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Weihenstephan: 200 Gäste bei akademischer Jahresfeier
Am Donnerstag, den 21. Juli 2022 fand auf dem Campus Weihenstephan der diesjährige Dies Academicus statt. Die akademische Jahresfeier der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf bot den festlichen Rahmen für die Auszeichnung herausragender Leistungen in Forschung und Lehre. Darüber hinaus wurden die besten Studierenden des Campus Weihenstephan und des Campus Triesdorf geehrt sowie der beste ausländische Studierende. Nach zwei Jahren Zwangspause kamen 200 aktive und ehemalige Angehörige in den reich geschmückten Hörsaal des Löwentorgebäudes, um der Feier und dem anschließenden Empfang im Hofgarten Weihenstephan beizuwohnen.
Präsident Veulliet ging in seiner Begrüßung auf die Herausforderungen der Pandemiezeit ein, die alle Mitglieder der Hochschule vor große Herausforderungen stellte, gerade in der Aufrechterhaltung des Lehrbetriebs. Diese Situation sei jedoch durch großes Engagement, Einfallsreichtum und Flexibilität aller Beteiligten gemeistert worden. Darüber hinaus betonte er die erfreuliche Weiterentwicklung der Hochschule: „Die Einigkeit unserer Fakultäten, Institute und Standorte stärkt unser gemeinsames Dach HSWT. Die gelebte Vielfalt zeichnet unsere Hochschule aus und erlaubt bei der erfolgreichen Bewältigung von Herausforderungen – wie gezeigt – kreative Lösungen zu finden.“
Auszeichnungen für die besten Studierenden
Die Preise des ‚Alumniverbandes der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf e.V.‘ würdigten die Leistungen herausragender Absolventinnen und Absolventen. Verliehen wurden sie durch den Vorsitzenden, Ehrensenator Rolf Lynen. In seiner Einführungsrede lobte er das Engagement der Hochschule bei der Weiterentwicklung des Alumni-Managements. Es sei wichtig, den Kontakt zu Absolventinnen und Absolventen zu halten, um ihr Wissen und ihr Netzwerk auch zukünftigen Studierenden zugänglich zu machen.
Als beste Absolventin am Campus Weihenstephan wurde Veronika Berchtenbreiter ausgezeichnet. Sie schloss den Bachelorstudiengang ‚Wirtschaftsingenieurwesen Agrarmarketing und Management‘ mit einer herausragenden Gesamtnote von 1,26 ab. Die Laudatorin Prof. Dr. Martina Otten zollte Respekt: „Die heutige Auszeichnung ruht auf drei Säulen: ihren Leistungen, ihrer Persönlichkeit und ihrem vorbildlichen studentischen Engagement.“ Veronika Berchtenbreiter war Semestersprecherin ihres Studiengangs, aktiv in der Fachschaft, gab ihr Wissen als Tutorin weiter und beteiligte sich im Rahmen der Studieninfotage an der Gewinnung neuer Studierender. Bereits ihr Vater absolvierte den Diplomstudiengang Landwirtschaft in Weihenstephan und so überrascht es nicht, dass sich die Absolventin nach dem Studium am elterlichen Hof beteiligen will. Zudem möchte sie sich zur Steuerberaterin weiterqualifizieren.
Der beste Studierende am Campus Triesdorf war in diesem Jahr Matthias Brems. Er schloss seinen Bachelor im Studiengang Agrartechnik mit einer eindrucksvollen Gesamtnote von 1,25 ab. Die Laudatorin Prof. Dr. Sabine Homann-Wenig war voll des Lobes: „Man hat Matthias Brems seine Neugier und seine Begeisterung für die Technik immer angemerkt. Er war darüber hinaus immer hilfsbereit und gab sein Wissen gerne in Lerngruppen weiter. Neben seinen Leistungen im Studium war ihm Geselligkeit trotzdem immer wichtig.“ Nachdem er sein Praxissemester bei einem großen Landmaschinenhersteller erfolgreich absolvierte, wurde ihm eine Stelle im Unternehmen angeboten. Diese führt ihn derzeit zu einem Auslandsaufenthalt in die USA, von wo aus er sich mit einer Videobotschaft bei seinen Dozent:innen und Kommiliton:innen für die gemeinsame Zeit bedankte.
Die Stadt Freising lobte den Preis für die beste Abschlussarbeit aus. Preisträger ist Philipp Schäfer für seine Bachelorarbeit im Studiengang ‚Landschaftsbau und -Management‘. Die mit der Bestnote 1,0 bewertete Arbeit beschäftigte sich mit einem komplexen betriebswirtschaftlichen Thema, der Angebotskalkulation bei baurechtlichen Vergaben. In seiner Laudatio würdigte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher das vorbildliche studentische Engagement Schäfers, im Besonderen bei der Organisation der Landschaftsbautagungen: 2021 war er Mitglied im Organisationsteam, bevor er 2022 die Verantwortung für die Teamleitung übernahm.
Der Preis des Deutschen Akadamischen Austauschdienstes DAAD ging an Mitchell Mahachi. Er stammt aus Simbabwe und belegt derzeit den Masterstudiengang ‚Climate Change Management‘ an der HSWT. In seiner Würdigung ging Prof. Dr. Carsten Lorz, Vizepräsident für Internationale Beziehungen, auf die Verdienste Mahachis für den Wissenstransfer ein: „Er hat in Simbabwe in den lokalen Medien schon viele Beiträge veröffentlicht, um die Menschen für Herausforderungen des Klimawandels zu sensibilisieren.“ Nach seinem Studium möchte der Geehrte in seine Heimat zurückkehren und mit seinen erworbenen Qualifikationen zum Aufbau regionaler, klimaschonender Wertschöpfungsketten beitragen.
Auszeichnungen für herausragende Forschung und Lehre
Der Preis für herausragende Lehre wird von den Studierenden der HSWT verliehen. Der diesjährige Preisträger ist Prof. Dr. Holger Beiersdorf von der Fakultät Landschaftsarchitektur. Der Betriebswirtschaftler gehört bereits seit dem Wintersemester 1995/96 der Hochschule an. In ihrer Laudatio würdigte Kerstin Hofmann, Vorsitzende des Studierendenparlaments, seine Flexibilität und seinen Ideenreichtum, mit denen es ihm gelang, auch in der herausfordernden Zeit des Fernunterrichts die Studierenden für sein Fach zu begeistern. Prof. Dr. Beiersdorf machte in seiner Dankesrede seine Motivation deutlich: „Ich gehe jedes Mal gerne in den Hörsaal, weil man immer etwas Neues lernt und sich neue Perspektiven ergeben. Lehrende und Studierende bereichern sich gegenseitig. Und darauf kommt es an bei einer Hochschule.“
Den Preis für herausragende Forschung erhielt in diesem Jahr Prof. Dr. Dominikus Kittemann von der Fakultät Gartenbau und Lebensmitteltechnologie. In seiner Laudatio ging Prof. Dr. Markus Reinke, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer, auf die Leistungen Kittemanns für die Entwicklung der Versuchsstation für Obstbau Schlachters ein: „Wenn man frisch zum Professor berufen wird, hat man üblicherweise eine Übergangszeit, in der man sich einfinden und seine Lehrveranstaltungen vorbereiten kann. Du wurdest etwas ins kalte Wasser geworfen, als Leiter eines großen Teams. Aber du hast es mit Bravour gemeistert.“ Der Preisträger bedankte sich in einer persönlichen Rede: „Als ich jung war, dachte ich immer, ein Forscher wäre jemand, der in die Welt hinaus zieht und Abenteuer erlebt wie Indiana Jones. Oder jemand, der sein ganzes Leben einer großen Frage widmet und nach vielen Jahren die Antwort findet. Aber ich muss feststellen: das entspricht nicht der Realität. Es sind die vielen kleinen Schritte und Herausforderungen, die andauernde Suche nach neuen praxisnahen Lösungen, die die Arbeit eines Forschers ausmachen. Aber all das wäre nicht möglich ohne den Einsatz der Verwaltung, der wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter:innen, der gärtnerischen Angestellten und vielen mehr. Ihnen gilt heute mein Dank.“
Den diesjährigen Festvortrag hielt Dr. Frauke Fischer aus Frankfurt. Sie ist Biologin, Autorin und Unternehmerin, zudem Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Naturschutzbundes WWF. In ihrer kurzweiligen Präsentation mit dem Titel „Was hat die Mücke jemals für uns getan?“ ging sie auf die Bedeutung von Biodiversität und funktionierenden Ökosystemen für den Klimaschutz ein. Sie schloss ihren Vortrag mit einem eindringlichen Appell: „Wir müssen verstehen, an welchem Punkt wir uns befinden und endlich lernen, in den planetaren Grenzen zu leben. Wenn wir jetzt nicht umsteuern, ist es letztlich egal, ob der Planet mit einer Temperaturerhöhung von drei oder fünf Grad für uns unbewohnbar wird.“ (HSWT)
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