- Startseite
- Schweiz: Landwirtschaftliches Einkommen ...
Schweiz: Landwirtschaftliches Einkommen 2021 gestiegen
Dies zeigen die neusten Zahlen von Agroscope. Während der Pflanzenbau unter der misslichen Witterung litt, führten die gestiegenen Preise auf dem Milch- und Rindfleischmarkt zu höheren Erträgen. Der landwirtschaftliche Arbeitsverdienst pro Vollzeit-Familienarbeitskraft lag 2021 bei 59.800 CHF und war somit 2,0% höher als im Vorjahr.
Das landwirtschaftliche Einkommen umfasst landwirtschaftliche (inkl. Hofläden) und landwirtschaftsnahe Tätigkeiten wie beispielsweise die Biogasproduktion oder der Agrotourismus. Außerlandwirtschaftliche Aktivitäten sind darin nicht enthalten. Es entspricht der Differenz zwischen den Erträgen und den Aufwänden und wird sowohl für Einzelunternehmen als auch Betriebsgemeinschaften – das sind Zusammenschlüsse von zwei oder mehr Betrieben – erhoben.
Gemäß der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten bei Agroscope stieg das landwirtschaftliche Einkommen 2021 gegenüber 2020 um 1,9%. Es betrug im Mittel 80.700 CHF je Betrieb. Hinter diesem Einkommensanstieg verbirgt sich auf der Ertragsseite eine uneinheitliche Entwicklung.
- Auf den Märkten für Rindfleisch und Milch herrschte eine hohe Nachfrage bei knappem Angebot. Dies ließ die Preise ansteigen, was bei nahezu stabil gebliebenen Produktionsmengen zu höheren Erträgen führte.
- Sowohl die Eier- als auch die Geflügelfleischproduktion nahmen zu, weil Geflügelprodukte aus Schweizer Herkunft zunehmend gefragt waren. Diese Produktionsausdehnung führte zu höheren Erträgen.
- Auf dem Schweinemarkt ließ ein Überangebot die Preise stark sinken, was die Erträge aus der Schweinehaltung verringerte.
- 2021 war ein Extremwetterjahr. Spätfröste, übermäßige Regenmengen und Hagel wirkten sich negativ auf den Pflanzenbau aus. Sowohl im Acker- und Futterbau, als auch im Obst-, Wein- und Gemüsebau waren quantitativ und qualitativ schlechtere Ernten und somit tiefere Erträge die Folgen dieser schwierigen Witterungsbedingungen.
- Die Direktzahlungen pro Betrieb nahmen leicht zu, weil sich der Strukturwandel hin zu flächenmäßig größeren Betrieben fortsetzte.
Gesamthaft überwogen auf der Ertragsseite die positiven Effekte insbesondere aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Milch- und Rindfleischproduktion. Da insgesamt die Erträge leicht anstiegen und die Aufwände stabil blieben, nahm das landwirtschaftliche Einkommen um 1,9% zu.
Jede Familienarbeitskraft verdiente im Durchschnitt 59.800 CHF
Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb arbeiteten 2021 durchschnittlich 1,35 familieneigene Arbeitskräfte (-0,1%gegenüber 2020). Dazu zählen unter anderem der/die Betriebsleitende und allfällige auf dem Betrieb arbeitende Verwandte wie Ehepartner/in, Eltern oder Kinder im Erwerbsalter. Der landwirtschaftliche Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft (Vollzeit-Äquivalent) stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt aller Betriebe um 2,0% auf 59.800 CHF. In der Talregion stieg der Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft auf 76.600 CHF (+1,9%). In der Hügelregion nahm er um 3,0% auf 54.600 CHF und in der Bergregion um 2,1% auf 43.100 CHF zu.
Das Gesamteinkommen pro Haushalt betrug 111.300 CHf
Agroscope berechnet ebenfalls das durchschnittliche jährliche Gesamteinkommen eines landwirtschaftlichen Haushalts. Es setzt sich aus dem landwirtschaftlichen und dem außerlandwirtschaftlichen Einkommen zusammen. Letzteres wird außerhalb der landwirtschaftlichen Tätigkeit erzielt (z.B. Anstellung in der Industrie). Im Gegensatz zum landwirtschaftlichen Einkommen wird das Gesamteinkommen nur für Einzelunternehmen ohne Betriebsgemeinschaften erhoben. Das außerlandwirtschaftliche Einkommen stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 2,3% auf 34.500 CHF pro landwirtschaftlichen Haushalt. Das Gesamteinkommen erhöhte sich ebenfalls um 2,3% auf 111.300 CHF .
Kommentare (0)
Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.