KLARA: Mehr als 1 Mrd. Euro Förderung

Niedersachsen, Bremen und Hamburg feiern Auftakt der neuen ELER-Förderperiode.

KLARA 2023-2027 kann starten: Gemeinsam stellte Niedersachsens Ministerin Miriam Staudte (Mitte) mit Bremens Klima- und Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer (links) und Martina Weber (rechts), Abteilungsleiterin Agrarwirtschaft in der Behörde für Umwelt, Klima und Agrarwirtschaft (BUKEA) der Freien und Hansestadt Hamburg, das neue gemeinsame ELER-finanzierte Förderprogramm vor. Bild: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Niedersachsen, Bremen und Hamburg machen sich die nächsten fünf Jahre gemeinsam auf den Weg - für mehr Artenvielfalt, Umwelt- und Klimaschutz. Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung des gemeinsamen Förderprogramms KLARA 2023-2027 am Montag in Hannover stellten Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte, Senatorin Dr. Maike Schaefer (Freie Hansestadt Bremen) und Martina Weber (Freie und Hansestadt Hamburg) die Ziele und Schwerpunkte des neu gebildeten Förderraums vor. Das Akronym KLARA fasst dabei die verschiedenen Förderbereiche zusammen: Klima, Landwirtschaft, Artenvielfalt und Regionale Akteur:innen.

Niedersachsens Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Miriam Staudte: „In dieser neuen EU-Förderperiode stehen Umwelt- und Klimaschutz an erster Stelle. Unserem länderübergreifenden Förderangebot stehen mehr als 1,1 Mrd. Euro ELER-Mittel zur Verfügung - so viel wie noch nie." Hinzu komme in vielen Fällen noch die Kofinanzierung aus kommunalen, Landes- oder Bundesmitteln. „Rund die Hälfte dieser KLARA-Mittel sind für den Umwelt- und Klimaschutz bestimmt. Das ist eine Investition in die Zukunft, denn die Klimakrise und ihre Auswirkungen spüren die Menschen und Tiere überall", sagte die Ministerin vor rund 200 geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Unternehmen im Alten Rathaus in Hannover. Zudem biete KLARA viele Vorteile für Niedersachsen als Flächen- und Agrarland: „KLARA fördert nicht nur Agrar- und Umweltmaßnahmen (AUKM), die Sommerweidehaltung und Tierwohlmaßnahmen für Schweine, das Förderprogramm bietet auch viele nachhaltige Entwicklungsperspektiven für den ländlichen Raum - etwa über das Dorferneuerungsprogramm, das LEADER-Programm oder die Flurbereinigung."

Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen Dr. Maike Schaefer: „Den Bremer Landwirtinnen und Landwirten wird mit KLARA weiterhin eine verlässliche, angemessene Honorierung von Umweltleistungen ermöglicht werden. Den Fokus setzt Bremen auf freiwillige Naturschutzprogramme für die Landwirte im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen und des Vertragsnaturschutzes. Bremen als das grünlandreichste Bundesland - natürlich nur im Verhältnis betrachtet - hat bei der Ausgestaltung von KLARA zudem besonders den Küstenschutz, Wiesenvogelschutz und Insektenschutz im Blick. Im Land Bremen werden zudem rund 28% der landwirtschaftlichen Flächen nach den Richtlinien des ökologischen Landbaues bewirtschaftet. Daher freue ich mich besonders, dass die flächenbezogene Ökolandbauförderung mit KLARA deutlich ausgebaut wird." In den drei beteiligten Ländern stehen insgesamt rund 187 Mio. Euro für die Förderung des Ökolandbaus zur Verfügung.

Martina Weber, Abteilungsleiterin Agrarwirtschaft in der Behörde für Umwelt, Klima und Agrarwirtschaft (BUKEA) der Freien und Hansestadt Hamburg: „Der Erhalt der Landwirtschaft ist gerade in einem Großraum wie Hamburg sehr wichtig. Unsere Landwirtschaft ist kleinstrukturiert und überzeugt durch eine beeindruckende Vielfalt an Erzeugnissen, die die Hamburgerinnen und Hamburger auf kurzen Wegen erreichen. Durch den Beitritt Hamburgs zum Förderraum stehen den Hamburger Landwirtinnen und Landwirten nun wieder EU-Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Verfügung. Dadurch werden zusätzlich mehr als 25 Mio. Euro für die Agrarwirtschaft und den Küstenschutz akquiriert. Das ist ein hervorragendes Signal."

In einer anschließenden Podiumsdiskussion kamen zudem Vertreter*innen von Verbänden und Organisationen zu Wort: Landrat Bernd Lütjen (Landkreis Osterholz), Manfred Tannen (Vizepräsident Landvolk Niedersachsen), Susanne Gerstner (Landesvorsitzende des BUND) und Sigrun Kreuser (Agentur Wendlandleben) schilderten anhand von Praxisbeispielen und Erfahrungen vor Ort, wie KLARA in der Fläche wirken kann. Zudem konnten sich Besucher*innen an vier Themenständen bei Expert*innen für den jeweiligen Förderbereich informieren.

Hintergrund

Alle Mitgliedsstaaten der EU haben für die neue Förderperiode 2023 bis 2027 erstmals einen Nationalen GAP-Strategieplan entwickelt. In Deutschland wurde dieser Strategieplan gemeinsam von Bund und Ländern erarbeitet. Den Bereich der sogenannten 2. Säule, der ELER-Förderung zur Entwicklung des ländlichen Raums, haben die Länder ausgestaltet. Niedersachsen, die Freie Hansestadt Bremen und die Freie und Hansestadt Hamburg haben hierzu eine gemeinsame Förderregion gebildet und mit KLARA (kurz für Klima, Landwirtschaft, Artenvielfalt, Regionale Akteur:innen) ein neues Förderkonzept entwickelt. (ML  Niedersachsen)

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Niedersachsen, Bremen und Hamburg machen sich die nächsten fünf Jahre gemeinsam auf den Weg - für mehr Artenvielfalt, Umwelt- und Klimaschutz. Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung des gemeinsamen Förderprogramms KLARA 2023-2027 am Montag in Hannover stellten Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte, Senatorin Dr. Maike Schaefer (Freie Hansestadt Bremen) und Martina Weber (Freie und Hansestadt Hamburg) die Ziele und Schwerpunkte des neu gebildeten Förderraums vor. Das Akronym KLARA fasst dabei die verschiedenen Förderbereiche zusammen: Klima, Landwirtschaft, Artenvielfalt und Regionale Akteur:innen.

Niedersachsens Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Miriam Staudte: „In dieser neuen EU-Förderperiode stehen Umwelt- und Klimaschutz an erster Stelle. Unserem länderübergreifenden Förderangebot stehen mehr als 1,1 Mrd. Euro ELER-Mittel zur Verfügung - so viel wie noch nie." Hinzu komme in vielen Fällen noch die Kofinanzierung aus kommunalen, Landes- oder Bundesmitteln. „Rund die Hälfte dieser KLARA-Mittel sind für den Umwelt- und Klimaschutz bestimmt. Das ist eine Investition in die Zukunft, denn die Klimakrise und ihre Auswirkungen spüren die Menschen und Tiere überall", sagte die Ministerin vor rund 200 geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Unternehmen im Alten Rathaus in Hannover. Zudem biete KLARA viele Vorteile für Niedersachsen als Flächen- und Agrarland: „KLARA fördert nicht nur Agrar- und Umweltmaßnahmen (AUKM), die Sommerweidehaltung und Tierwohlmaßnahmen für Schweine, das Förderprogramm bietet auch viele nachhaltige Entwicklungsperspektiven für den ländlichen Raum - etwa über das Dorferneuerungsprogramm, das LEADER-Programm oder die Flurbereinigung."

Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen Dr. Maike Schaefer: „Den Bremer Landwirtinnen und Landwirten wird mit KLARA weiterhin eine verlässliche, angemessene Honorierung von Umweltleistungen ermöglicht werden. Den Fokus setzt Bremen auf freiwillige Naturschutzprogramme für die Landwirte im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen und des Vertragsnaturschutzes. Bremen als das grünlandreichste Bundesland - natürlich nur im Verhältnis betrachtet - hat bei der Ausgestaltung von KLARA zudem besonders den Küstenschutz, Wiesenvogelschutz und Insektenschutz im Blick. Im Land Bremen werden zudem rund 28% der landwirtschaftlichen Flächen nach den Richtlinien des ökologischen Landbaues bewirtschaftet. Daher freue ich mich besonders, dass die flächenbezogene Ökolandbauförderung mit KLARA deutlich ausgebaut wird." In den drei beteiligten Ländern stehen insgesamt rund 187 Mio. Euro für die Förderung des Ökolandbaus zur Verfügung.

Martina Weber, Abteilungsleiterin Agrarwirtschaft in der Behörde für Umwelt, Klima und Agrarwirtschaft (BUKEA) der Freien und Hansestadt Hamburg: „Der Erhalt der Landwirtschaft ist gerade in einem Großraum wie Hamburg sehr wichtig. Unsere Landwirtschaft ist kleinstrukturiert und überzeugt durch eine beeindruckende Vielfalt an Erzeugnissen, die die Hamburgerinnen und Hamburger auf kurzen Wegen erreichen. Durch den Beitritt Hamburgs zum Förderraum stehen den Hamburger Landwirtinnen und Landwirten nun wieder EU-Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Verfügung. Dadurch werden zusätzlich mehr als 25 Mio. Euro für die Agrarwirtschaft und den Küstenschutz akquiriert. Das ist ein hervorragendes Signal."

In einer anschließenden Podiumsdiskussion kamen zudem Vertreter*innen von Verbänden und Organisationen zu Wort: Landrat Bernd Lütjen (Landkreis Osterholz), Manfred Tannen (Vizepräsident Landvolk Niedersachsen), Susanne Gerstner (Landesvorsitzende des BUND) und Sigrun Kreuser (Agentur Wendlandleben) schilderten anhand von Praxisbeispielen und Erfahrungen vor Ort, wie KLARA in der Fläche wirken kann. Zudem konnten sich Besucher*innen an vier Themenständen bei Expert*innen für den jeweiligen Förderbereich informieren.

Hintergrund

Alle Mitgliedsstaaten der EU haben für die neue Förderperiode 2023 bis 2027 erstmals einen Nationalen GAP-Strategieplan entwickelt. In Deutschland wurde dieser Strategieplan gemeinsam von Bund und Ländern erarbeitet. Den Bereich der sogenannten 2. Säule, der ELER-Förderung zur Entwicklung des ländlichen Raums, haben die Länder ausgestaltet. Niedersachsen, die Freie Hansestadt Bremen und die Freie und Hansestadt Hamburg haben hierzu eine gemeinsame Förderregion gebildet und mit KLARA (kurz für Klima, Landwirtschaft, Artenvielfalt, Regionale Akteur:innen) ein neues Förderkonzept entwickelt. (ML  Niedersachsen)

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