"Münster blüht was": Bunte Blühstreifen auf 16 Hektar

In Münster erstrahlen dieser Tage im gesamten Stadtgebiet auf über 160.000 m² kleinteiliger Ackerfläche bunte Blühstreifen.

Bunte Blühstreifen dienen als Nahrungsquelle für Insekten.

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In diesen Tagen erstrahlen im gesamten Stadtgebiet auf über 160.000 m² kleinteiliger Ackerfläche bunte Blühstreifen. Dazu hatten rund 25 Münsteraner Landwirte bereits im Frühjahr im gesamten Stadtgebiet eine reichhaltige Blumenmischung auf ihren Feldern ausgesät. Die Saatmischung besteht aus zehn Kulturarten und einen biologischen Anteil von 80%. Neben Buchweizen, Rauhafer, Öllein, Inkarnatklee, Phacelia und der Sonnenblume sind es in diesen Tagen auch Sommerwicke, Dill, Futtermalve und Ringelbume, die das Auge erfreuen.

Die nun in der Blüte stehenden Streifen dienen einerseits als Nahrungsquellen für Insekten wie Honigbienen, Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge, die auch für die Bestäubung von Kulturpflanzen wie Obst oder Raps eine wichtige Rolle spielen. Die Blühmischung bietet darüber hinaus einen Lebensraum für Rebhuhn, Kiebitz, Fasan oder Feldhase. Die Münsteraner Landwirte setzen sich auf diese Weise aktiv für den Erhalt der Artenvielfalt ein und verzichten dafür freiwillig auf einen Teil ihrer Ernte.

„Wir Landwirte machen uns durch das Aussäen der reichhaltigen Blühstreifen für den Naturschutz stark. Mit nunmehr über 16 ha haben wir den Flächenumfang der Blühstreifen in den vergangenen Jahren stetig gesteigert. Deutlich wird, dass uns die Artenvielfalt besonders am Herzen liegt und wir uns verstärkt dafür einsetzen“, freut sich Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes. Das Blühstreifenprojekt „Münster blüht was…“ wird finanziell durch die Sparkasse Münsterland Ost unterstützt und durch die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft und die Münsteraner Landwirte umgesetzt.

„Die Blühstreifen bieten für zahlreiche Insekten und Tiere Rückzugsräume, insbesondere in der Zeit nach Raps- und Obstblüte. Zudem stellen die Einsaaten eine besondere Bereicherung für das Landschaftsbild dar“, sagt Steffen Hogeback, Landschaftsökologe bei der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, die die Aktion durchführt und koordiniert. Besonders erfreulich: Allein in Amelsbüren haben rund ein Dutzend Landwirte in diesem Jahr auf vier Hektar bunte Blühstreifen ausgesät. Landwirt Michael Woermann vom Ortsverband Amelsbüren/Hiltrup hat für die teilnehmenden Berufskollegen die Aussaat übernommen. Nebenerwerbslandwirt Franz-Josef Bünker hatte dazu seine Drillmaschine mit passender Breite für die Feldstreifen zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen eines Besichtigungstermins trafen sich jetzt Elmar Schulze Heil und Michael Woermann vom Landwirtschaftlichen Ortsverband Amelsbüren mit Frank Butzlaff von der Sparkasse Münsterland Ost, Steffen Hogeback von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft und Landwirtin Susanne Schulze Bockeloh, um sich vor Ort auf einer Feldfläche in Amelsbüren ein Bild von den bunten Blühstreifen zu machen. „Die Blumen machen die Landschaft noch attraktiver und leisten zudem einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt in unserer Region. Gerne fördern wir deshalb dieses nicht nur farbenfrohe, sondern auch äußerst nützliche Naturschutzprojekt der Münsteraner Landwirte“, freut sich Frank Butzlaff, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter der Sparkasse Münsterland Ost.

Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft hat es sich zum Ziel gemacht, die nachhaltige Nutzungsfähigkeit, Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaften in Westfalen-Lippe als Lebensraum für ihre charakteristische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten und zu fördern. Dabei setzt sich die Stiftung für die Zusammenführung der Belange von Landwirtschaft und Naturschutz ein. Feldlerchenfenster und Nisthilfen für die Rauchschwalbe wurden in dem Zuge von Landwirten ebenso unterstützt, wie der Anbau von blühenden Zwischenfrüchten, die das Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten im Herbst verbessern. Insektenhotels und Nisthilfen für den Steinkauz sind weitere Projekte, die Münsteraner Landwirte zum Schutz der Artenvielfalt umsetzen. (WLV)

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