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NRW: Investiert EU-Gelder für nachhaltige Land- und Forstwirtschaft
Für das neue Programm zur Entwicklung der ländlichen Räume in NRW stehen 1,1 Mrd. Euro EU-Fördergelder und weiteren nationalen Kofinanzierungen für den Förderzeitraum 2014–2020 zur Verfügung. Die Mittel dazu kommen aus dem deutschen Anteil des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER). Der aktualisierte und vervollständigte Programmentwurf wurde im Laufe der Woche bei der EU-Kommission zur Genehmigung eingereicht. "Jetzt ist Brüssel am Zug, wird unseren Programmentwurf auf Herz und Nieren überprüfen und hoffentlich noch in diesem Jahr grünes Licht geben", so Landwirtschaftsminister Johannes Remmel. "Wir werden mit diesen Mitteln die nachhaltige Entwicklung unserer ländlichen Räume vorantreiben. Mit diesem Programm fördern wir vielfältige Naturlandschaften sowie die Stärkung des Artenschutzes und die Entwicklung zu einer umwelt- und tiergerechten Landwirtschaft. Die Mittel für die ländliche Entwicklung werden gegenüber der alten Förderperiode deutlich erhöht. Damit werden wir in den ländlichen Regionen und Dörfern in innovative Initiativen für mehr Lebensqualität investieren", erklärte Remmel. "Unsere ländlichen Regionen bieten viele Chancen und Möglichkeiten. Sie stehen zugleich vor beachtlichen Herausforderungen. Dabei unterstützt sie die Landesregierung mit dem vorgelegten Programmentwurf."
Auf Leistungen der Land- und Forstwirtschaft, die dem Natur- und Artenschutz, einer vitalen Umwelt, dem ökologischen Landbau sowie der Klimaanpassung der heimischen Wälder dienen, legt die künftige Förderung einen deutlichen Schwerpunkt. Remmel: "Öko-Landbau, Agrarumweltmaßnahmen und Vertragsnaturschutz flankieren den Weg zu einer natur- und gewässerverträglichen Landwirtschaft. Ein starker und attraktiver Vertragsnaturschutz ist zum Beispiel unverzichtbar für den Erhalt und die Entwicklung der wertvollen Naturschutzgebiete und für die vom Rückgang bedrohten wildlebenden Tiere und Pflanzen der Agrarlandschaft, zu deren Schutz wir verpflichtet sind."
Auch tiergerechte Haltungsformen von Nutztieren werden zukünftig unterstützt, zum Beispiel bei Investitionen in Ställe, die den Tieren mehr Platz bieten, und in die Weidehaltung von Milchkühen und Mastrindern. Mit der Förderung von Bildungs-, und Beratungsangeboten sowie Netzwerken von Wissenschaft und Praxis soll die heimische Landwirtschaft noch besser auf neue Umweltanforderungen und Marktentwicklungen reagieren können.
Einen deutlichen Zuwachs erfahren die Fördermittel, die dazu bestimmt sind, die Kommunen und Regionen im ländlichen Raum voran zu bringen. Dazu zählen die Dorfentwicklung und insbesondere die Breitbandversorgung für schnelles Internet. Hier stellt das Ministerium aus dem NRW-Programm rund 70 Mio. Euro bereit. In vergleichbarer Höhe wird die interkommunale Zusammenarbeit für Lebensqualität, Wirtschaft und neue soziale Fragen gefördert: Im Rahmen von LEADER können Gemeinden und kleine Städte effektiv zusammenarbeiten, um beispielsweise den demografischen Wandel zu bewältigen. LEADER eröffnet durch eine breite bürgerschaftliche Mitwirkung Chancen für vielfältige Innovationen auf dem Land: Generationenprojekte, neue Formen des öffentlichen Nahverkehrs, touristische Initiativen und regionalwirtschaftliche Impulse für Fachkräftegewinnung oder Regionalvermarktung. Insgesamt wird dieser Baustein des NRW-Programms deutlich ausgebaut. Der Einsatz der EU-Mittel wird hier mehr als verdreifacht. Ziel ist, mehr als 20 geförderte Regionen statt bislang 12 möglich zu machen.
Der Entwurf des Programms beruht auf einem zweijährigen Diskussionsprozess mit zahlreichen Partnern unter anderem aus Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz- und Umweltverbänden, Kommunen und weiteren Behörden.
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