Mecklenburg-Vorpommern: Ökolandbau-Fläche wächst um fast 10.000 ha

Wegen Trockenheit kommt es zu Ertragsverlusten bis zu 50%.

Der Anteil an Ökolandbau ist in Mecklenburg-Vorpommern auf fast 10.000 ha gestiegen. Bild: GABOT.

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In Mecklenburg-Vorpommern lag der Zuwachs an ökologisch bewirtschafteter Fläche zwischen Januar und Mai 2018 bei beachtlichen 9.662 ha. „Der Zuwachs an Ökofläche ist deutlich größer als erwartet. Damit erreichen wir das in der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung festgesetzte Ziel, bis zum Jahr 2021 im Land eine Fläche von 150.000 ha ökologisch zu bewirtschaften, bereits zur Jahresmitte 2018“, sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus auf der Landespressekonferenz in Schwerin.

Im gesamten Jahr 2017 hatte der Zuwachs bei 7.266 ha gelegen. Insgesamt werden in Mecklenburg-Vorpommern seit dem 01. Juni dieses Jahres 149.131 ha landwirtschaftliche Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet.

Derzeit arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern 944 Landwirtschaftsbetriebe und damit fast jeder 5. Betrieb (19,3%) ökologisch. „Die Landwirte haben die Zeichen der Zeit erkannt“, so Minister Backhaus. Im Ländervergleich belegt Mecklenburg-Vorpommern mit der höchsten Anzahl ökologisch wirtschaftender Betriebe den 1. Platz, gefolgt vom Saarland, von Brandenburg und Hessen. Beim Anteil der Ökofläche an der landwirtschaftlichen Gesamtnutzfläche erreicht Mecklenburg-Vorpommern Platz 4 hinter dem Saarland, Hessen, Brandenburg.

„Auch in den einzelnen Produktionszweigen sind wir Spitze: 28% der Legehennen und 50% der Mutterkühe in MV werden ökologisch gehalten. Rund 15% des in Deutschland produzierten Bio-Schweinefleisches und Bio-Rindfleisches stammt aus MV“, unterstrich der Minister. 

„Wir werden den ökologischen Landbau auch 2019 fördern“, sagte er. Ökobetriebe könnten schon jetzt bis zum 30. Oktober Erweiterungsanträge stellen. Umstellungsanträge bislang konventionell wirtschaftender Betriebe können bis zum 15. Mai 2019 gestellt werden.

Minister Backhaus gab außerdem Informationen zur aktuellen Situation in der Landwirtschaft. „Aufgrund der Trockenheit zeichnen sich deutliche Ertragsverluste bei Mähdruschfrüchten und beim Ackerfutter ab. „Nach unseren Kalkulationen muss mit Einkommensverlusten von durchschnittlich 350 Euro je ha bei den Mähdruschfrüchten gerechnet werden“, sagte er.

Bei der Wintergerste könnten nach ersten vorsichtigen Schätzungen Mindererträge von bis zu 50% , beim Winterraps von bis zu 30% zu erwarten sein. Bei den übrigen Getreidesorten sei von 20 bis 25% auszugehen.

Belastbare Prognosen seien erst im Verlauf der Ernte möglich. Als Unterstützungsmaßnahmen für betroffene Landwirte benannte Minister Backhaus das Bürgschaftsprogramm des Landes, das Liquiditätshilfsprogramm der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Zudem trage das Bodenaufkaufprogramm des Landes zur Liquiditätsverbesserung betroffener Landwirte bei. Pacht- und Leistungsraten für öffentliche Darlehen sowie Steuerzahlungen könnten gestundet werden, Anträge dazu ab sofort gestellt werden. Außerdem greife im Fall von umfänglich auftretenden Schäden weiterhin die Nationale Rahmenrichtlinie. 

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