Niedersachsen: Umweltministerium kritisiert Zulassungsverlängerung

Die EU-Kommission hat die Zulassung für Glyphosat ohne jegliche Auflagen um 18 Monate verlängert. Die Zulassung des umstrittenen Pflanzenschutzwirkstoffs wäre am 30.06.2016 ausgelaufen.

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Die EU-Kommission hat die Zulassung für Glyphosat ohne jegliche Auflagen um 18 Monate verlängert. Die Zulassung des umstrittenen Pflanzenschutzwirkstoffs wäre am 30.06.2016 ausgelaufen.

Dazu Niedersachsens Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz:
„Die Blankovollmacht für die weitere Anwendung von Glyphosat ist ein massiver Verstoß gegen das in Europa verankerte Vorsorgeprinzip im Umwelt- und Gesundheitsschutz. Dieses Beispiel zeigt, dass die Gremien der EU Entscheidungen treffen, die sich nicht in erster Linie an diesem Vorsorgeprinzip orientieren. Wenn Europa mehr Vertrauen in der Bevölkerung aufbauen will, dürfen solche Entscheidungen nicht getroffen werden", so Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz. „Angesichts der Verdachtsmomente ist diese Zulassungsverlängerung unverantwortlich."

Derzeit prüft die Europäische Chemikalienbehörde (ECHA), ob Glyphosat eventuell als krebserregend eingestuft werden muss. Der vom deutschen Bundesamt für Risikobewertung (BfR) erstellte neue Zulassungsantrag für Glyphosat verneint den Krebsverdacht und stützt sich dabei auf mehrere nach wie vor geheim gehaltene Gutachten der Industrie. Etliche veröffentlichte Studien sehen dagegen neben dem Krebsverdacht auch schädigende Wirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit und das Immunsystem.

Kottwitz erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung, alle Gutachten und Studien zu Glyphosat umgehend öffentlich zu machen, um den Wirkstoff umfassend bewerten zu können.

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