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NRW: Nachhaltige grüne Stadtentwicklung
Eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa zeigt auf, dass es der Kommunalpolitik in der Corona-Krise gelungen ist, das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der Administration vor Ort zu stärken: Die Bürger haben wahrgenommen, wie sich Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte und die Verwaltung eingesetzt haben. Bemerkenswert ist laut Forsa auch, dass die Bürger mit der kommunalen Ebene eher Menschen verbinden und weniger Parteipolitik. Dies ist insbesondere für Nordrhein-Westfalen von Bedeutung, denn hier finden im September Kommunalwahlen statt. Josef Mennigmann, Vorstandsmitglied des Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V. und Galabauunternehmer aus Hamm, freut sich über diese Entwicklung: „Für die Bürger wie für die lokale Wirtschaft sind die Kommunen erste Ansprechpartner und als Gebietshoheit verantwortlich für viele Aspekte der lokalen Infrastruktur und der Lebensqualität. Wir sind froh, dass in der öffentlichen Debatte mehr und mehr über die Zeit nach Corona diskutiert wird und dass nun auch wieder Themen wie der Klimaschutz und die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung auf der Agenda stehen.“ Nordrhein-Westfalen sei als bevölkerungsreichstes Bundesland in besonderem Maße gefordert, die 2030-Agenda der UN und deren Nachhaltigkeitsziele aufzugreifen und kommunal umsetzen, da Städte hierbei eine entscheidende Rolle spielen, so Mennigmann.
Kommunen sind Zukunftsmacher
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen betonte jüngst, Essen werde sich auch nach dem Grüne-Hauptstadtjahr weiter als nachhaltige Kommune aufstellen: „Durch die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie können Städte ihre Verantwortung für eine globale, nachhaltige Entwicklung zeigen: ökologisch, sozial und ökonomisch“, so Kufen. "Wir brauchen dafür abgestimmte Verkehrs-, Klima-, Wohnraum- und Energiekonzepte. Sie sind die Kernthemen einer erfolgreichen Entwicklung von Nachhaltigkeit. Und sie sind damit zugleich die größte Herausforderung für die Zukunft unserer Städte." In die gleiche Richtung denken auch andere Kommunen: Anfang Mai 2020 fand unter Leitung von Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz NRW der 11. Dialog „Chefsache Nachhaltigkeit“ statt. Alle Teilnehmer - achtzehn Bürgermeister, Oberbürgermeister, Landräte und Beigeordnete sowie Vertreter der Kommunalen Spitzenverbände aus NRW - waren einig in der Einschätzung, dass die vor der Corona-Krise stark diskutierten ökologischen Herausforderungen für die Kommunen nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Für eine nachhaltige Entwicklung müssten ökologische, soziale und wirtschaftliche Belange langfristig zusammengedacht werden.
Jetzt investieren in Nachhaltigkeit
Bereits 2016 hatte das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag des NRW-Umweltministeriums verschiedene Orientierungsszenarien für die weitere Entwicklung des Bundeslandes bis zum Jahr 2030 entwickelt. Sie dienen als Hintergrund für eine Nachhaltigkeits-Vision NRW 2030. Darin wurde als ein langfristiges Ziel festgehalten, dass NRW zu einem Bundesland werden könne, „in dem die Bürger auf angenehme Art und Weise ressourcen- und umweltschonend leben können. NRW werde so zum Vorreiter und Pionier nachhaltigen Wirtschaftens und Lebens und ökonomisch gestärkt.“ Gerade jetzt müssten die für die Zukunft richtigen Entscheidungen fallen, so Mennigmann mit Blick auf die grüne Infrastruktur in Stadt und Land: „Öffentliche Investitionen in die Aufwertung von Stadteilen und Quartieren wirken wie eine Initialzündung. Sie ziehen private Initiativen und Investitionen in vielfacher Höhe nach sich und steigern die Lebensqualität dauerhaft.“ Immerhin würden bundesweit rund 30% der öffentlichen Investitionen von Kommunen getätigt und Ökonomen zufolge gehörten Investitionen in den Klimaschutz zu den wirksamsten Konjunkturimpulsen überhaupt. So erkläre sich, dass bundesweit der Appell von Ministerien, Umweltverbänden und Initiativen unisono auf eine verstärkte Durchgrünung städtischer Räume setzt.
Dass nach reiflicher Überlegung und unter Berücksichtigung aller Restriktionen trotz der Corona-Krise die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort eröffnet worden sei, sieht der Verband als ein gutes Zeichen. „Hier können Besucher sehen und spüren, wie Strukturwandel und Stadtentwicklung mit Grün wirken. Wir alle brauchen mehr und besseres Grün in unseren Städten und Gemeinden. Der Wert von öffentlichen Grünflächen wurde in der Corona-Krise für die breite Bevölkerung deutlich. Daraus sollten wir lernen und sicherstellen, dass die Kommunen hier weiter investieren“, so Mennigmann mit Blick auf die Kommunalwahlen im September. (GPP)
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