Pflanzen, Möbel & Co online shoppen: Ist der stationäre Handel bedrohter denn je?

Die Gartenliege steht perfekt ausgerichtet zur Sonne, das neue Sofa wurde in zwei Tagen geliefert und die passende Palme kam auch noch dazu. Einkaufen für Haus und Garten funktioniert heute anders – nicht besser oder schlechter, aber definitiv bequemer.

Die Probleme des stationären Handels lassen sich nicht auf Amazon oder fehlende Parkplätze schieben. Bild: GABOT.

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Ob Pflanzen, Gartenhäuser oder Heimtextilien: Wer heute neu einrichtet, muss weder durch Möbelhallen oder Gartencenter ziehen noch sich an Öffnungszeiten halten. Die Frage stellt sich nicht mehr, ob sich das Einkaufsverhalten verändert hat – sondern, was das für den stationären Handel bedeutet.

Warum Pflanzen, Gartenmöbel und Heimtextilien vermehrt digital gekauft werden

Die Gründe, warum Möbel, Pflanzen und Gartenzubehör vermehrt im Online-Warenkorb landen – statt im Kofferraum, sind weder revolutionär noch schwer zu erraten. Online wird dann eingekauft, wenn gerade Zeit ist, nicht wenn der Händler geöffnet hat. Das Sortiment? In den meisten Fällen deutlich breiter. Die Lieferbedingungen? Oft verlässlicher und vor allem komfortabler als jede spontane Selbstabholung im Möbelhaus.

Gartenhäuser, Esstische, Outdoor-Sofas – was früher ohne Spedition und Muskelkraft kaum denkbar war, wird heute bis an die eigene Haustür geliefert. Online-Shops bieten neben Produkten auch inspirierende Ideen zum Nachmachen: Farbkombinationen, Moodboards und Filterfunktionen nehmen die Entscheidung ab. Heimtextilien für draußen – wetterfeste Kissen, waschbare Teppiche, textile Raumteiler – lassen sich mit wenigen Klicks zusammenstellen. Niemand muss sich mehr zwischen Bequemlichkeit und Geschmack entscheiden. Beides geht gleichzeitig.

Digitale Inspiration statt Ausstellungsfläche

Ein gutes Beispiel für diese Entwicklung ist https://de.vente-unique.ch/ – nicht einfach nur ein Möbelshop, sondern eine Art digitaler Showroom für alle, die sich inspirieren lassen wollen. Wer nach einem neuen Look für Terrasse, Balkon oder Wohnzimmer sucht, bekommt gleich die gesamte Bandbreite mitgeliefert – Farben, Materialien und Proportionen bereits harmonisch zusammengesetzt.

Vor allem im Gartenmarkt und im Gartenbereich spielt diese visuelle Unterstützung eine zentrale Rolle. Statt Einzelstücke zu kaufen, entsteht das Bedürfnis nach durchdachten Sets. Natürliche Töne, warme Textilien, Pflanzgefäße in abgestimmten Nuancen – das Gefühl von Atmosphäre wird digital inszeniert. Der Effekt? Weniger Entscheidungsunsicherheit, mehr Stilgefühl. Wer sich hier umsieht, muss keine Gestaltungsberatung mehr buchen. Es reicht, die richtige Kombination zu wählen – und auf Jetzt kaufen zu klicken.

Was beim Online-Kauf fehlt – und warum der stationäre Handelnicht am Ende ist

Natürlich hat digitales Einkaufen seine Grenzen. Holz fühlt sich anders an, wenn es nicht auf dem Display, sondern mit dem Tastsinn wahrgenommen wird. Ein Sofa kann auf Bildern ein Traum sein und sich beim Probesitzen als Reinfall entpuppen. Und Pflanzen können nur in Echt ihre wahre Schönheit entfalten.

Es ist die Sinnlichkeit, die im Internet verloren geht. Und mit ihr die Möglichkeit, Fragen im direkten Gespräch zu klären oder spontane Entdeckungen zu machen. Zudem bleibt die Rückgabe sperriger Möbel oder beschädigter Pflanzen umständlich. Auch dann, wenn die Retoure kostenfrei ist, bleibt sie logistisch ein kleiner Alptraum.

Die Zukunft des Einzelhandels mag vielleicht ungewiss sein – und dennoch profitiert der stationäre Handel genau von diesen Momenten: vom echten Erleben, von ehrlichem Feedback, von der Möglichkeit, mit einem Gefühl für Material und Qualität nach Hause zu gehen. Wer das bietet, ist nicht überholt – nur herausgefordert.

Neue Konzepte, die Online und Offline klug miteinander verbinden

Zwischen analogem Erleben und digitalem Komfort gibt es Spielraum – und der wird längst genutzt. Showroom-Konzepte setzen nicht mehr auf volle Lager, sondern auf kuratierte Erlebnisse. Gesehen wird im Laden, gekauft wird per QR-Code. Die Ware? Kommt später und zwar direkt nach Hause. Beratung findet im Geschäft statt, aber auch via Live-Chat oder Video-Call.

Moderne Tools machen es möglich, Möbel virtuell im eigenen Garten zu platzieren. Farben lassen sich wechseln, Positionen verschieben, Stimmungen simulieren. Wer möchte, kann vom Sofa aus planen – mit Apps, die so intuitiv funktionieren wie das Umstellen von Stühlen im echten Leben.

Die Verbindung von Touchpoint und Technik ist kein Kompromiss, sondern eine Erweiterung. Offline wird zur Bühne, online zum Servicezentrum. Wer als Unternehmer beides versteht, schafft ein Erlebnis, das sich nicht zwischen Nostalgie und Innovation entscheiden muss.

Welche Garten- und Wohnthemen sich besonders für den Online-Handel eignen

Kaum ein Bereich zeigt so deutlich, wie sehr sich Angebot und Anspruch verändert haben, wie der Garten. Der Begriff Außenbereich ist zur Einladung geworden – zur Gestaltung, zum Wohlfühlen, zum Verweilen. Entsprechend groß ist das digitale Sortiment.

Kübelpflanzen, Stauden, Lavendelbüsche, Palmen oder Grasnelke, die beliebteste Blume in 2024, – alles bestellbar, inklusive Standortempfehlung und detaillierter Pflegeanleitung. Bei Möbeln dominieren modulare Systeme, wetterbeständiges Material und durchdachtes Design. Textilien sind keine Beilage mehr, sondern Stilmittel: Outdoorteppiche setzen Akzente, Kissen sorgen für Farbe, Vorhänge für Privatsphäre.

Selbst größere Projekte wie Gartenhäuser oder Hochbeete lassen sich heute online planen. Maße, Materialien, Aufbauoptionen – das alles geschieht längst nicht mehr im Beratungsgespräch, sondern im Konfigurator. Was früher nach Expertise klang, erledigt sich heute im Browserfenster.

Einzelhandel unter Druck

Die Probleme des stationären Handels lassen sich nicht auf Amazon oder fehlende Parkplätze schieben. Es geht um Relevanz. Wer heute erfolgreich verkaufen will, muss mehr bieten als ein gutes Produkt zur richtigen Zeit. Denn wer sich vor Ort informiert, vergleicht später online – aus Gewohnheit, aus Preisgründen, aus Bequemlichkeit.

Zudem werden Ladenfläche zur finanziellen Last, Personal zur Herausforderung, Lagerhaltung zum Risiko. Gleichzeitig steigt der Anspruch an Individualisierung und Service. Wer mitzieht, hat Chancen. Wer wartet, verliert.

Es gibt sie, die erfolgreichen Konzepte: Geschäfte, die Workshops anbieten, Beratung neu denken oder Erlebnisflächen schaffen. Orte, an denen gekauft wird, weil das Storytelling überzeugt – nicht nur das Preisschild. Dort, wo Mehrwert spürbar wird, entsteht Kundenbindung. Und die lässt sich nicht mit Versandkostenfreigrenzen aufwiegen.

Neue Wege braucht der Handel – und digitale Ideen können ihn retten

Der Online-Handel ist nicht gekommen, um den stationären zu ersetzen. Er ist gekommen, um ihn herauszufordern – zu mehr Mut, mehr Service, mehr Kreativität. Die Zukunft gehört nicht einem Kanal, sondern dem Zusammenspiel.

Es wird weiterhin Showrooms geben, Schaufenster, Sofas zum Probesitzen und Gartenbänke zum Anfassen. Aber daneben wird es digitale Assistenten geben, Konfiguratoren, Lieferoptionen, die früher nur Großhändler kannten.

Wer beides nutzt, wer Menschen dort abholt, wo sie suchen – online, offline, zwischendrin – hat die besten Karten. Und manchmal reicht dafür schon eine Idee, ein gutes Gefühl für Gestaltung – und vor allem Mut, ein Möbelstück nicht nur zu zeigen, sondern zu inszenieren.

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