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Schweiz: Zwischen Feld, Hofladen und Innovation
In Ried bei Kerzers, einer Hochburg des Schweizer Gemüsebaus, baut Gutknecht Gemüse auf rund 130 Hektar Freiland und auf 7 Hektar Gewächshaus zahlreiche Gemüsesorten an. Allein 23 Tomatensorten wachsen in den Gewächshäusern. Der Betrieb gehört zu den größten in der Schweiz und wird von Bruno und Karin Gutknecht, Pascal Gutknecht und Thomas Etter gemeinsam geführt. Zu Spitzenzeiten arbeiten hier rund 120 Personen.
Der Großteil des Gemüses landet in den Supermärkten, doch auch der Hofladen zieht viele Kundinnen und Kunden an. Mit 205 Google-Rezensionen und einem Durchschnitt von 4,8 Sternen ist er beliebt. Seit seiner Eröffnung im Frühling 2014 hat er sich fest etabliert.
An diesem Freitagmorgen herrscht im Hofladen reges Treiben: Neben den schon zahlreichen Kundinnen und Kunden betritt eine Gruppe von rund 30 internationalen Journalistinnen und Journalisten den Laden – aus Ländern wie Schweden, den USA und Guinea. Sie besuchen den Betrieb im Rahmen des Internationalen Agrarjournalistenkongresses und wollen aus erster Hand erfahren, wie der Direktverkauf in der Schweiz funktioniert.
Ein Stück Unabhängigkeit
Für Gutknecht bietet der Hofladen eine willkommene Möglichkeit, ein Stück Unabhängigkeit vom Detailhandel zu bewahren. "Es gibt uns mehr Spielraum", erklärt Pascal Gutknecht. Wenn die Preise auf dem Markt nicht stimmen, kann das Gemüse direkt im Hofladen verkauft werden. "Manchmal lenken die Großabnehmer dann doch noch ein", fügt er hinzu.
Der Hofladen spielt auch eine wichtige Rolle im Kampf gegen Food Waste. Gemüse, das für die Supermärkte nicht perfekt genug ist – weil es zu groß, zu klein ist oder einfach nicht der Norm entspricht – wird hier trotzdem verkauft. "Qualitativ ist es einwandfrei, und unsere Kundschaft schätzt das", sagt Gutknecht.
Testfeld mit Direkt-Feedback
Ein weiteres Plus: Der Laden dient als Testfeld für neue Produkte. "Wir probieren hier gerne mal etwas aus, ob es eine neue Gemüse-Sorte oder die Riesen-Zucchetti ist", erzählt Pascal Gutknecht. Der direkte Kontakt zu den Kundinnen und Kunden ermöglicht es, sofortiges Feedback zu erhalten. Produkte, die nicht gut ankommen, schaffen es nicht ins reguläre Sortiment und werden nicht mehr angebaut. "Dafür haben wir dann manchmal zuhause noch eine Weile etwas davon zu essen", fügt er schmunzelnd hinzu. (Quelle: lid.ch)
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