- Startseite
- Fruchtwelt Bodensee: Knackige Themen für...
Fruchtwelt Bodensee: Knackige Themen für Obstbauern
Ein fruchtbarer Boden für Europas Obstbauern, Landwirte und Brenner ist die Fruchtwelt Bodensee 2016 vom 19. bis 21. Februar 2016 in Friedrichshafen. Die siebte Auflage der Fachmesse integriert thematisch die Parallelveranstaltung "agrarwelt" und bietet knackige Themen zur Entwicklung des globalen Obstbaus sowie der Bewirtschaftung und Anbautechnik. Experten aus renommierten europäischen Instituten beleuchten in einem fundierten Vortragsprogramm aktuelle Branchenthemen aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht. Der Kirschessigfliege rücken bei einem Symposium mehrere Referenten aus Wissenschaft und Praxis zu Leibe. Hochprozentig wird es beim Likörseminar der Obstbrenner.
Je enger die internationalen Märkte zusammenrücken, desto wichtiger wird der Austausch der europäischen Obstbauern und Landwirte. Dafür bietet die Fruchtwelt Bodensee eine qualitativ hochwertige Plattform, die sich fest im Dreiländereck etabliert hat", ist sich Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen, sicher. "Wir verzeichnen einen hervorragenden Anmeldestand und sind überzeugt, dass wir den Besuchern ein umfangreiches Produktangebot von mehr als 300 Ausstellern aus über zehn Ländern bieten werden. Bei der Zusammenstellung des fachlichen Rahmenprogrammes bauen wir auf die hohe Kompetenz unserer Partner aus der Branche", berichtet Projektleiterin Petra Rathgeber.
Fachlich kompetent: Die 37. Bodensee-Obstbautage
"Unser Obstbau im Wandel" heißt der Eröffnungsvortrag der 37. Bodensee-Obstbautage im Foyer West von Jens Stechmann, Vorsitzender des Bundesausschusses Obst und Gemüse (BOG). "Jens Stechmann wird aktuelle Themen ansprechen, die die Erzeuger stark beschäftigen", ist Helmut Jäger, Vorsitzender der Obstregion Bodensee, überzeugt. So geht es in dem Vortrag um Schwerpunkte der berufsständischen Arbeit, wie beispielsweise Werbung für deutsches Obst und Gemüse, den Nationalen Aktionsplan für den nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Zulassung von Insektiziden. "Wichtige Mittel stehen uns in den Raumkulturen nicht zur Verfügung. Mit den Zulassungsbehörden, den Pflanzenschutzdiensten und der Beratung müssen wir hier mit deutlichem Nachdruck um Lösungen ringen", beschreibt Jens Stechmann die Problematik.
Globale Entwicklungen im Apfelmarkt
Einen Blick auf die globalen Entwicklungen des Apfelmarktes wirft Helwig Schwartau von der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) in Hamburg. Er referiert im Anschluss an den Eröffnungsvortrag über die "Warenströme bei Äpfeln in Zeiten des Russland-Embargos". Der Experte für Obstvermarktung beleuchtet an Hand von Zahlen und Fakten, wie sich die Ströme wichtiger Exportländer ein Jahr nach dem Russland-Embargo nicht nur in und um Europa verändert haben. Er spricht sowohl Marktentwicklungen im laufenden Jahr, als auch zukünftige Möglichkeiten und Wege an.
Praxisorientierte Vortragsreihen werden zu den Themen "Hofladen" und "Perspektiven des Pflanzenschutzes im Obstbau" abgehalten. "Die Bodensee-Obstbautage auf der Fruchtwelt Bodensee geben erneut Einblicke in die Märkte der Zukunft und renommierte Experten sprechen aktuelle Themen von der Schädlingsbekämpfung bis hin zu Erfahrungen mit dem Mindestlohn an", fassen die Organisatoren Dr. Egon Treyer von der Marktgemeinschaft Bodenseeobst, Eugen Setz von der Obst vom Bodensee Marketinggesellschaft und Dr. Manfred Büchele vom Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) zusammen. "Beim Programm haben wir die Themenauswahl begrenzt, um den Besuchern genügend Zeit zu geben, sich bei den Ausstellern zu informieren."
Aktuell: Symposium zur Kirschessigfliege
Am Messe-Samstag dreht sich im Konferenzraum Österreich alles um die Kirschessigfliege. In einem Symposium thematisieren Referenten aus internationalen Instituten diese Schädlingsart, bei deren Bekämpfung vergleichsweise wenige Strategien bekannt sind. Fragen zur Verbreitung, dem finanziellen Verlust aus Marktsicht sowie Erfahrungen mit der Einnetzung stehen im Fokus. Die Referenten aus der Wissenschaft kommen von Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung in der Schweiz, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Schweiz, aus dem deutschen Julius-Kühn-Institut, der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) sowie dem Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg aus Südtirol/Italien. Für den praktischen Blickwinkel sorgen ein Berater des Landratsamtes in Ravensburg sowie der Biobauer eines Obsthofes.
Wirtschaftlich: Ein Jahr Mindestlohn - Rückblick und Ausblick
Zum 1. Januar 2015 trat das Mindestlohngesetz in Kraft. Seine Auswirkungen auf den Obst- und Gemüsebau sind markant. Zwei Vorträge nehmen sich diesem Thema an. Am Freitagnachmittag in Halle B4 referiert Hubert Hengge, Geschäftsführer Maschinenring Tettnang, über "Ein Jahr Mindestlohn - was hat sich verändert?" "Gerade die landwirtschaftlichen Betriebe beschäftigen viele Saisonarbeitskräfte. Der neu eingeführte Mindestlohn hat den Betrieben viel abverlangt und wirft noch immer viele Fragen auf", weiß Manfred Ehrle, Kreisgeschäftsführer vom Landesbauernverband Baden-Württemberg. Welche gesetzlichen Änderungen es zu diesem Thema im Jahr 2016 gibt, beleuchtet ein weiterer Vortrag mit dem Titel "Mindestlohn, Arbeitszeit & Co - Was gilt 2016?" Nicole Spieß, Sozialreferentin des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg e.V., informiert am Sonntag über Details der neuen Gesetzeslage.
Feldeinsatz: Drohnen in der Landwirtschaft
Der Stand der Maschinenringe Tettnang, Lindau und Linzgau greift neben den aktuellen Themen der technischen und arbeitswirtschaftlichen Zusammenarbeit dieses Jahr den Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft auf. "Badische Landwirte haben Drohnen bereits vereinzelt zur Schädlingsbekämpfung im Einsatz", berichtet Hubert Hengge. In Bereichen wie Ernteschätzung, Schädlings- und Reifeerkennung, Bestandsdokumentation, Optimierung von Bewässerung und Pflanzenschutz sowie Düngung könnten künftig Drohnen von hohem Nutzen sein. "Der Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft ist ein Zukunftsthema", ist Hubert Hengge überzeugt. Mit Informationen sowie dem Angebot von entsprechender Dienstleistung wird das Angebot der Maschinenringe weiter ausgebaut und ergänzt.
Bürokratisch: Absicherung des landwirtschaftlichen Betriebes
Ein wichtiges Thema, das im täglichen Betrieb aber oftmals in Vergessenheit gerät, steht am Messe-Samstag auf dem Vortragsprogramm: "Wichtige Bausteine der Absicherung des landwirtschaftlichen Betriebes". Dirk Lambertz, Geschäftsführer der LBV-Unternehmungsberatungsdienste, geht der Frage nach, auf was der Landwirt achten muss, um im Schadensfall wie bei Hagel und Brand, aber auch im privaten Bereich gut abgesichert zu sein.
Hochprozentig: Genussreiches aus dem Brennereiwesen
Der Bereich Brennerei-Technik und Brennerei-Bedarf ist ein weiterer bedeutender Bestandteil der Fachmesse. Die Aussteller zeigen die neuesten Produkte aus den Bereichen Brennerei und Destillate. Einen Blick in die Zukunft wirft Dr. Hermann Kolesch, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, am Messe-Samstag bei seinem Vortrag: "Genusskultur im Wandel - Trends und Entwicklungen am Genussmarkt". Brenner können sich beim Vortrag von Gerald Erdrich, Geschäftsführer Bundesverband der Klein- und Obstbrenner, über die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Betreiben eines Onlineshops informieren. Bei Dr. Günter Röhrig erfahren die Zuhörer mehr über die Holzfasslagerung von Obstbränden. Sie können ebenso am kostenpflichtigen "Likör- und Praxisseminar" von Brennereiberater Dr. Klaus Hagmann teilnehmen. (Samstag, 20. Februar, 14:30 bis 16 Uhr - Anmeldung auf der Internetseite zum Download).
Vereinigung: zwei Messen - ein Name
Die Fruchtwelt Bodensee trifft in diesem Jahr mit ihrem großen Themenspektrum nicht nur den Geschmack der Obstbauern, sondern auch der Landwirte: Aufgrund der zunehmenden thematischen Überschneidungen sowohl im Besucher- als auch im Ausstellerumfeld, wird der Bereich Agrartechnik in die Fruchtwelt Bodensee integriert und durch den neuen Untertitel "Internationale Fachmesse für Erwerbsobstbau, Destillation und Agrartechnik" in einer Messe zusammengefasst.
Preise und Öffnungszeiten
Die Fruchtwelt Bodensee ist vom 19. bis 21. Februar 2016 geöffnet; Freitag und Samstag von 9 bis 18 Uhr, Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Die Tageskarte kostet 11 Euro. Weitere Informationen unter: www.fruchtwelt-bodensee.de.
Kommentare (0)
Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.