LWK-NDS: Boden-Fachleute diskutieren über nachhaltige Landnutzung

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen richtet in Oldenburg ein internationales Arbeitstreffen für EU-Projekt LANDMARK aus.

Andrea Knigge-Sievers (3.v.r.), Wasserschutzexpertin bei der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen, diskutiert auf einem LWK-Versuchsfeld in Wehnen (Kreis Ammerland) mit Teilnehmern des LANDMARK-Arbeitstreffens die Ergebnisse von Sickerwasser-Untersuchungen. Beim EU-Projekt LANDMARK geht es um den Schutz der Bodenfunktionen unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Landnutzung. Bild: LWK-NDS.

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Um den Schutz der Bodenfunktionen unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Landnutzung geht es beim EU-Projekt LANDMARK. Bei einem mehrtägigen Arbeitstreffen bei der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen in Oldenburg haben 40 Vertreter von Forschungsinstituten, landwirtschaftlichen Beratungsreinrichtungen und Politiker aus zahlreichen europäischen Staaten die bisher erarbeiteten Projektergebnisse diskutiert.

Zu dem Arbeitstreffen gehörte auch eine Exkursion auf die Flächen der LWK-Versuchsstation Wehnen (Kreis Ammerland) vor den Toren Oldenburgs. Dort erfuhren die internationalen Bodenspezialistinnen und -spezialisten neueste Ergebnisse der Sickerwasser-Untersuchungen, die die LWK dort zusammen mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie vornimmt. Auf Feldern, auf denen langjährige Düngungsversuche stattfinden, wird mit Hilfe von Saugsonden der Nitratgehalt im Sickerwasser bestimmt. So kann der Nutzen für das Grundwasser direkt abgelesen und darüber hinaus dokumentiert werden, wie sich die Höhe der Stickstoffdüngung auf das Grundwasser auswirkt.

Beim EU-Projekt LANDMARK steht der Schutz der Bodenfunktionen mit Blick auf Landnutzung und Bodenbearbeitung auf landwirtschaftlich genutzten Böden im Mittelpunkt. Böden übernehmen eine Vielzahl an Funktionen: Sie sind unter anderem Produktionsstätte, regulieren den Wasser- und Nährstoffhaushalt, speichern und reinigen Wasser, speichern Kohlenstoff in Form von Humus und sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Viele dieser Funktionen können sich gegenseitig ergänzen oder auch beeinflussen. Beispielsweise kann eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion die Funktion des Bodens als Wasserfilter oder Lebensraum verändern.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist einer der insgesamt 22 Projektpartner aus 15 europäischen Ländern sowie Brasilien und China. Seit Mai 2015 bis Herbst dieses Jahres beschäftigen sich die Partnerinstitutionen mit Fragen zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Land und Boden in Europa und erarbeiten Lösungsansätze auf lokaler, regionaler und europäischer Ebene.

Auf lokaler Ebene gehört die Entwicklung eines „Soil-Navigators“ zu den Projektzielen: Das ist ein computerbasiertes Programm als Entscheidungshilfe für die Umsetzung praktischer Maßnahmen zum nachhaltigen Bodenmanagement. Auf regionale Ebene soll ein Monitoring-System, basierend auf Indikatoren, die eine verbesserte Bewertung der Funktionen unterschiedlicher Bodentypen und unterschiedlichen Landnutzungssystemen in verschiedenen europäischen Klimazonen ermöglicht, entworfen werden.

Im europäischen Kontext ist das Ziel die Entwicklung eines Strategierahmens für eine nachhaltige Nutzung der europäischen Bodenressourcen. (LWK-NDS)

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