vereinigt in seiner Dauerausstellung auf rund 1.500 Quadratmetern die Biologie der Pflanze, die Geschichte des Gartenbaus und der Gartenkunst und ist in seiner Konzeption einzigartig. Besucher können über ein abwechslungsreiches Angebot an Ausstellungen, Veranstaltungen und besondere Erlebnis- und Thementage die Bedeutung von Gärten und des Gartenbaus für die Gesellschaft und jeden Einzelnen nachvollziehen. Auch ausländische Besucher finden mittlerweile den Weg ins Deutsche Gartenbaumuseum, das als Stiftung durch den Zentralverband Gartenbau, den Freistaat Thüringen und die Landeshauptstadt Erfurt getragen wird.
Ziel des Museums ist es, die Bedeutung und Leistung des Gartenbaus mit seinen Sparten zu vermitteln. Ob Kinder oder Senioren, Schulklassen oder Familien, Gartenfreunde, Kulturinteressierte oder Verbraucher: Es soll Interesse an der Gartenkultur geweckt und für Gärten begeistert werden. So wird beispielsweise den Besuchern vor Augen geführt, dass das heutige Angebot an Gemüse, Obst, Zierpflanzen, Gehölzen, Parks oder Grünflächen keine Selbstverständlichkeit, sondern wesentlicher Bestandteil unserer Kultur ist.
Der Gartenbau kann auf eine reiche Tradition zurückblicken, deren Erfahrungen von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die Entwicklung zu einem leistungsfähigen Erwerbszweig wird im Museum anhand von Zeugnissen, zum Beispiel historischen Gartengeräten, Schriftstücken, Fotos, Samenkatalogen und vielem anderem mehr, dokumentiert. Zu solchen Exponaten gehören Gärtnerzeugnisse aus dem frühen 18. Jahrhundert oder Tage- und Arbeitsbücher aus dem 19. Jahrhundert. Sie lassen erkennen, dass Gärtnern nicht allein Broterwerb ist, sondern vielfach Leidenschaft und eine beachtliche Kulturleistung, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat.
Gesammelt werden darüber hinaus wichtige Zeugnisse der Gartenkunstgeschichte, Stiche und Abbildungen berühmter und weniger bekannter historischer Parkanlagen.
Das Deutsche Gartenbaumuseum veröffentlicht außerdem in seiner Reihe „Gartenbaugeschichte“ immer wieder Beiträge von Fachautoren, zum Beispiel über historische Gartengeräte, Gewächshaustechnik und die Gartenstädte. In diesem Jahr hat der Förderverein des Deutschen Gartenbaumuseums ein umfangreiches, zweibändiges Werk über die „Geschichte des Obstbaus Mitteldeutschlands“ vom Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit herausgegeben. Diese Veröffentlichungen sollen dazu beitragen, das Wissen über die interessante Geschichte von Gartenkunst und Gartenbau allgemeinverständlich und kompetent zu verbreiten.
Regelmäßig werden zudem Sonderausstellungen gezeigt. Die Themen der vergangenen Jahre reichten von der Kulturgeschichte ausgewählter Gartenpflanzen über Gartenkunst und Gartengestaltung bis hin zur Kulturgeschichte und Kunst. Derzeit ist die Ausstellung „Maiglöckchen – Vom Wundermittel zum Mauerblümchen“ zu sehen.
Sehr gut angenommen werden die Angebote für Schulklassen. Hier können Schülerinnen und Schüler ihre gärtnerischen Fähigkeiten erproben und kreativ anwenden – ein hervorragender Zugang zu gartenbaulichen Themen. Wer beispielsweise einen Naturdruck mit Pflanzen herstellt, entdeckt mit Spaß die Formenvielfalt der Pflanzenwelt. Erwachsene haben die Möglichkeit, an Workshops, Vorträgen und Thementagen teilzunehmen. So können an den Obsttagen verschiedene Sorten verkostet und ihre Verwendung in der Küche kennengelernt werden.
Bietet das Deutsche Gartenbaumuseum die „Ganze Welt im Garten“ quasi unter Dach, so können die Besucher im Freigelände des egaparks, den reichen Blumenflor genießen. Der egapark (Erfurter Garten- und Ausstellungsgelände) in Erfurt zählt mit seinen rund 36 Hektar zu den großen Blumen- und Gartenparks Deutschlands. (DGM)
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