Niedersachsen: Erntebeginn bei Erdbeeren

Die heimische Erdbeer-Ernte nimmt Fahrt auf. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen rechnet mit einer normalen Erntemenge in sehr guter Qualität.

In Hofläden und an Marktständen hat die Zeit der heimischen Erdbeeren begonnen. Bild: GABOT.

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Immer öfter stehen in diesem Tagen die roten, saftigen Früchte aus niedersächsischer Produktion zum Verkauf. Derzeit würden Erdbeeren schon in geheizten Gewächshäusern geerntet – seit dem 1. Mai begann die Ernte in ungeheizten Folientunneln mit repräsentativen Mengen, berichtete die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen.

Die normale Freilandernte wird voraussichtlich um den Monatswechsel vom Mai zum Juni beginnen, bei mit Wärme speicherndem Vlies und/oder mit Folie verfrühten Beständen etwa zehn Tage vorher. „Dieser Termin lässt sich nicht genau vorhersagen, da die Flächen dieses Jahr auf Grund zahlreicher Stürme zu sehr unterschiedlichen Terminen abgedeckt wurden“, erläuterte Felix Koschnick, bei der LWK Leiter der Versuchsstation Beerenobst in Vechta-Langförden.

„Wir erwarten eine normale Erntemenge in sehr guter Qualität“, sagte Koschnick. „Die starken Spätfröste Ende März und Anfang April haben nur geringe Schäden verursacht, da die Erdbeeren zu dieser Zeit noch nicht in der Blüte waren“, ergänzte Albert Nordmann, Berater für Beerenobst des Obstbauversuchsringes am Standort Vechta-Langförden des Obstbauzentrums ESTEBURG. Da nahezu alle Erdbeerflächen beregnet werden könnten, wirke sich die aktuelle Trockenheit in den schon stehenden Kulturen nicht nennenswert aus, so Nordmann. Probleme gebe es da schon eher bei den jetzt anstehenden Neupflanzungen. Diese müssten unbedingt sofort nach der Pflanzung intensiv bewässert werden.

Die größte Sorge der Betriebe ist derzeit, ob es trotz Beschränkungen durch die Corona-Pandemie gelingt, zur Haupternte ab Anfang Juni genügend qualifizierte Erntehelfer zu bekommen. Deshalb werden Neupflanzungen derzeit etwas verhaltener angelegt. Plattformen wie etwa die Internetseite www.agrarjobboerse.de der Landwirtschaftskammern sollen jedoch dabei helfen, Freiwillige aus dem Inland rechtzeitig als Saisonkräfte zu vermitteln.

In den Folientunneln werden hauptsächlich die Erdbeer-Frühsorten Clery und Malling Centenary angebaut, zunehmend aber auch immertragende (remontierende) Sorten. Bei deren Pflanzen werden konstant Blüten nachgeschoben, so dass immer Frucht und Blüte zu sehen sind. Solche Sorten werden bis in den Herbst hinein geerntet. Im normalen Freilandanbau ist nach wie vor Elsanta die Hauptsorte, etwas zunehmend wird die Frühsorte Aprica eingesetzt.

Im Freiland ist in den zurückliegenden Jahren der Anbau diverser remontierender Sorten etwas ausgebaut worden, um die Erntezeit auszudehnen. Um unabhängiger von Witterungseinflüssen zu sein, treiben manche Betriebe den Erdbeer-Anbau in Folientunneln voran. Der Freilandanbau wird hingegen etwas reduziert.

Aktuell werden in Niedersachsen auf rund 4.000 Hektar Erdbeeren angebaut, etwa die Hälfte davon im Raum Vechta-Langförden. Nach Angaben des Landesamts für Statistik in Hannover haben 2019 in Niedersachsen 274 Betriebe auf 3.260 Hektar Erdbeeren angebaut (davon 3.104 Hektar im Freilandanbau, 156 Hektar unter Folie). Insgesamt ernteten die Betriebe 2019 knapp 30.000 Tonnen Erdbeeren (5% weniger als 2018). (LWK Niedersachsen)

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