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Studie: Jeder zweite Konsument würde Produkte aus vertikaler Landwirtschaft kaufen
Steigende Bevölkerungszahlen und schlechtere Wetterbedingungen durch den Klimawandel erschweren die Produktion von ausreichend gesunden und frischen Lebensmitteln. Einen Beitrag zur Lösung dieses Problems könnte die sogenannte vertikale Landwirtschaft leisten. Hierbei wird das Gemüse und Obst in Etagen übereinander angebaut. Dieses System benötigt weder direktes Sonnenlicht noch Ackerboden, da die Pflanzen in Nährlösungen bei künstlichem Licht oder Tageslicht wachsen. Ein Wissenschaftlerteam der Universität Göttingen hat die Akzeptanz von vertikalen Anbausystemen untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Sustainability erschienen.
Die Forscher der Abteilung für Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte haben rund 500 Verbraucherinnen und Verbraucher aus Deutschland zu verschiedenen vertikalen Anbausystemen befragt. Bewertet wurde ein kühlschrankgroßes Gerät für den Privatgebrauch, ein mittelgroßes Gewächshaus, das in Supermärkten steht, sowie eine vertikale Farm, die in frühere Industriegebäude gebaut werden kann. Für 81% der Konsumenten ist Umweltfreundlichkeit ein wichtiges Thema. Nur 7% hatten bereits von vertikaler Landwirtschaft gehört. Interessant ist, dass dennoch die Hälfte der Teilnehmer frische Produkte aus vertikalen Anbausystemen kaufen würde. Zudem zeigt sich: Je größer das System, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies als nachhaltig angesehen wird. Die kleinen Systeme für den Hausgebrauch wurden insgesamt schlechter bewertet.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass bei der Entwicklung der vertikalen Anbausysteme der Fokus insbesondere auf die Nachhaltigkeit gelegt werden sollte. Nur Systeme, die wirklich umweltfreundlich sind, werden die Verbraucher überzeugen“, so Kristin Jürkenbeck, Doktorandin und Hauptautorin der Studie. „Das Thema Nachhaltigkeit wird in allen Lebensbereichen immer wichtiger für Konsumenten, dies verdeutlichen die öffentlichen Diskussionen und es darf von Unternehmen nicht ignoriert werden“, sagt Prof. Dr. Achim Spiller, Leiter der Arbeitsgruppe Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte. (Uni-Göttingen, pug)
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