Royal FloraHolland: Der Input der Mitglieder ist sehr wichtig

Der Schwerpunkt bei den Mitgliedersitzungen von Royal FloraHolland lag auf dem Thema "100% digital"

Goos Hofland ist Mitglied des Mitgliederrates und sitzt im Ausschuss für Mitgliederbindung. Bild: Royal FloraHolland.

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Goos Hofland von Hofland Flowering Plants ist Mitglied im Mitgliederrat. Er freut sich, dass die Mitgliedersitzungen auf so großes Interesse gestoßen sind in November. An diesem klaren, frischen Mittwochvormittag sitzt er draußen unter dem Carport seines Betriebes und denkt an die Mitgliedersitzungen zurück. Nicht weniger als 730 Mitglieder haben sie besucht. "Es ist doch gut, dass die Mitglieder sagen, was sie denken. Wir können das gut für die Empfehlungen verwerten, die wir dem Managementteam geben."

Verpasste Chance

Ich sehe es als verpasste Chance, wenn man als Mitglied nicht zu den Mitgliedersitzungen geht," sagt Goos Hofland. Er war zusammen mit André Zuidgeest Moderator der Sitzung in 's Gravenzande und war auch in Deutschland vor Ort dabei. "Das ist der Zeitpunkt, um miteinander über die Dinge zu reden, die uns beschäftigen. Daher freue ich mich auch, dass es diesmal so viele Anmeldungen gab. Der Input der Mitglieder ist sehr wichtig. Wenn man im Mitgliederrat sitzt, braucht man die Unterstützung und die Beiträge der Mitglieder. Was denken sie über ein Thema? Natürlich hat man auch eine eigene Meinung. Aber man muss auch möglichst viel Informationen von Mitgliedern haben, um seine Funktion im Mitgliederrat gut wahrnehmen zu können."

Der Schwerpunkt bei den Mitgliedersitzungen lag auf dem Thema "100% digital". Was wurde dort dazu gesagt? "Es hängt sehr viel von Floriday ab, das müssen wir uns einfach klar machen. Dieses System ist für die Zukunft von Royal FloraHolland entscheidend. Wenn das funktioniert, ist es gut. Aber wenn es nicht funktioniert, haben wir ein echtes Problem. Das merkt man bei den Mitgliedern auch. Es führt zu Unsicherheit. Für die, die viel Geschäft im Direkthandel machen, wird sich auch eine Menge ändern. Käufer, die ihre Bestellung am Telefon oder per WhatsApp durchgeben wollen, geht das dann noch? Damit muss man flexibel umgehen. Oder jedenfalls rechtzeitig eine Lösung bereitstellen."

Klein und groß

"Was es auch schwierig macht, ist, dass da noch jemand mit im Boot sitzt. Unsere Softwarelieferanten müssen für Software sorgen, die gut mit Floriday zusammenarbeitet. Die Versteigerung muss unseren Lieferanten helfen, die benötigten Werkzeuge herzustellen, denn das können wir nicht selbst. Und was vielleicht am wichtigsten ist: Die Käufer müssen darauf vorbereitet sein. Und dabei denke ich nicht an DFG, sondern gerade an die kleineren. Dort liegt nach meiner Meinung das größte Problem, also bei den Linienfahrern, die jede Woche alles einfach am Telefon durchsagen. Die Vergangenheit lehrt, dass sich bei diesen kleinen Käufern viel ändern muss, was alles Geld kostet und daher eine Hürde bedeutet. Und wir sind ja gerade froh über diese kleineren Käufer."

Diese Differenz zwischen klein und groß merkt man auch bei den Gärtnern. "Es waren auch Mitglieder da, die Angst haben, dass die Kosten höher werden. Wir selbst hatten auch gerade gehört, dass die Kosten für Insights, den Nachfolger von FloraneXt, um 20 Euro pro Monat höher sind. Und das konnte nicht gut erklärt werden. Denn wenn man mehr bezahlen soll, bekommt man dafür auch mehr Leistung? Kleinere Mitglieder sagen dann schnell "das kostet mir zu viel". Aber bei ihnen schlägt das natürlich auch voll durch. Dasselbe Problem hatten wir bei der Umweltzertifizierung. Wenn man 1.000 Euro für ein Zertifikat bezahlen soll und dieses Geld dann nicht wieder sieht, dann will man das als kleiner Betrieb nicht. Darüber haben wir im Mitgliederrat sicher drei Nachmittage lang geredet."

Nicht abhängig von Amazon

Dasselbe gilt für die einheitliche Uhr und die Digitalisierung; darüber sind die Mitglieder verschiedener Meinung. Goos: "Es gibt welche, die schon drei oder vier Jahre lang sagen: 'Wir müssen zu einer einheitlichen Uhr und alles muss digital ablaufen'. Die ärgern sich also, dass zu wenig passiert. Für die Wegbereiter kann es nicht schnell genug gehen, und für die, die das nicht wollen, kann es nicht langsam genug gehen. Das macht es so schwierig. Man kann es dabei nicht jedem recht machen. Aber wir müssen vorankommen, darum geht es. Ich mache mir manchmal Sorgen, ob jeder begreift, wie wichtig es ist, dass wir eine schlagkräftige Absatzgenossenschaft behalten. Ich will nicht von bol.com oder Amazon abhängig werden. Ich möchte gerne unabhängig sein, selbst die Regie behalten. Ich meine, dass das mit der Genossenschaft geht, aber es hängt viel davon ab, wie schnell wir uns mit Floriday verändern können."

"Außerdem merkt man, dass es jeder für wichtig hält, dass das Unternehmen gut läuft, die Rendite stimmt und natürlich auch, dass die Kosten nicht zu stark steigen. Daran sieht man, dass die Mitglieder sehr wohl wissen, dass die Genossenschaft wichtig ist, auch die jüngeren Mitglieder. Man merkt, dass diese sich weniger über Änderungen aufregen, das kriegen sie schon geregelt. Das ist sicher auch eine Frage des Alters."

Auch auf der Basis des gewonnenen Inputs wird der Mitgliederrat nun mit dem Managementteam darüber sprechen, wie Royal FloraHolland dafür sorgen kann, dass bis Ende 2020 alle Transaktionen digital ablaufen.

Zu Goos Hofland

Goos Hofland ist Mitglied des Mitgliederrates und sitzt im Ausschuss für Mitgliederbindung. Hofland Flowering Plants ist ein Familienbetrieb, der 3,5 Hektar Gewächshausflächen in der Region Westland bewirtschaftet und verschiedene Blütenpflanzen produziert. Inzwischen wird der Betrieb von der fünften Generation der Hoflands geleitet, aber im Hintergrund sind die Brüder Goos und Peter weiter tätig, um ihre in vielen Jahren gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen an die jüngere Generation weiter zu geben. (Royal FloraHolland)

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