Rheinland-Pfalz: Öko-Aktionsplan

Mit einem Öko-Aktionsplan will Ernährungsministerin Ulrike Höfken den Ökolandbau in Rheinland-Pfalz auf 20% der landwirtschaftlichen Fläche verdoppeln und modern, innovativ sowie in bäuerlicher Tradition aufstellen.

Öko-Aktionsplan für Rheinland-Pfalz. Bild: GABOT.

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Den Auftakt zum Öko-Aktionsplan in Rheinland-Pfalz bildete ein hochkarätig besuchter Öko-Kongress in Bad Kreuznach. Ministerin Höfken erklärte: „Der Ökolandbau hat Antworten auf viele aktuelle Herausforderungen: Vom Schutz des Wassers vor Nitrat und Pestiziden, dem Schutz der Böden, der Artenvielfalt und des Klimas bis zu tiergerechter Haltung. Und Bio boomt: Die Nachfrage nach hochwertigen, möglichst unbelasteten, heimischen Lebensmitteln ist groß.“ Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Wissenschaft, Politik, Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel erörterten auf dem Kongress Chancen und Hemmnisse für den Ökolandbau in Rheinland-Pfalz. Gemeinsam legten sie so den Grundstein für den Öko-Aktionsplans des Landes.

Der Vorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Professor Hubert Weiger führte die Vorteile des Ökolandbaus für die Umwelt an. „Vor dem Ökolandbau mit seiner flächengebundenen Tierhaltung muss man das Grundwasser nicht schützen. Er trägt zudem dazu bei, die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft zu erhalten und den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung zu minimieren“, erklärte Weiger.

„Der Ökolandbau ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte Ministerin Höfken. Seit Jahren nehme der Ökolandbau in Rheinland-Pfalz stetig zu. Von 2010 bis 2016 ist die Ökofläche im Land um 68% gewachsen, allein im letzten Jahr um zwölf Prozent. Die Umstellung auf ökologisches Wirtschaften werde immer attraktiver, so Höfken. Gleichzeitig seien die Preise für die Bauern stabiler und fairer. „Wir wollen die Landwirte dabei stützen, diese Marktchancen zu nutzen und auch die Verarbeitung und Vermarktung stärken, sagte Höfken. So sollen Landwirte unterstützt werden bei Umstellung und Beibehaltung der ökologischen Wirtschaftsweise, zum Beispiel durch Stärkung von Erzeugerzusammenschlüssen, Regionalvermarktung, Beratung sowie Aus- und Weiterbildung. In der Kita- und Schulverpflegung, wie in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung gebe es ungenutzte Chancen und Nachfrage, die nicht gedeckt werde. Defizite gebe es auch bei der Versorgung mit regionalen Bio-Produkten, zum Beispiel beim Gemüse. Nur 25% des in Deutschland gekauften Öko-Gemüse stamme auch aus Deutschland. „Das ist für unsere rheinland-pfälzischen Gemüsebaubetriebe ein Potenzial, das wir nutzen müssen“, so Höfken. Der Öko-Aktionsplan soll auch Forschung und Entwicklung stärken. So gebe es einen erheblichen Bedarf an der Entwicklung umweltgerechter Pflanzenschutzmittel, die auch dem konventionellen Bereich zugutekomme.

Rheinland-Pfalz biete mit seinen familiengeführten Betriebsstrukturen die besten Voraussetzungen für eine Ausweitung der ökologischen Produktion, insbesondere im Gemüse- und Obstbau. Als Besonderheit komme der ökologische Weinbau hinzu. In Rheinland-Pfalz liegen 65% der ökologisch bewirtschafteten Rebfläche Deutschlands. Der Öko-Aktionsplan wolle Maßnahmen bündeln und entwickeln, um diese Stärken auszubauen, bestehende Hemmnisse abzubauen und so das Ziel 20% Ökofläche zu erreichen, so die Ministerin. Höfken wies auch auf die kommenden Ökotage Rheinland-Pfalz hin, die am 16. September starten. (MUEEF)

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