Überlingen: Landesgartenschau verzichtet auf Torf

Die Landesgartenschau Überlingen 2020 verzichtet auf der Verwendung torfhaltiger Substrate sowohl bei der Daueranlage als auch bei den temporären Ausstellungsbeiträgen.

Fast 30 000 Blumenzwiebeln, Tausende Stiefmütterchen und knapp 50 kleine Zierapfelbäumchen werden derzeit in den Ausstellungsbereichen der Landesgartenschau gepflanzt. Bild: Landesgartenschau Überlingen 2020.

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Fast 30.000 Blumenzwiebeln, Tausende Stiefmütterchen und knapp 50 kleine Zierapfelbäumchen werden derzeit in den Ausstellungsbereichen der Landesgartenschau Überlingen 2020 gepflanzt. Zahlreiche Gärtner und ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz, damit vom 23. April an der Wechselflor in Uferpark, Villengärten, Rosenobelgärten und Menzinger Gärten in schönster Pracht erblüht. Vor allem unzählige Tulpen in den unterschiedlichsten Farben und Blütenformen sowie Schachbrettblumen kommen als Zwiebeln in die Erde.

Für kräftige Pflanzen und üppige Blütenpracht sorgt in Überlingen torffreies Substrat beim insgesamt rund 3000 Quadratmeter großen Wechselflor. Die Stadt Überlingen verzichtet schon seit Jahren auf die Verwendung torfhaltiger Substrate. Die Landesgartenschau Überlingen 2020 folgt diesem guten Beispiel und verwendet grundsätzlich torffreie Erde, sowohl bei der Daueranlage als auch bei den temporären Ausstellungsbeiträgen. Dieser Weg wird konsequent beschritten, schließlich gibt es wirkungsvolle Alternativen im Gartenbau. Durch den Verzicht auf Torf leistet die Landesgartenschau einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt seltener Pflanzen und Tiere, die im Moor ihren Lebensraum haben. Bei der LGS wurde das Substrat sogar selbst gemischt. Es besteht aus Grünkompost/ Rindenkompost, gewaschenem Sand und Oberboden je zu einem Drittel. Auch alle Partnerbetriebe verwenden torffreie Erde.

Der Wechselflor ist die Art der Bepflanzung, die jahreszeitenbedingt bei einer Gartenschau unterschiedlich oft wechselt. In Überlingen wird er während der 179 Tage einmal in allen vier eingezäunten Ausstellungsbereichen erneuert. Den Wechselflor hat die renommierte Pflanzplanerin Petra Pelz aus Magdeburg entworfen. Sie hat die Pflanzen und die Art der Bepflanzung konzipiert.

Inspiriert von den Besonderheiten der ersten Landesgartenschau am Bodensee – vom Wein, dem Apfelanbau, dem Wasser, der Historie und der badischen Genussregion insgesamt – lädt die Gartendesignerin die Besucherinnen und Besucher 2020 zum Lustwandeln ein. Mit viel Einfühlungsvermögen für den jeweiligen Ort überrascht sie mit aufregenden Pflanzen- und Farbkombinationen. „Das Motto der Landesgartenschau, erfrischend, grenzenlos, gartenreich, heißt auf den Wechselflor übersetzt: erfrischendes Lustwandeln durch ein grenzenloses Gartenreich voller kulinarischer Genüsse, spannender Geschichten rund um die Region und Lustwandeln durch einen mondänen Kurort mit einer einzigartigen Atmosphäre“, fasst die Landschaftsarchitektin ihr Konzept zusammen.

Für die insgesamt 23 Wechselflorflächen allein im Uferpark, unter anderem am repräsentativen Eingangsbereich, entlang der Wege und Wegabzweigungen sowie bei der Gastronomie, hat Petra Pelz acht Themen, die sich jeweils dreimal wiederholen, konzipiert. Apfelpower ist eines davon. Das Leitgehölz im Wechselflor ist dabei der kleinfruchtige Zierapfel. Seine zarten weißen Blüten entfalten sich im Mai zu großer Pracht und im Herbst erfreut er mit seinen vielen erbsengroßen roten Früchten nicht nur das Auge der Betrachter, sondern auch Vögel und Kleiniere, die ihn gerne auf dem Speiseplan haben. Kräftige Farben – Gelb, Orange, ein kraftvolles Rot, sattes Blau oder tiefdunkles Violett begleiten die Leitstruktur.

Zierpflanzen- und Staudengärtner aus der Region bestücken den Wechselflor mit ihren Pflanzen. Insgesamt sind es 52 Flächen verteilt auf vier Ausstellungsbereiche. (Landesgartenschau Überlingen)

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