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Klasmann-Deilmann: Pionier nachhaltiger Substratinnovation
In den letzten Jahren unternahm Klasmann-Deilmann große Schritte in diese Richtung. Im Nachhaltigkeitsbericht 2023 werden die Bemühungen erörtert, CO2-Emissionen zu reduzieren, den Einsatz alternativer Rohstoffe zu erhöhen sowie Digitalisierung und Innovation zu fördern. Dieser Wandel entspricht den Erwartungen der Gesellschaft und den vielfältigen Gesetzen im Kontext der Nachhaltigkeit. Vor allem aber entspricht die Transformation dem eigenen Anspruch von Klasmann-Deilmann.
Alternative Rohstoffe
Zwischen 2013 und 2023 senkte das Unternehmen die eigenen CO2-Emissionen um 19%, während das Verkaufsvolumen um 20% stieg. Ausschlaggebend für diesen Erfolg ist die Verwendung nachwachsender Rohstoffe. Im Jahr 2023 setzte das Unternehmen 940.000 m³ alternative Ausgangsstoffe wie Holzfasern, Grünkompost, Kokosnuss, Rinde und Perlite ein. Ziel ist es, bis 2025 mindestens 30% der Gesamtproduktion mit neuen Rohstoffen zu realisieren und bis 2030 sogar 50%. Obwohl die Nachfrage nach nachhaltigeren Substraten vor allem aus Westeuropa kommt, fördert Klasmann-Deilmann deren Einsatz weltweit.
Abhängigkeit von Torf reduzieren
Die Gewinnung und Nutzung von Torf zählte einhundert Jahre zur DNA des Unternehmens. Doch nun wird diese Abhängigkeit zurückgefahren. Seit 2011 hat Klasmann-Deilmann keine neuen Lizenzen zur Torfgewinnung erworben. Der Fokus liegt längst auf nachwachsenden Rohstoffen. So wurde zuletzt der australische Substratproduzent Australian Growing Solutions übernommen, der über großes Know-how mit nachwachsenden Rohstoffen verfügt. Auch das Joint Venture mit Olde Bolhaar Eco Service sichert alternative Rohstoffquellen trug maßgeblich zur Sicherung nachhaltigerer Ressourcen bei.
Innovative Produkte
Klasmann-Deilmann investiert in Innovationen. Produkte wie Growcoon, einem biologisch abbaubaren Plug, der schnelles Wurzelwachstum fördert, und Nygaia, einem organischen, formstabilen, biologisch abbaubaren Plug, der zukünftig lokal in Gartenbaubetrieben hergestellt werden soll. Das Unternehmen bietet auch digitale Lösungen an, wie die Log&Solve-Plattform. Mit ihrer Hilfe können Betriebe ihre Anbauprozesse optimieren und Anbaudaten besser verwalten. Darüber hinaus investiert Klasmann-Deilmann in die kontinuierliche Produktentwicklung mit derzeit über 10.000 Substratrezepturen. Die dahinter liegenden Mischungen sind auf die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Kulturen, klimatischer Bedingungen und Anbaumethoden zugeschnitten. Die Suche nach Möglichkeiten zur Optimierung der Substratzusammensetzung geht unvermindert weiter, insbesondere durch die Erhöhung des Anteils alternativer Rohstoffe, ohne dabei Abstriche bei Qualität, Ertrag und Sicherheit zu machen.
Torf bleibt unverzichtbar
Obwohl in den Substraten immer weniger Torf eingesetzt wird, wird dieser wertvolle Rohstoff auch noch längerfristig benötigt. Alternative Ausgangsstoffe stehen bislang nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung, um den Bedarf der Substratindustrie zu decken. Viele Zierpflanzen- und Baumschulbetriebe verwenden bereits Substrate mit einem hohen Anteil an Alternativen – Tendenz steigend. Insbesondere in der Ernährungswirtschaft mit hohen Anforderungen an Qualität, Lebensmittelsicherheit und eine zuverlässige Versorgung wird dieser Übergang allerdings länger dauern. Klasmann-Deilmann geht davon aus, dass die Verwendung von Torf in bestimmten Segmenten weiterhin unerlässlich bleibt.
Wiederherstellung der Natur
Bis Ende 2023 hat das Unternehmen 4.916 Hektar ehemaliger Torfgewinnungsflächen wiedervernässt. Durch dieses Renaturierungsverfahren können sich Torfmoose wieder entwickeln und CO2 speichern. Darüber hinaus arbeitet Klasmann-Deilmann an der Kultivierung von Torfmoosen. Unter der Marke Sphaxx wird Sphagnum bereits in der Kultur von Orchideen genutzt.
Effizientere Transporte
Ein Drittel der Emissionen bei Klasmann-Deilmann entsteht durch Transporte. Auch um diese Treibhausgase zu reduzieren, wird eine internationale Dezentralisierung der Produktion vorangebracht. Durch die lokale Produktion von Substraten auf Basis lokaler Rohstoffe lassen sich Transportwege verkürzen.
Herausforderungen bleiben bestehen
Klasmann-Deilmann verzeichnet große Fortschritte bei der Umstellung auf ein nachhaltigeres Geschäftsmodell. Auch wenn die Herausforderungen vor allem in der Rohstofffrage und bei der weiteren Reduzierung von Emissionen bleiben, ist das Unternehmen entschlossen, die Ziele für 2025 und 2030 zu erreichen und sich nachhaltig weiterzuentwickeln. In naher Zukunft wird es weitere Investitionen in Rohstoffe, Innovationen und die zunehmende Dezentralisierung der Produktion geben, um das Unternehmen auf eine Zukunft vorzubereiten, in der Nachhaltigkeit im Vordergrund steht.
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