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Schnittgrün: Vielseitig einsetzbar
Als Pflanzenschutz erfüllt es ebenfalls einen guten Zweck. Der Verband natürlicher Weihnachtsbaum e.V. (VNWB) gibt Tipps und Anregungen.
Woher kommen eigentlich die grünen Zweige, die ab Oktober angeboten werden? Schnittgrünerzeuger schneiden sie mit einem geschulten Auge von immergrünen Nadel- und Laubgehölzen ab. Das kann Jahr für Jahr geschehen, denn Abgetrenntes wächst wieder nach. Auf einem Hektar Schnittgrünkultur werden jährlich rund vier Tonnen Dekorationsgrün produziert, was etwa 15.000 Zweigen entspricht.
Adventsdekoration mit Tradition
Der Adventskranz ist die wohl bekannteste Form der Schnittgrünverwendung. Seinen Ursprung hat der Adventskranz in Hamburg, wo der evangelische Pfarrer Johann Hinrich Wichern 1839 in einer Einrichtung für Jugendliche die Idee hatte, die Tage bis Weihnachten mit brennenden Kerzen zu zählen. Der ursprüngliche Adventskranz bestand aus einem Wagenrad, auf dem insgesamt 23 Kerzen standen: Vier große weiße für die Sonntage und 19 kleine rote Kerzen für die Wochentage. Jeden Tag wurde eine Kerze entzündet, bis am 24. Dezember schließlich alle Kerzen brannten. Im Verlauf der Zeit hat sich aus dem Wichernschen Adventskranz der heute übliche Adventskranz mit vier Kerzen entwickelt.
Verwendungs- und Dekorationstipps
Für das Binden von Adventskränzen haben sich die Zweige der Nobilistanne bewährt. Sie gilt als haltbare Tannenart, die lange ihre Nadeln in blau-grüner Farbe behält. Für einen Adventskranz können die Zweige entweder um einen Strohkranz gewickelt oder vorsichtig in einem Steckschaumring angebracht werden.
Holzplatten, Äste, Zapfen oder andere Deko-Elemente wie glitzernde Kugeln, Holzfiguren und Sternchen lassen sich frei mit den Zweigen kombinieren. Eine Heißklebepistole bringt alles dort an, wo es hinsoll. Ob zurückhaltend und modern oder verspielt mit vielen kleinen Details, hier lassen sich verschiedenste Stilrichtungen ausprobieren. Für Advents- und Weihnachtsgestecke eigenen sich alle immergrünen Nadel- und Laubgehölze. Auch bei ihrer Dekoration kann der eigenen Fantasie freien Lauf gelassen werden.
So bleibt die grüne Dekoration frisch
Ein fertiger Kranz, das Advents- und Weihnachtsgesteck kann zusätzlich mit einer Sprühflasche besprüht, und so in sattem Grün gehalten werden. Den Kranz über Nacht nach draußen zu stellen, beugt dem Austrocknen in der warmen Heizungsluft vor. Im Zimmer sollte das Schnittgrün nicht in direkter Nähe von Heizkörpern stehen. Während der Adventskranz die vier Wochen bis zum Fest gut übersteht, müssen dekorierte Zweige meist nach zwei bis drei Wochen ausgewechselt werden. In einem Blumentopf und in feuchte Erde gesteckt, hält das Grün allerdings deutlich länger. Draußen, beispielsweise an der Haustür oder vor dem Fenster, bleiben Gestecke sogar über mehrere Monate frisch.
Pflanzenschutz gegen Austrocknung
Schnittgrün wird nicht nur zu Dekorationszwecken verwendet. Auch beim Pflanzenschutz kommt es zum Einsatz. Das geschnittene Grün verschiedenster Nadelgehölze eignet sich zum Abdecken von Rosen, Bauernhortensien oder Rhododendren. So bleiben die Pflanzen in der kalten Jahreszeit vor Wind, zu intensiver Sonneneinstrahlung und daraus folgender Vertrocknung geschützt.
Außendekoration
Es wertet Hauseingänge, Balkone und Hofeinfahrten freundlich auf, wenn in Pflanztrögen und Balkonkästen Schnittgrün aus verschiedenen Nadelgehölzen mit blühenden Herbst- und Winterpflanzen zum Beispiel Heidegewächsen, Christrosen, Herbstastern kombiniert wird.
Grabschmuck für die Winterzeit
Auf den Friedhöfen sind traditionell Allerheiligen und Totensonntag Zeitpunkte, um die Bepflanzung auf Gräbern für den Winter vorzubereiten. Je nach Witterungsverlauf ist es sinnvoll, die Gräber bereits früher mit Schnittgrün abzudecken. Hier lassen sich verschiedene Tannen- und Fichtenarten aber auch andere Nadelgehölze zu hübschen Farbeffekten kombinieren. Zusätzlich verschönern gekaufte oder auch selbst zusammengestellte Grabgestecke das Grab.
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