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BBZ und Agrobusiness Niederrhein: Setzen ein Zeichen
Zuletzt gewannen sie den ersten Platz beim Nachhaltigkeitspreis "Klever Birne". Jetzt ist der größte Bildungsträger im Kreis Kleve Mitglied im Netzwerk Agrobusiness.
Geschäftsführerin Nadja Brauer freut sich über die Auszeichnung. "Die Unterstützung solcher Projekte und die Zusammenarbeit mit Unternehmen sind für uns sehr wichtig", sagt sie. "Wir helfen vor allem jungen Menschen, ihren Weg in Ausbildung und Beruf zu finden. Über das Netzwerk Agrobusiness sollen die Kontakte zu Unternehmen weiter ausgebaut werden.“, fügt sie hinzu.
"Die Maßnahmen des BBZ werden an insgesamt 13 Standorten im Kreis Kleve angeboten", erklärt Nadja Brauer. In Kleve, Emmerich, Rees, Goch, Kevelaer und Geldern gibt es folgende Angebote: Kinder und Jugendhilfe wie die Jugendwerkstatt (JuWe), Berufsorientierung und Ausbildung wie beispielsweise Übergangslotsen, Assistierte Ausbildung, Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und "Kein Abschluss ohne Anschluss", Erwachsenenbildung und Qualifizierung wie Bewerbungsmanagement, Umschulungen, Vermittlung digitaler Kompetenzen sowie Integration durch Sprach- und Integrationskurse.
Beim Nachhaltigkeitspreis "Klever Birne" der Stadt Kleve und der Hochschule Rhein-Waal wurde die Idee "17 Hochbeete" von BBZ und Agrobusiness Niederrhein ausgezeichnet. Die 17 Hochbeete stehen stellvertretend für die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Für jedes einzelne Ziel konnten sich verschiedene Akteure aus Kleve beim Bildungsträger melden, um zusammen mit den jungen Menschen der Jugendwerkstatt ein Hochbeet zu bauen. Inzwischen sind die Plätze vergeben und in Kürze wird mit Gruppen wie Kindergärten, Schulen oder Nachbarschaften gemeinsam gewerkelt, gestaltet und sich ausgetauscht.
"Das Holz dazu kommt vom Fahrzeugbauer Kässbohrer. Beim Gocher Unternehmen hat das Holz nach der Funktion als Ladungssicherung keine Verwendung mehr und müsste kostenpflichtig entsorgt werden", berichtet Marcus Trappe, Projektkoordinator bei Agrobusiness Niederrhein. Kässbohrer ist Mitglied im Netzwerk Agrobusiness. "Die Entsorgungskosten lägen bei über 20.000 Euro pro Jahr", sagt Trappe. So kam es im Sommer 2021 zu einer Partnerschaft zwischen Kässbohrer und dem BBZ.
"Vergleichbares Material würde uns deutlich mehr kosten", sagt Martin Winkler, Anleiter beim BBZ und seit Beginn der Kooperation dabei. "Das ist mehr als eine Win-Win-Situation", fügt Winkler hinzu. "Viele Jugendliche arbeiten mit diesem Holz, lernen handwerkliches Geschick, erleben Nachhaltigkeit und engagieren sich für ihre Gesellschaft", so Winkler weiter. Daraus entstand letztlich die gemeinsame Idee der 17 Hochbeete.
Schon jetzt hat der Gewinn der Klever Birne eine positive Außenwahrnehmung und eine motivierende Wirkung auf das Team und seine Teilnehmenden. "Für junge Menschen auf der Bühne zu stehen, Anerkennung zu erhalten und damit den Erfolg der eigenen Arbeit zu feiern, ist eine Motivation, die ganz viel Antrieb und Selbstwert vermitteln kann. Deshalb haben solche Projekte einen hohen Stellenwert in unserer Arbeit", sagt Nadja Brauer.
"Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt so einen Erfolg erzielt hat und begleiten es gerne weiter", sagt Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführung bei Agrobusiness Niederrhein. "Hier wird auch die Neugier für Pflanzen, den Gartenbau und das Handwerk geweckt. Wir können unterschiedlichste berufliche Möglichkeiten aufzeigen, insbesondere die der Grünen Berufe", so Schirocki. Im Mai werden die Hochbeete als Gesamtprojekt auf dem Gelände der Hochschule Rhein-Waal präsentiert und mit allen Akteuren bepflanzt. Die Pflanzen dazu werden von Agrobusiness Niederrhein organisiert.
"Nur durch diese Partnerschaft wird dieses Projekt umsetzbar", erzählt Marcus Trappe und betont: "Das soll auch ein Aufruf an andere Unternehmen sein. Was landet im Müllcontainer? Was könnte noch verwendet werden? Das ist Nachhaltigkeit." Wie wichtig Netzwerkarbeit dabei ist, zeigt die Tatsache, dass bei Kässbohrer zwei Teilnehmer des BBZ erfolgreich zu Fachkräften für Lagerlogistik ausgebildet wurden.
Während des Rundgangs durch die Werkstätten erklärt Martin Winkler die Potenzialanalysen und Berufsfelderkundungen, die mit den Klassen 8 - 10 der umliegenden Schulen durchgeführt werden. Dabei können sich die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Berufsfeldern ausprobieren. Sie müssen beispielsweise Holz oder Metall bearbeiten und Tätigkeiten im Lager oder Verkaufsgespräche durchführen.
In der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme können sich junge Menschen in den Bereichen Metall, Lager/Handel, Gastronomie, Friseur/Kosmetik und Gartenbau auf eine Ausbildung vorbereiten. Zu den Umschulungsberufen, die der Bildungsträger anbietet, gehören die Bereiche Gastronomie/Küche, Fachkraft für Lagerlogistik und Fachlagerist, Zweiradmechatroniker Fachrichtung Fahrradtechnik, Fahrradmonteur, Konstruktionsmechaniker, Fachkraft für Metalltechnik und Friseur.
Aus der bereits bestehenden Partnerschaft wird nun eine Mitgliedschaft des BBZ im Netzwerk Agrobusiness. Beide Partner versprechen sich durch diese Zusammenarbeit weitere gemeinsame Projekte und Aktivitäten, um Berufe und Betriebe für Menschen attraktiver zu machen. Im Rahmen des deutsch-niederländischen Interreg-Projektes Agropole Innovates gehört die Gewinnung und Bindung von Fachkräften zu den Aufgaben von Agrobusiness Niederrhein.
Veranstaltungen des Netzwerkes bieten die Gelegenheit zum Austausch mit Unternehmen und ermöglichen die Vermittlung in Praktika, Ausbildung und Arbeit. Die Mitgliedschaft des BBZ ist ein bedeutender Beitrag zur Gewinnung von Fachkräften in der Region und unterstreicht das Engagement beider Partner für eine nachhaltige Entwicklung des Arbeitsmarktes.
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