Retro-Pflanze im Trend: Streptocarpus

In der Gattung Streptocarpus gibt es verschiedene Arten, die ab 1850 in England züchterisch bearbeitet wurden.

Bezaubernde Streptocarpusblüten.Bild: Klaus Margraf.

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Die Stammformen der Drehfrucht, auch Kapprimel genannt, sind in Südafrika, Madagaskar und Asien beheimatet. Sie wachsen dort in den Gebirgswäldern mit mildem Tropenklima und sind Bestandteil der Bodenflora. Laut Literatur sind über 130 Arten bekannt. Da die Fruchtkapseln spiralig gedreht sind, ist der botanische Gattungsname aus dem Griechischen aus den Worten streptos (gedreht) und karpos (Frucht) zusammengesetzt. Umgangssprachlich wird die Pflanze meist als Streptocarpus bezeichnet und weniger als Drehfrucht. In der Gattung Streptocarpus gibt es verschiedene Arten, die ab 1850 in England züchterisch bearbeitet wurden. So entstanden die heutigen im Handel befindlichen Hybriden, die ihre primelartigen, stängellosen Laubblätter rosettenförmig angeordnet haben. Die asymmetrischen Trichterblüten sind von einer fünfzähligen Blütenkrone umgeben. Das große Spektrum der Blütenfarben reicht von blau, hellblau, zartlila, kräftig rot, rosa bis weiß, wobei auch Züchtungen mit mehrfarbigen Blüten vorhanden sind. Die Blütezeit liegt allgemein zwischen März/April und September/Oktober – vorausgesetzt die verblühten Stiele werden entfernt, damit sich neue Blüten bilden können.

Standort

Bei der Auswahl des Aufstellorts im Zimmer sollte man sich den Wachstumsbedingungen am heimatlichen Standort so gut wie möglich annähern. So soll der Platz ganzjährig warm und hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein (Verbrennungen auf den Blättern sind möglich!). Er sollte auch eine Luftfeuchte von möglichst über 50% bieten, wobei die heutigen Hybrid-Züchtungen toleranter sind und auch mit weniger zurechtkommen. Die Pflanzen stehen am besten direkt an Ost- oder Westfenstern bei Zimmertemperaturen zwischen 20 und 25°C. Um die Luftfeuchte in Pflanzennähe zu erhöhen, ist es ratsam, die Töpfe in mit Wasser gefüllte Untersetzer auf Kieselsteine zu stellen. Stauende Nässe muss aber vermieden werden. Die Pflanzen werden mäßig feucht gehalten, was bedeutet, dass bis zum nächsten Gießen die Topfoberfläche angetrocknet sein kann. Dazu muss weiches, kalkarmes, zimmerwarmes Wasser verwendet werden. Allgemein ist Regenwasser günstig. Beim Gießen ist zu beachten, dass die Drehfrucht wie auch andere Gesneriaceen (zum Beispiel Usambaraveilchen u. Ä.) empfindlich gegen ein Benetzen der Blätter ist. Deshalb wird nur auf die Erde gegossen und nicht über oder zwischen die Blätter.

Düngen

Vom Frühjahr bis zum Herbst werden etwa alle zwei bis vier Wochen Flüssiggaben von handelsüblichen Düngern verabreicht. In der winterlichen Ruhepause von Oktober bis Februar können die Pflanzen bei 10 bis 15°C stehen, dann wird weniger gegossen. Ab März werden sie wieder wärmer gestellt. Braune Blätter können Anzeichen für zu viel oder zu wenig Wasser sein. Ein Umtopfen der Pflanzen erfolgt erst, wenn der Ballen gut durchwurzelt ist, am besten im Frühjahr. Die Pflanzgefäße sollten nicht zu groß gewählt werden. Als Substrat können handelsübliche Erden verwendet werden, die einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 aufweisen.

Vermehren

Die meisten Hybrid-Sorten werden durch Blattstecklinge vermehrt. Dazu wird im Frühjahr von gerade ausgewachsenen Blättern die Mittelrippe herausgeschnitten. Die Blattteile kommen nun mit der Schnittfläche in das Vermehrungssubstrat. Es ist auch möglich, aus der Blattmitte 3 Zentimeter breite Stücke quer zur Mittelrippe herauszuschneiden und mit der unteren Schnittfläche in das Substrat (Torf-Sand-Gemisch) zu stecken. Die Vermehrungstemperatur liegt bei über 22°C. An den Blattstücken bilden sich nach einem bis zwei Monaten kleine Pflänzchen mit Wurzeln. Wenn sie eine Größe von etwa 1 Zentimeter erreicht haben, können sie – nicht tiefer als 1 Zentimeter – in kleine Blumentöpfe gesetzt werden. (iva.de/IVA-Magazin)

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