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Salat-Innovationen vom „Fließband”
Im dänischen Ort Karlslunde, in der Nähe von Kopenhagen, liegt der Betrieb LEGRO. Jedes Jahr gehen dort Millionen Salate und Kräuter in 6 cm Jiffy-Töpfen vom Fließband. Insgesamt 17 verschiedene Kulturen – Kräuter und Salate – werden in Rinnenkultur produziert und täglich Supermärkte in Dänemark und Schweden ausgeliefert.
Die Gärtnerei wird von der Familie Högholt betrieben – von Vater Erling und den Söhnen Lars und Niels. Erling Högholt gründete den Betrieb 1958. Wo heute auf einer Fläche von 30.000 m2 moderne Gewächshäuser, Keimraum und Pack räume stehen, gab es zu Beginn lediglich 400 m2 ungeheizte Treibhausfläche, ein 85 m2 großes Wohn haus und knapp 2 ha Freilandfläche. Die ersten 12 Jahre wurden traditionelle Treibhaus- und Freilandkulturen wie Salat, Radies, Porree, Rosenkohl und Erdbeeren angebaut. Ab 1970 wurde dann ausschließlich und ganzjährig Kopfsalat produziert, wofür die Glashausfläche im Laufe der nachfolgenden Jahre auf 13.000 m2 ausgeweitet wurde.
Neue Zeiten – neue Konkurrenz
Eissalat und Chinakohl wurden in den 80er Jahren ernste Konkurrenten für den traditionellen Kopfsalat, der bis dahin den relativ bescheidenen Blattgemüsekonsum in Dänemark deckte. Der Absatz stagnierte und um das Überleben des Betriebes zu sichern, bedurfte es neuer Ideen für die Zukunft. Inzwischen waren auch die Söhne Lars und Niels in den Betrieb eingestiegen. Sie sind für die Produktion, Buchhaltung, IT und Marketing verantwortlich.
Laut einer Marktanalyse gab es in den 80er Jahren einen wachsenden Bedarf an frischen Kräutern, die ganzjährig in den Geschäften angeboten werden. Der gesamte Betrieb wurde modernisiert und bei dieser Gelegenheit auf Rinnenkultur (NFT) umgestellt. Die Hydrokultur wurde genau am 08.08.1988 eingeführt. Diese Kulturmethode bietet viele Möglichkeiten, um die Arbeiten rationeller zu gestalten und den Platz besser auszunutzen. Dank moderner Robot-Technologie sind im Betrieb LEGRO große Teile der Produktion und Verpackung weitgehend automatisiert.
Salat Comeback – jetzt als rot-grüne „Number One”
Von 1988 bis 2000 wurden ausschließlich Kräuter produziert, das heißt Petersilie, Schnitt lauch, Dill, Basilikum, Thymian und andere. Anfang 2000 stellte sich abermals die Frage nach Erneuerung. Und wo entstehen die guten Ideen, wenn man in Wasser kultur produziert? Unter der Dusche natürlich. Laut Lars Högholt wurde die zwei farbige Salatvariante bei einer solchen Gelegenheit „geboren“ und wird seitdem unter dem Namen „Number One” vermarktet. Seit einigen Jahren teilen sich die Eich blattsalate Kristine RZ, Kibou RZ sowie neuerdings auch der Batavia-Salat Vertente RZ (vorher 81-33) die Rolle des grünen Partners neben dem Lollo rossa Carmoli RZ.
Außer dem rot-grünen Salatduo wird auch der sogenannte Grand Rapid angebaut, ein hellgrüner, offener Batavia-Salat. Hier wird unter anderem die Rijk Zwaan Sorte Vertente eingesetzt. Ein wichtiges Argument bei der Wahl dieser Sorte ist die Resistenz gegen die Salatlaus Nasonovia ribisnigri (Nr: 0).
Schneller Produktionszyklus
Je nach Jahreszeit ist der Salat 6–8 Wochen nach der Aussaat verkaufsfähig. Mit 120–150 g hat er dann das Idealgewicht für die immer kleiner werdenden Haushalte.
Der umweltfreundliche Jiffy-Topf dient als „Wasserreservoir” für die Reise zum Verbraucher. Das attraktive Endprodukt landet via Förderband, gesteuert durch Barcodes, schließlich im richtigen Karton. Mit Hilfe der automatischen Verpackung geht es weiter in den Kühlraum und per LKW zum Supermarkt oder als Exportware nach Schweden. Deshalb sind alle Verpackungen sowohl auf dänisch als auch schwedisch beschriftet.
Auch in Dänemark und Schweden wächst die Bedeutung der Discounter im Einzelhandel. In diesen Geschäften ist die Kühlkapazität jedoch oft auf Fleisch- und Molkereiprodukte begrenzt. Salat in Töpfen aus der Hydrokultur ist wegen seiner besseren Haltbarkeit ohne Kühlung gerade für diese Geschäfte gut geeignet.
Produktentwicklung wird großgeschrieben
Wechselnde Marktverhältnisse fordern eine entsprechende Aufmerksamkeit bei der Entwicklung und Auswahl neuer Produkte. Rijk Zwaan ist fester Partner bei dieser Aufgabe. In Screenings werden laufend neue Sorten auf ihre Eignung für die Hydrokultur getestet. Besonders die Anfälligkeit gegen Innenbrand spielt eine wichtige Rolle. Bremia ist hier kein Problem, aber Lausbefall macht resistente Sorten (Nr: 0) immer wichtiger. Lars Högholt hat nach den Tests im vergangenen Jahr folgende Sorten von Rijk Zwaan als besonders interessant für seine Zwecke eingestuft: Romana-Salat 41-116 RZ und Quintus RZ. Beim Salanova®-Salat zeigten sich Renoir RZ und 79-32 RZ als geeignete Sorten. Auch die Mini Kopfsalatsorte Dancine RZ ist ein attraktives Produkt. „Aber es reicht nicht, dass ich als An bauer die Produkte attraktiv finde. Für die Einführung in den Markt muss der Einzelhandel mitspielen. Deshalb setzen wir uns jedes Jahr mit unserem Hauptabnehmer zusammen und stellen ihm alle interessanten Neuheiten vor.“
Salanova® ist im Kommen
Die Zukunft wird zeigen, ob andere Produkte den Einzug in die Produktion bei LEGRO schaffen. Beim Romana-Salat hat die Sorte 41-116 RZ mit jeweils zwei Pflanzen pro Topf besonders gut abgeschnitten. Aber auch die Salanova®-Sorten von Rijk Zwaan sind auf dem Vormarsch. Renoir könnte der nächste Kandidat für eine Markteinführung bei den roten Multiblattsalaten sein. Zudem ist die Sorte 79-32 RZ als aufrechter Salanova® eingeschnittener Blattsalat offenbar ein vielversprechender Salat.
Wir werden sehen, welche Produkte sich durchsetzen können und Rijk Zwaan wird weiterhin „mitmischen”, wenn es um die Entwicklung marktfähiger Innovationen geht. (Quelle: RZ Seeds & Services)
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