Landesgartenschaustadt Wangen: Erfolgreicher Abschluss

Ein Abschied voller Emotionen und großes Lob für das längste Sommerfest im Allgäu. Wangen gibt die Fahne weiter an die nächste Landesgartenschaustadt Ellwangen.

Schweizer Platz auf der Landesgartenschau Wangen. Bild: Landesgartenschau Wangen.

Die Landesgartenschau Wangen im Allgäu 2024 ist Geschichte. Am Sonntagabend schlossen die Tore zu später Stunde, nachdem noch einmal Tausende Menschen den Park besichtigt und genossen hatten. Insgesamt haben annähernd eine Million Menschen das längste Sommerfest im Allgäu besucht. Oberbürgermeister Michael Lang erhielt wie schon bei der Eröffnung Standing Ovations und viele der Ehrenamtlichen, die zu Hunderten noch einmal im Gelände waren, gingen am Abend ein bisschen wehmütig nach Hause.

Wunderbarer Abschlusstag

Der letzte Landesgartenschau-Tag war noch einmal wie aus dem Bilderbuch. Er begann mit einem fröhlichen Erntedank-Gottesdienst, dem letzten von 27 ökumenischen Gottesdiensten in diesem Sommer, und mehr als 1000 Menschen unter dem großen Zelt. Die Botschaft dieses Vormittags lautete: Wir wollen auf diesem Weg weitermachen. Die Kirchen übergaben aus den Kollekten einen Scheck über 10.000 Euro an das Ukraine-Projekt Wangen-Cherzon.

Das Wetter spielte mit, ein blauer Himmel bot über lange Zeit den schönen Hintergrund für kunterbunte Bilder. Volker Kugel versteigerte Teile der zwölften Ausstellung in der Floristenspinnerei, und die Musikgruppen aus der LGS-Stadt Ellwangen 2026 sorgten für gute Laune im Gelände. Die Publikumslieblinge unter den Schaugärten wurden ermittelt. (siehe eigener Text)

Offizieller Abschluss

Um 16 Uhr wurde das Ende der Wangener Landesgartenschau eingeläutet. Das Percussion Ensemble der Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu sorgte für einen mitreißenden Auftakt. Zweimal unterhielt der Rhythmuskünstler Dominik Schad von der Gruppe Stomp das Publikum. Moderiert von SWR-Redakteur Wolfgang Wanner übergab Oberbürgermeister Michael Lang die schwarz-gelbe LGS-Flagge an Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Sabine Kurtz, die sie an den Ellwanger Oberbürgermeister Michael Dambacher weiterreichte.

Standing Ovations für Oberbürgermeister Michael Lang

Als OB Lang die Bühne für seine Begrüßung und Dankadresse betreten hatte, kam er zunächst nicht zu Wort, den die über 3000 Gäste im Zelt applaudierten stehend, laut und heftig. „Mir wird’s heute richtig schwer gemacht“, sagte er auf die Frage nach seiner Stimmungslage. Aber er gab die Emotionen zurück: „Sie alle sind mit Ihrem Herzen und Ihrer Energie die Landesgartenschau!“ Annähernd eine Million Menschen waren in den 164 Tagen seit dem 26. April 2024 im Gelände der LGS. Ziel sei nicht die Million gewesen, sagte OB Lang. Ziel sei es gewesen, den Menschen Freude zu machen.

Dank an alle Partner

„Wir haben 14 Jahre gearbeitet und vorbereitet, um die schönste Landesgartenschau zu verwirklichen, die uns möglich war“, sagte OB Lang. Er dankte dem Partner bwgruen und dessen Vorsitzendem Gerhard Hugenschmidt, Staatssekretärin Sabine Kurtz für alle Förderung des Landes und allen, die zum Gelingen beigetragen haben: dem Team Ehrenamt aus Landesgartenschau, Landfrauen, Kirchen und allen anderen Vereinen. Sein Dank ging unter großem Beifall aber auch an die Vielen, die durch ihren Dienst diese Landesgartenschau ermöglichten, wie die Techniker, die an allen Bühnen für einen guten Ton sorgten; den Shuttlebusfahrern der Firma Sohler, den Menschen, die die Toiletten sauber hielten, der Firma Krumbach, den Gastronomen Stoffels und Hirschle, der Brauerei Meckatzer und dem Gastro-Partner Polster, die später ein Feuerwerk über dem Gelände abbrannten, wie es Wangen – so die Kommentare vieler Gäste – noch nicht gesehen hatte. Sein Dank ging auch an alle anderen Beschäftigten und die Bewohner des neuen Stadtteils „für das tolle Miteinander“.

Glückwunsch zu einer furiosen Schau

Staatssekretärin Kurtz lobte Wangen als eine „furiose Landesgartenschau“. Sie sagte: „Sie dürfen sich auf die Schulter klopfen, weil Sie in den 164 Tagen und zehn Jahren der Vorbereitung eine wunderbare Landesgartenschau auf den Weg gebracht haben, die über die Landesgrenzen hinausstrahlt.“ Das Land hatte die Stadtentwicklung im Vorfeld der LGS aus verschiedenen Förderprogrammen mit rund 40 Millionen Euro unterstützt.

Stolz auf das Gelungene

Auch Landrat Harald Sievers zog eine positive Bilanz. Der Landkreis Ravensburg hatte sich im Holz-Naturfaser-Pavillon den ganzen Sommer über mit seinen Themen und mit vielen Veranstaltungen, auch in Zusammenarbeit mit den Gemeinden im Kreis, präsentiert. „Alle sind stolz auf das, was da gelungen ist“, sagte er. „Es war ein großer Erfolg.“ Er erzählte, nicht nur beruflich häufiger Gast im Gelände gewesen zu sein, sondern auch privat mit seinem dreijährigen Sohn, der den Wasserspielplatz besonders liebte. Er habe diese Zeit sehr genossen, sagte Sievers.

Beste Nachwuchswerbung

Gerhard Hugenschmidt schwärmte davon, dass eine Landesgartenschau eine einmalige Chance der Nachwuchswerbung sei. Dazu würden nicht nur die vielen gärtnerischen Angebote beitragen, sondern auch das Grüne Klassenzimmer, das in Wangen von 10.000 Schülerinnen und Schülern besucht wurde.

Vorausschau auf Ellwangen 2026

OB Dambacher gab einen Ausblick auf das, was die Gäste in Ellwangen erwarten wird. Auch dort wurde mit der Jagst die Revitalisierung des Flusses umgesetzt. Nun sollen die Ellwanger und alle Gäste mit der Landesgartenschau 2026 an die Jagst geholt werden. Wie Wangen habe die Stadt eine „tolle historische Altstadt“, sagte OB Dambacher. Er versprach, auch die Stadt Ellwangen werde „die schönste LGS veranstalten, die ihr möglich ist“. Dass die Vorfreude in der Stadt schon groß ist, machten die Bürgergarde und die Gruppe „Hintere Ledergasse“ mit ihren Musikbeiträgen deutlich.

Mit dem Dank von OB Lang für den Rückhalt in den politischen Gremien und mit Blick auf den positiven gesellschaftlichen Wandel, der sich im Sog der Landgartenschau in Wangen ereignete, sagte er: „Nehmen wir den Schwung mit!“ Die beiden Rockmusiker, Gitarrist Siggi Schwarz und Sänger Tom Cruel, führten die Feierstunde musikalisch zu Ende.  

Wangen feiert sich selber

Nach dem offiziellen Teil feierte Wangen im Allgäu sich selber und noch einmal OB Lang. Er ließ in einer launigen Ansprache die Wangener und ihre Gäste - verpackt in „gute und schlechte Nachrichten“ -  noch einmal auf die LGS schauen. Zum Beispiel: die schlechte Nachricht ist: Jetzt beginnt der Rückbau, die gute Nachricht ist: Das gute Gefühl bleibt für die Zukunft, denn das Gelände bleibt bestehen.

Er dankte allen Ehrenamtlichen für das „überragende Engagement“, den Geschäftsführenden der LGS, Karl-Eugen Ebertshäuser und Edith Heppeler, die die Gesamtverantwortung trugen, und dem gesamten LGS-Team. Auch an die Sponsoren richtete er seinen großen Dank. Noch eine gute Nachricht konnte OB Lang weitergeben: „Ganz viele derer, die hier aufgetreten sind, wollen wiederkommen.“ Mehr als 3000 Menschen applaudierten stehend.

Stadtkapelle sorgt mit ihren Solistinnen und Solisten für pure Emotion

Die Stadtkapelle Wangen im Allgäu sorgte mit ihrem Programm Star Wars Saga, Arabesque, Theme from Schindler’s List, Czardas, Riverdance und Gabrielas Song aus dem Film „Wie im Himmel“ und den Solistinnen Sabine Winter (Sopran) und Sandra Marttunen (Violine) für Gänsehautmomente und holte mit Siggi Schwarz und Tom Cruel bei Music und Hardrock Stones das völlig begeisterte Publikum von den Stühlen. Zum Schluss hieß es „Time to say good-bye“ und „We are the Champions“ – Emotion pur.

Grandioses Schlussfeuerwerk

Die Gäste zogen anschließend mit dem Laternenumzug auf die Argenwiese und erlebten dort ein einzigartiges Feuerwerk, das teilweise vom Turm aus abgefeuert wurde. Wer dann noch bleiben wollte, hatte ausgiebig Gelegenheit, die Gastronomie noch bis spät am Abend zu nutzen oder noch einmal unter dem Zelt bei cooler Musik der Partyband Alarm abzutanzen. Veranstaltungsleiter Wolf Grünenwald hatte im Vorfeld versprochen, das Zelt werde noch einmal fliegen. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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